Vorschau: 30. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Kieler
SV Holstein
Heimstärke beweisen
Irgendwann brechen die auch noch ein, das
kann man bis zum Ende der Saison nicht durchhalten
lautete das Winterpausenresümee mit Blick auf
die Kieler Konkurrenz. Und tatsächlich: Nach
der Winterpause müssen die Störche
auf eine durchwachsene Bilanz von zwei Siegen, einem
Unentschieden und zwei Niederlagen zurückschauen.
Besonders verwunderlich ist diese Entwicklung nicht.
Ein Grund ist die in dieser Saison vorhandene Heimschwäche
der Nordlichter. Von 14 Heimspielen konnte Holstein
Kiel nur sieben gewinnen. Damit stehen sie in der
Heimtabelle auf einem aufstiegsunwürdigen siebten
Platz. Ganz anders das Auftreten auf gegnerischem
Platz. In elf Begegnungen konnte man gleich achtmal
gewinnen. Das bedeutet aktuell Rang Zwei in der Auswärtstabelle.
Das einzige Auswärtsspiel der Kieler nach der
Winterpause fand in Osnabrück statt. Dieses Spiel
bot einige Kuriositäten. So entschied der Schiedsrichter
gleich auf drei Elfmeter. Den einzigen Elfmeter für
Kiel verschoss Routinier Boy, der jedoch vorher für
das Ausgleichstor zum 2:2 sorgte. Mitte der zweiten
Halbzeit erhielt Torwart Henzler, der den etatmäßigen
Torwart Preuß ersetzte, die gelb-rote Karte.
In Unterzahl gewannen die Störche dann in den
Schlussminuten noch mit 3:2. Ein Spiel, wodurch die
Mannschaft eigentlich Selbstvertrauen hätte tanken
müssen. Doch schon das Nachholspiel am vergangenen
Dienstag wurde zu Hause gegen die aufstrebenden Jenenser
mit 1:2 verloren.
Eine Tatsache wird Trainer Frank Neubarth überhaupt
nicht gefallen haben: In den vergangenen drei Spielen
musste das Team jedes Mal einen Platzverweis wegstecken.
Torwart Henzler hat mit dem Nachholspiel seine Sperre
bereits abgesessen. Sandmann, eine Stütze
im Kieler Spiel, wird aber rotgesperrt an der Hafenstraße
nicht auflaufen können. Ein Vorteil für
unsere Rot-Weissen?
Ebenfalls fehlen wird der starke Schlussmann Preuß,
der noch im Hinspiel die Essener mit seinen Glanzparaden
zur Verzweiflung brachte. Das Hinspiel im Kieler Holstein-Stadion
gewannen die Störche viel zu hoch mit 3:1, was
dem Spielverlauf nicht gerecht war. Doch gerade dieses
Spiel zeigte die größte Stärke der
Kieler auf: ihre Konterstärke. So erklären
sich auch die vielen Auswärtserfolge. Aus einer
kompakten Abwehr heraus zwingen sie den Gastgeber
zum offensiveren Spiel. Und reagiert einmal ein Team
auf diese Taktik, schlagen die schnellen Konterspieler
zu. 18 Auswärtstreffer zeugen nicht gerade von
einer aktiven Angriffslust der Nordlichter.
All diesen Fakten steht jedoch eine (Heim-) Mannschaft
gegenüber, die seit dem ersten Heimspiel zu Hause
keinen Punkt mehr abgegeben hat. Darin nun vorschnell
eine hundertprozentige Siegesgewissheit zu sehen,
wäre fatal. Der einzige Bezwinger der Heimmacht
RWE war das Spitzenteam aus Lübeck. Ähnlich
wie die Kieler im Hinspiel, traten sie an der Hafenstraße
defensiv kompakt auf und erzielten durch zwei Standardsituationen
die Tore.
Auch liegt eine gewisse Verunsicherung in der Essener
Luft, geht es doch wieder gegen eines der Top-Teams.
Bis auf das Hinspiel gegen Carl Zeiss Jena konnte
RWE keines der Spitzenspiele für sich entscheiden.
Vier der fünf Niederlagen resultierten aus den
Spielen gegen diese Top-Mannschaften. Zudem verlor
Rot-Weiss doch sehr deutlich sein letztes Spiel in
Jena mit 1:3. Doch wie soll die Mannschaft nun auftreten?
Eigentlich nicht anders als in den letzten Heimspielen.
Es wäre fürs Unternehmen Sieg
förderlich, würde RWE ein schnelles Tor
erzielen. Mit Veränderungen in der Aufstellung
ist zu rechnen. So dürfte Younga-Mouhani nach
schwachem Auftritt in Jena seinen Platz auf der Ersatzbank
finden. Für ihn könnten Boskovic oder Calik
von Anfang an auflaufen. Auch die Personalie Kiskanc
als linker Verteidiger sollte überdacht werden.
Was bei all den Spekulationen über Aufstellung,
Taktik oder Spielausgang überwiegt, ist die Vorfreude
auf ein Spitzenspiel, das mindestens Zweitliga-Charakter
haben wird. Über 13.000 Zuschauer werden ihre
Mannschaft anpeitschen, damit der Aufstiegsexpress,
der in Jena nur einen kleinen Zwischenhalt gemacht
hat, nicht gestoppt, sondern ungebremst in Richtung
Bundesliga Zwei weiterfahren wird.
(tp)
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Blick zurück - Das Hinspiel
Tore
1:0 Björn Lindemann (61.) / 2:0 Pavel Dobry (71.)
/ 2:1 Alexander Löbe (89.) / 3:1 Frank Paulus
(90.)
Kieler SV Holstein
Preuß - Sandmann, Molata, Rohwer, Spasskow -
Lindemann, Niedrig, Breitenreiter, Grieneisen (55.
Paulus) - Dobry, Coiner (55. Würll)
Rot-Weiss Essen
Langerbein - Bemben (79. Calik), Ristau, S. Lorenz,
Kiskanc - Wehlage, M. Lorenz (65. Boskovic), Haeldermans,
Bilgin - Younga-Mouhani (46. Lorenzon), Löbe
Gelbe Karten
Spasskov, Breitenreiter (Kiel) /
Younga-Mouhani, Wehlage, S. Lorenz (Essen)
Schiedsrichter
Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer
4.580
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EVAG Infos zum Spiel
Es werden 14 E-Wagen-Gelenkzüge und zwei Straßenbahnen
eingesetzt. Da mit einem höheren Zuschaueraufkommen
gerechnet wird, stehen acht weitere Gelenkzüge
zur besonderen Verfügung, die im Bedarfsfall
eingesetzt werden.
Hinfahrt
E-Wagen ab Essen Hbf
11.30 Uhr bis 13.30 Uhr alle 10 Minuten
Straßenbahn ab Hbf
12.28 Uhr und 12.38 Uhr ab Gleis 1
E-Wagen ab Kray Sparkasse
12.20 Uhr und 12.40 Uhr
Rückfahrt
wie immer an allen bekannten Haltestellen
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