Special Teil III: 16. Spieltag | FC St. Pauli - Rot-Weiss
Essen
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
werden am kommenden Wochenende sicherlich
die Farben Rot und Weiß besonders stark vertreten
sein. Für viele Fans ist die anstehende Begegnung
sicherlich das Spiel der Saison, was mit
dem großen Kultfaktor des FC St. Pauli zu begründen
ist. Der Hamburger Stadtteilverein erfreut sich nämlich
trotz des großen Lokalnachbarn HSV
weiterhin enormer Beliebtheit in ganz Deutschland.
Rund 2500 Essener Fans werden ihre Mannschaft zum
Zuschauerkrösus der Regionalliga Nord begleiten.
16.199 Besucher strömen im Schnitt ins Stadion
am Millerntor. Eine zweitligareife Kulisse ist beim
Spitzenspiel des 16.Spieltages zu erwarten. Vielleicht
kann auch der Zuschauerrekord geknackt werden.
Ob die Rot-Weissen von dem großen Anhang entsprechend
unterstützt werden bleibt abzuwarten, doch die
Chancen dafür stehen gut. Bei den weiten Auswärtsfahrten
halten sich die Zuschauer der so genannten Meckerfraktion
meist in Grenzen. Zudem konnte die Mannschaft mit
ihrem souveränen Heimspielerfolg viele Differenzen
ausräumen, so dass sie das erste Mal seit vielen
Wochen nach Spielende gefeiert wurde. Desweiteren
darf man wohl sagen, dass in Hamburg am Samstag das
Spitzenspiel des 16. Regionalligaspieltags ausgetragen
wird, wenn nicht gar das Spiel der Saison. Das Alles
sowie die große Kulisse am Millerntor werden
die Differenzen zwischen Fans und Mannschaft vergessen
lassen und bei entsprechender Leistung für fantastische
Atmosphäre auf dem Gästerang sorgen.
St. Pauli hat nur einen Punkt Rückstand auf RWE,
aber noch ein spielfreies Wochenende vor sich. Ähnlich
ambitioniert wie unsere Mannschaft starteten die Hamburger
- mit drei Spielen ohne Punktverlust und anschließendem
Unentschieden gegen Lübeck - besonders gut in
die Saison. Erst am fünften Spieltag erwischte
es die Hamburger ausgerechnet beim damaligen Schlußlicht
Fortuna Düsseldorf. Im weiteren Verlauf der Hinrunde
konnten sie den Anschluss an die Spitze halten und
so kann man die kommende Partie zu einer Art Vorentscheidung
im Kampf um einen Rang mit Tuchfühlung zu den
Aufstiegsrängen erklären, denn derjenige,
der dort unterliegt, wird einiges an Boden verlieren.
Der Gastgeber muß in diesem Spiel auf Thomas
Meggle verzichten, der in dieser Saison vom Bundesligaabsteiger
Hansa Rostock nach Hamburg wechselte. Der Verlust
eines der stärksten Akteure der Regionalliga
(3 Tore / 7 Vorlagen) trifft die Hansestädter
natürlich hart. Sie sollten aber genug Qualität
haben, um diesen Ausfall kompensieren zu können.
Ein Wiedersehen gibt es mit den ehemaligen Essener
Spielern Sebastian Wojcik, der über Kiel nach
St. Pauli transferiert wurde, und Vivaldo Nascimento,
der im letzten Jahr dem Kader angehörte, der
den Klassenerhalt verpaßte.
Rot-Weiss Essen wird voraussichtlich erstmals in der
laufenden Spielzeit mit dem kompletten Kader anreisen
können. Das einzige Fragezeichen steht hinter
Ali Bilgin. Dieser ist nach seiner Leistenoperation
wieder vollständig genesen und würde sich
für einen Platz in der Startformation anbieten,
sonfern der Trainingsrückstand aufgearbeit werden
konnte. Besondere Aufmerksamkeit verdient der zuletzt
glücklose Sturm. Alexander Löbe und Mac
Younga-Mouhani scheinen sich endgültig gefunden
zu haben, was sie beim letzten Heimspiel eindrucksvoll
unter Beweis stellten. Es bleibt nur zu hoffen, dass
das Spiel gegen Köln vom letzten Wochenende keine
Eintagsfliege war und auf dem Kiez seine Fortsetzung
findet.
Im Gegensatz zu vielen anderen Gegnern wird St. Pauli,
vor allem daheim, sicherlich nicht defensiv agieren.
Das eröffnet unserer Offensivabteilung natürlich
die Möglichkeit eventuelle Räume zu erfolgsversprechenden
Kontern zu nutzen. Ein Unentschieden wäre im
Vorfeld sicherlich als Erfolg zu werten. Bei entsprechender
Diszipliniertheit und dem nötigen Quentchen Glück
sollte allerdings auch ein Sieg im traditionsreichen
Stadion am Millerntor möglich sein.
Die Voraussetzungen für ein spannendes und ereignisreiches
Match sind gegeben. Und die Erwartungshaltung ist
sehr groß.
(hs)
FC St. Pauli - Die letzten 10 Jahre
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