Übern Tellerrand geschaut Spezial - Vorschau
auf die Regionalliga-West
Vorschau auf die Regionalliga-West Teil I
In knapp zwei Wochen startet die Regionalliga-West
in die Saison 2008/09. Zeit, einmal über den
Tellerrand zu schauen und sich die Gegner der nächsten
Wochen einmal vorzunehmen.
Sportfreunde Lotte
Fies
wäre es, Lotte zum Synonym der neuen Lage zu
machen. Doch der Name "Sportfreunde Lotte"
erinnert eher an einen Dorfverein als an hochklassigen
Fußball. Dabei haben die Sportfreunde sogar
bekannte Namen in ihren Reihen. Francis Bugri und
Thomas Piorunek sowie Lars Schiersand sind Fußballkennern
ein Begriff. Doch ansonsten wird man vom 1929 gegründeten
Verein nicht viel kennen - viele werden sogar im Atlas
nachschauen müssen, um den Ort zuzuordnen. Lotte
liegt im Kreis Steinfurt und zählt knapp 14.000
Einwohner.
Große Erfolge hat der junge Klub, der erst 1946
erstmalig dem Fußball eine Plattform bot, noch
nicht aufzuweisen. Doch aus dem ehemaligen Bezirksligisten
(1989 gehörte man noch zu dieser Klasse) wurde
Lotte nach vielen Jahren der Landesligazugehörigkeit,
zu einem Oberligisten, der im vergangenen Jahr mit
dem Aufstieg in die neue Regionalliga West den größten
Erfolg der Vereinsgeschichte feierte. Nun ist man
Auftaktgegner der Rot-Weissen und wird mit einem ausverkauften
Haus Geschichte schreiben.
Jawattdenn.de Prognose:
Lotte wird unbequem - ähnlich wie die Verler
in der vergangenen Saison. Je nachdem wie der Start
verlaufen wird, könnte am Ende ein Mittelfeldplatz
entspringen. Die hohe Niederlage beim Testspiel in
Oberhausen und die Niederlage gegen ETB SW Essen macht
Lotte erst einmal zu einem Abstiegskandidaten.
FC Schalke 04 II
Der
verhasste Rivale aus der Nachbarstadt Gelsenkirchen
stellt ebenfalls eine der kritisch beäugten Zweitvertretungen
der Regionalliga West. Die Erinnerung an bessere Zeiten
sind aber ebenso mit diesem Gegner verknüpft,
auch wenn die Wattenscheider Lohrheide nicht mehr
Austragungsort der Spiele von Schalke sein wird, wie
die Gewissheit sich nun mit einem langjährigen
Teilnehmer der Oberliga messen zu müssen. Die
Schalker belegten in den letzten Spielzeiten immer
einen Platz unter den ersten vier Vereinen. In den
vergangenen beiden Jahren wurden sie sogar jeweils
Vizemeister der Oberliga Westfalen.
Das Trainerteam Högner und Kmetsch schaut zuversichtlich
in die kommende Saison, denn die Leistung bei den
Testspielen stimmte. Das Kommen und Gehen der Akteure
in der Sommerpause war groß. Kapitän Jens
Grembowietz versucht sich bereits seit Freitag in
Dresden, für höhere Aufgaben zu präsentieren.
Auf Stammtorwart Ralf Fährmann, der zwischenzeitlich
mit Wechselabsichten hegte, wartet eine sehr reizvolle
Aufgabe. Aufgrund der Verletzung Manuel Neuers kämpft
er mit Matthias Schober darum, in der Bundesliga zu
halten. Willi Landgraf spielt weiterhin für Schalke,
so dass es ein erneutes Wiedersehen mit dem ehemaligen
RWE-Spieler gibt. Mit Danny Latza ist sogar ein frisch
gebackener U19-Europameister in den Reihen der Schalker.
Die Neuzugänge sind, bis auf den Ex-Essener Florian
Thorwart, weitestgehend unbekannt. Eine unerfreuliche
Randnotiz ist die Verletzung von Wunschspieler Daniel
Scherning. Anfängliche Knieprobleme stellten
sich als Knorpelschaden heraus. Die Saison ist für
den Stürmer damit gelaufen, mit ein wenig Pech
muss der Neuzugang aus Bielefeld seine Karriere beenden.
Jawattdenn.de-Prognose:
Schalke ist nicht auszurechnen. Es ist aber davon
auszugehen, dass im Schalker Kader genug Klasse steckt,
um mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben. Ein
Platz im Mittelfeld würde in Gelsenkrichen mit
Genugtuung zur Kenntnis genommen.
1. FC Kaiserslautern II
Während
die Profiabteilung des FCK letztes Jahr beinahe im
Chaos versank, feierte der Nachwuchs eine Erfolgsgeschichte.
Noch am 15. Spieltag der abgelaufenen Saison stand
der FCK II nur auf Platz elf, weit entfernt vom begehrten
Platz vier. Ausgehend von dieser Lage folgte nun Sieg
auf Sieg und Punkt um Punkt. So pirschten sich sich
Teufel an die Tabellenspitze heran und beendeten die
Saison dank einer Aufholjagd auf einem hervorragenden
zweiten Platz. Darüber hinaus gewann die Mannschaft
von Trainer Alois Schwartz den SWFV-Verbandspokal.
Eben jener Alois Schwartz, der sich unser rot-weißes
Trikot in der Saison 1995/96 überstreifen durfte.
Wie bei den meisten Amateurvertretungen ist auch beim
FCK II die Personalfluktuation groß.
Zehn Abgängen stehen bisher dreizehn Neuzugängen,
hauptsächlich aus der eigenen U19, gegenüber.
Torhüter Stefan Steigerwald verließ den
Verein und wechselte zum Ligakonkurrenten FSV Mainz
II. Kevin Trapp pendelt zwischen der 1. und 2. Mannschaft,
so dass mit Stefan Riederer ein weiter Schlußmann
für die zweite Mannschaft verpflichtet wurde.
Die neue Saison beginnt für den FCK II mit einem
äußerst schwierigen Programm. Den Auftakt
macht die Partie gegen Wormatia Worms, das erste Auswärtsspiel
bestreiten die roten Teufel bei Preußen Münster,
danach geht es gegen unseren Club. Anschließend
muss die Mannschaft im Derby gegen Mainz ran. Trainer
Schwartz bat daher bereits am 3. Juli zum Trainingsauftakt.
Jawattdenn.de Prognose:
Die große Personalfluktuation und die relativ
unerfahrene Mannschaft könnten im Laufe der Saison
ein Problem werden. Der Verlust vieler Leistungsträger
dürfte nur schwer zu kompensieren sein. Punktet
der FCK nicht während seines schwierigen Auftaktprogramms,
wird es schwer werden dem Tabellenkeller zu entkommen.Der
FCK II kann kein anderes Ziel als den Klassenerhalt
haben.
VfL Bochum II
Der
Nachwuchs des VfL Bochum hat sich als Drittplatzierter
der Oberliga Westfalen für die Regionalliga West
qualifiziert. Seit Jahren spielt der VfL eine starke
Rolle in der Meisterschaft, konnte den Aufstieg in
die dritte Spielklasse aber nie realisieren.
Die Nachwuchsarbeit wird beim VfL Bochum sehr ernsthaft
betrieben, so dass die U23 auf gut ausgebildete Talente
der A-Jugend zurückgreifen kann. Die junge Mannschaft
wird von Rouven Schröder angeführt, der
für Bochum und Duisburg 48 Spiele in der Zweiten
Liga und acht Spiele in der Bundesliga absolviert
hat.
Jawattdenn.de Prognose:
Der VfL Bochum II ist, wie nahezu alle Nachwuchsteams,
nicht einzuschätzen. Viel wird davon abhängen
wie viele Stützen für die Erste Mannschaft
abgezogen werden und wie oft Profis Praxisminuten
in der Regionalliga sammeln dürfen. Aus der Erfahrung,
dass der VfL in der Oberliga meistens im oberen Tabellendrittel
zu finden war, erwächst die Annahme, dass die
Bochumer zu den eher starken Teams in der kommenden
Saison zählen werden.
1.FC Köln II
Die
Kölner U23 steht vor einer großen Herausforderung.
Nach der erst durch eine furiose Rückrunde sichergestellten
Qualifikation für die neue Regionalliga West
stand ein Umbruch bevor, durch den die eh schon junge
Mannschaft noch weiter verjüngt wurde. Einige
Stammspieler verließen den Verein in Richtung
Regionalligakonkurrenz, darunter die regionalligaerfahrenen
Gataric-Brüder (früher RWO) und Schulz (Trier).
Vielleicht gingen diese Spieler auch ein wenig gefrustet,
denn seit Christoph Daum das Traineramt der ersten
Mannschaft übernommen hat, ist die Durchlässigkeit
für junge Spieler nach oben zurückgegangen.
Aufgefüllt wurden die freigewordenen Plätze
im Nachwuchs-Kader durch sieben A-Jugendliche sowie
zwei externe Neuzugängen von unterklassigen Kölner
Clubs.
Unumstrittener Leader im Team ist der bundesligaerfahrene
Abwehrchef Carsten Cullmann. Unterstützt wird
er vom 28-jährigen ehemaligen Trierer Christian
Niedrig, der die Fäden im Mittelfeld zieht. Ansonsten
ist der Kölner Nachwuchs tatsächlich eine
reine U23, die das im Durchschnitt jüngste Team
der Liga stellt.
Vorne ruhen die Hoffnungen auf Moritz Hartmann und
Marius Laux, die mit 21 Jahren zu den alten
Hasen im Angriff zählen und in der abgelaufenen
Oberligasaison jeweils zweistellig einnetzen.
Jawattdenn.de Prognose:
In den vergangenen Jahren pendelte der 1.FC Köln
zwischen der alten Regionalliga und Oberliga: für
die Regionalliga zu schwach, für die Oberliga
zu stark. Mit der neuen Regionalliga West könnte
sich der Kölner Nachwuchs für eine Liga
qualifiziert haben, deren Durchschnittsniveau ungefähr
dem eigenen entsprechen dürfte. Das Dasein als
Fahrstuhlmannschaft wird ein Ende haben. Abstiegskampf
sollte nur drohen, wenn bei den erfahrenen Leistungsträgern
wie Cullmann das Verletzungspech zuschlägt.
Eintracht Trier
Die
Eintracht setzt sich selbst ehrgeizige Ziele. Im
Rahmen unserer konzeptionellen Planung mit dem Ziel
"Erreichen der 3. Liga" ist diese Personalie
ohnehin unumgänglich
teilen die Trierer
auf ihrer offiziellen Homepage mit. Die Eintracht
hat sich die Qualifikation in die Regionalliga West
hart erarbeitet. Auf dem vierten und damit letzten
Platz, der zur Teilnahme an der Vierten Spielklasse
berechtigt, schloss das Team von Trainer Werner Weiss
ab.
Die sportliche Leitung gab an, dass alle Verträge
verlängert werden konnte, die man verlängern
wollte. Die Fans diskutierten aber über den Abgang
von Defensivspezialisten Stefan Malchow, der zwischenzeitlich
eine Stütze der jungen Trierer Mannschaft gewesen
ist. Die Neuzugänge sind weitestgehend unbekannt.
Josef Cinar war in der letzten Saison Stammspieler
beim SC Verl. Auch Gustav Schulz, der nach Trier zurückkehrt
blickt auf Erfahrung in der Regionalliga zurück.
Das Team ist durch behutsame Transferpolitik eingespielt,
aber auch sehr jung. Die größte Baustelle
der Trierer ist der Sturm. Die mangelnde Durschlagskraft
wird vielfach kritisiert. Die Vereinsführung
zog Julian Benedikt Bidon aus der A-Jugend in die
Erste Mannschaft hoch und holte mit Achmed Bussi einen
Stürmer, der ebenfalls erst beweisen muss, dass
er das Tempo in der Regionalliga gehen kann.
Jawattdenn.de Prognose:
Ein Aufstieg der Trierer würde überraschen.
Wenn die Mannschaft geschlossen auftritt und die Neuzugänge
stechen, sollte der Abstiegskampf ein Fremdwort in
Trier sein.
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(redaktion)
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