[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      

 





Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
-
17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


Hot Links




Sponsor Link




Vorschau: 19. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Rot-Weiß Erfurt


"Glaube nicht an Spuk und Geister, RWE wird Deutscher Meister!"

Das war im Jahre 1955 die Aufforderung der aufgeklärten Essener Bürger an die Romantiker, den größten Coup der Vereinsgeschichte von RWE nicht für Trugschluss, sondern für bare Münze zu nehmen. Die größten Helden, die Rot-Weiss-Essen jemals hervorgebracht hat, sorgten dann am 26. Juni 1955 im Niedersachsenstadion von Hannover für den (bislang) einzigen deutschen Meister-Titel der Essener.
Das wissen wohl nahezu alle Essener, weitaus weniger bekannt hingegen dürfte sein, dass sich der heutige Namensvetter Rot-Weiß Erfurt im selben Jahr die Meisterehren in der damaligen DDR sicherte, wobei er seinen bereits im Vorjahr errungenen Titel erfolgreich verteidigte. Allerdings hätte nicht derselbe Spruch aufs Banner gepasst, den Ost-RWE agierte damals noch unter seinem "Künstlernamen" BSG (Betriebssportgemeinschaft) Turbine Erfurt. Nicht böse sein, liebe Erfurter, dass wir dabei heute eher an Frauenfußball und Turbine Potsdam denken müssen. Zuvor gab es für die Erfurter, die deren Gründungsjahr das Jahr 1895 ist, aufgrund der politischen Lage einige Änderungen. Auf Beschluss der sowjetischen Militäradministration wurden nach Ende des 2. Weltkrieges im Sommer 1946 alle bürgerlichen Sportvereine aufgelöst, quasi verboten, und deren Vermögen beschlagnahmt. Ein neues Kapitel in der Erfurter Fußballgeschichte begann, welches wie oben erwähnt sogar zwei Meisterschaften beinhaltete.

Im Sommer 1946 wurde auch der Sportbetrieb in der sowjetischen Besatzungszone, zunächst nur auf Kreisebene wieder aufgenommen. In der Stadt Erfurt wurden 5 Sportgemeinschaften gegründet - Erfurt -Nord,- West,- Mitte,- Süd und Ost, wobei die SG Erfurt -West auf dem Gelände des SC Erfurt 1895 der Cyriaksburg spielte und hauptsächlich aus Spielern des ehemaligen Sportclubs und des VfB Erfurt bestand.

RW Erfurt in seiner heutigen Form wurde dabei am 26.01. 1966 aus der Taufe gehoben und wurde nach einer wechselvollen Vergangenheit, die auch Ausdruck deutscher Geschichte ist, endlich zu einem reinen Fußballclub. Das Markenzeichen RW Erfurt blieb aber vor allem im Fußballwesten eher eine Anekdote und hinter Größen wie Dynamo Dresden oder Carl-Zeiss Jena eher unbekannt. Die Stadt Erfurt mit ihrem Dom und der mittelalterlichen Altstadt, welche zum Welt-Kulturerbe der Unesco zählen, bieten da weit mehr Aufmerksamkeit als der einheimische Fußballclub.

Nachhaltig auf sich aufmerksam machte RW Erfurt jedoch in der Saison 1991/92. Nachdem auch im deutschen Fußball die Wiedervereinigung vollzogen wurde, spielten die Erfurter in der damaligen zweiten Liga Süd, da aufgrund der Vielzahl neuer Vereine die Profiligen zunächst aufgestockt wurden, um später wieder auf Normalmaß zurückgestutzt zu werden. Im Ligabetrieb gab es für RWE wenig zu lachen und am Ende sprang der Abstieg ins Amateurlager dabei heraus. Dennoch ereignete sich in diesem Jahr ein Kuriosum, Erfurt hatte sich in der letzten Saison der DDR-Oberliga die Teilnahmeberechtigung an internationalen Spielen erworben. Als "amtierender" Letzter der zweiten Liga Süd sorgte RWE für eine faustdicke Überraschung und beförderte den niederländischen Ehrendivisionär FC Groningen mit zwei 1:0 Erfolgen raus aus dem Cupgeschehen. Die Belohnung dafür war ein Treffen mit dem legendären Klub von Ajax Amsterdam, der zwar Endstation für RWE war, aber zweimal gefordert wurde. Erwähnenswert dabei war, dass Erfurt als Ostverein das Düsseldorfer Rheinstadion zum Austragungsort des "Heimspieles" erwählte, wodurch man sich zwar einer großen Kulisse vorwiegend holländischer Supporter erfreuen durfte, aber natürlich auch den Heimvorteil komplett verschenkte. Ein klarer Hinweis auf wirtschaftliche Notwendigkeiten, die den Niedergang ehemaliger DDR-Vereine im gesamtdeutschen Fußball klar widerspiegelten.
RWE und RWE sind aufgrund ihrer Kürzel leicht zu verwechseln, obwohl die beiden Klubs ansonsten nicht viel gemeinsam haben. So erging es auch dem ZDF. Während der Reportage zum Pokalsieg der Rot-Weissen gegen den Reviernachbarn MSV Duisburg blendete der Sender einfach mal das Wappen des anderen RWE ein. Da hatte der Praktikant wohl nachher einen schweren Stand.

Sportlich traf man sich allerdings erst ganze zweimal. Beide RWE's können dabei für sich proklamieren, ungeschlagen zu sein. Da dieses in der trübseligen Zweitligasaison, beide Teams waren als Aufsteiger angetreten, ansonsten nicht allzu oft gelang, stiegen beide am Ende wieder ab. Dass beide Spiele Unentschieden endeten, 0:0 in Essen und 1:1 in Erfurt, waren da schon bezeichnender, denn erlösende Dreier gelangen beiden nicht allzu oft.
Trotz des Schneefalls, der den Gästen aus dem schneeverwöhnten Thüringen sicherlich besser liegen dürfte als den Gastgebern, hoffen die Rot-Weissen aus Essen auf den ersten Dreier gegen den Namensvetter aus Erfurt, um ihren Aufstiegsambitionen weiter Nachdruck verleihen zu können.



(sm)


Rot-Weiß Erfurt - Die letzten 10 Jahre
I
I

2004/05
2003/04
2002/03
2001/02
2000/01
1999/00
1998/99
1997/98
1996/97
1995/96

18. Platz- 2. BL - 34:60 Tore - 30 Punkte
2. Platz - RLS - 52:39 Tore - 55 Punkte
9. Platz - RLS - 44:44 Tore - 50 Punkte
5. Platz - RLS - 47:31 Tore - 54 Punkte
15. Platz - RLS - 40:47 Tore - 39 Punkte
7. Platz - RLNO - 39:41 Tore - 57 Punkte
10. Platz - RLNO - 41:46 Tore - 45 Punkte
5. Platz - RLNO - 59:49 Tore - 56 Punkte
3. Platz - RLNO - 80:39 Tore - 66 Punkte
7. Platz - RLNO - 31:26 Tore - 50 Punkte