Vorschau: 8. Spieltag | Rot-Weiss Essen - SC Preussen Münster
Special Teil 1
Fanszene Preussen Münster (Gastbericht)
Am Samstag kommt es zu einem alten Derby an der Hafenstrasse - von Tradition redet man da schon wieder, doch es hat sich was getan in der Zwischenzeit. Schauen wir uns einmal kurz unseren Gegner etwas genauer an...
Momentane Entwicklung:
Mitte der 90er kamen sie noch mit ein paar Zaunfahnen und etwas Rauch im Gepäck in unser Stadion, an der heimischen Hammer Strasse sah es nicht viel anders aus - mittlerweile zeigen sie jedoch sehr ansprechende Choreographien und Pyroshows. Keine Frage, die Ultramanie ist ins Preußenstadion eingezogen....
Führende Gruppe ist die "Brigade Monasteria"
- diese Gruppe wurde Ende 2002 gegründet und
ist nach eigenen Aussagen "weder eine typisch deutsche
Ultra-Gruppierung noch eine Boxstaffel." Auffällig
ist dabei jedoch der aggressive Stil - Zaunfahnen
wie "Riot Squad" und "Jogging Fighters / Studenten
aufs Maul" sind gerne in Münster gesehen. Die
Jogginghose wird sogar als offizielles Produkt der
Gruppe angegeben und auch von "Bambule" (Randale)
wird gerne gesprochen. Der Blick scheint also, ganz
objektiv betrachtet, in den Osten der Republik zu
wandern.
Ebenfalls ins Leben gerufen wurde die "Curva Monasteria" - ein Dachverband, welcher für jeden Preußen zugänglich ist. Quasi unter der Führung der "Brigade" wird mit diesen Leuten an Choreographien u.ä. gearbeitet. Die "Curva" (Kurve) zieht dank Capo samt Megaphon mittlerweile auch gut mit. Schaut man ins Internet oder beschäftigt sich etwas mit der Thematik, scheinen die Preußen auch in der dritten Halbzeit aktiv zu sein - dies bleibt aber, wie sonst auch, nur ein offenes Geheimnis. Man kann trotzdem davon ausgehen, dass Münster nicht mehr so schnell die eigene "Curva" verlässt wie sie es einst 2002 machten, oder?
Abschließend kann man also festhalten, dass sich eine eher graue Maus der deutschen Fankultur zu einer ansehnlichen Szene entwickelt hat, von der man sicherlich noch das ein oder andere sehen bzw. hören wird...
Freunde / Feinde:
"Getreu dem Motto "Preußen Münster hat keine Freunde, Preußen Münster ist gern allein!" gehen wir unseren Weg." meint die "Brigade" etwas arrogant - na ja, kommen wir dann zu den Feinden.
Ähnlich wie bei uns spielt man gegen den eigentlichen Hassgegner (in diesem Fall Arminia Bielefeld) eher selten. Da sucht man sich gerne einen neuen Feind und fand in Osnabrück genau diesen. Osnabrück nimmt diese Herausforderung auch gerne an und so hat man nun relativ regelmäßig ein schönes Spiel mit optisch gelungenen Aktionen auf beiden Seiten.
Relativ weit oben steht auch der RWE - "Rot-Weiss Essen ist noch ein Verein, der nicht gemocht wird in Münster, nur kann man die beiden Fanszenen auf Grund der örtlichen Gegebenheiten nicht miteinander vergleichen". Trotzdem spielt man gerne gegen uns, im Internet gibt es dazu einen eigenen Flyer, um auf das Spiel am Samstag aufmerksam zu machen.
Fazit:
Jeder muss hier für sich selbst urteilen - Fakt ist jedoch, dass in Münster eine aktive Fanszene entstanden ist, man sich somit trotz Umbau und sportlichen Problemen auf das sogenannte "West-Derby" am kommenden Samstag freuen kann. Und wenn es dann halt doch nicht so toll wird, na dann warten wir halt auf das Rückspiel, denn in Münster sah der Essener Mob schließlich immer gut aus. Dank diverser Vorkommnisse (Platzsturm 2002 z.B.) kann man das Verhältnis beider Lager also als angespannt bezeichnen....
(Autor: DJachmed Student)
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