[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



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Verl
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Spielbericht: 32. Spieltag | Rot-Weiss Essen - SG Wattenscheid 09


Auf der Suche nach Erklärungen –
Ganz bittere 0:1 Niederlage gegen Wattenscheid 09

Wenn eine Serie von 14 gewonnen Heimspielen in Folge zu Ende geht, kann man schon mal nach den Gründen fragen. Warum passiert dies ausgerechnet gegen die abstiegsbedrohten Wattenscheider? Wieso kassiert Essen eine Niederlage nach einem fulminanten Auswärtsauftritt in Osnabrück? Auf diese Fragen lassen sich zunächst schwer Antworten finden. Wo logische Erklärungen gefragt sind, bleibt zunächst Sprachlosigkeit. Doch zwei Dinge fallen jedem Fußballfan sofort ein: Eine Reihe von Kraftausdrücken und eine Unmenge von inhaltsleeren Floskeln, die aber in einer solchen Situation oft helfen können, ein Spiel mit unerwarteten Ausgang zu beschreiben.


1. "Die Schuld liegt zunächst immer bei einem selbst!“

Da wir als RWE- Fans natürlich immer selbstkritisch sind, fangen wir erstmal an, das eigene Spiel zu analysieren. In der 1. Halbzeit war Rot-Weiss bemüht, Druck auf das Wattenscheider Team auszuüben. Doch der Versuch eines Spielaufbaus war vor allem durch Ideenlosigkeit geprägt. Die Kreativabteilung unter Haeldermans und Bilgin konnte wenig bis gar keine Akzente setzen, zu oft wurde der Weg zum Ziel über die Mitte gesucht. Die Abwehr um Stefan Lorenz war wie so häufig sicher, dennoch wurde auch hier nicht das Spiel nach vorne aufgebaut, wie es in Osnabrück der Fall war. Stattdessen wirkte die gesamte Mannschaft nicht so fit und spritzig wie in den letzten Spielen, so dass der Angriff im Mittelfeld stecken blieb. Die Außenspieler waren während des ganzen Spieles abgemeldet. Ergaben sich doch Chancen, z. B. durch Boskovic, der Mitte der 1. Halbzeit aus knapp 16 Metern frei zum Schuss kam, wurden diese wenigen Gelegenheiten nicht genutzt. Die beste Chance hatte wohl der wieder genesene Alex Löbe in der 83. Minute, der aber am Torwart scheiterte. Gerade ein Spitzenteam sollte daraus mehr machen. Hier trat eine andere Mannschaft auf als in den letzten Spielen, dennoch hätte es zu einem Punktgewinn reichen können. Aber es gibt ja schließlich noch weitere Gründe.


2. "Man ist nur so stark, wie es ein Gegner zulässt!“

Auch wenn man die folgenden Zeilen mit Verwunderung liest, so muss man anerkennen, dass mit Wattenscheid nicht der schlechteste Gegner der letzten Wochen zu Gast war. Die Elf aus der Nachbarschaft trat mit Selbstbewusstsein auf, frei nach dem Motto: „Man hat ja nichts zu verlieren!“. Eine sehr disziplinierte schwarz-weiße Truppe mit einer sehr geordneten Defensivabteilung, tollem Engagement und spürbarem Drang nach vorne durch gefährliche Konter. Trotzdem könnte man ja anmerken, dass das Team von der Lohrheide nicht zu Unrecht eine Position in den unteren Tabellenregionen eingenommen hat. Dies war in diesem Spiel vor allem durch eine relativ hohe Fehlpassquote und technischen Mängeln erkennbar. Aber bekanntlich kann der richtige Einsatz Berge versetzen. So war es auch nicht unverdient, dass eine clevere Wattenscheider Mannschaft durch einen hart geschossenen Freistoss von Özkaya aus rechter Position in der Nähe des Strafraumecks zum späten Siegtreffer kam.


3. "Der Schiedsrichter hat immer Recht!"


Nur zu gerne möchte man dieser Aussage Glauben schenken. Der Schiedsrichter Michael Kempter und sein Gespann machten den Eindruck, als ob das Spiel für sie wichtiger ist als für die beiden Mannschaften. Ansonsten war die übertriebene Aggressivität in der Gestik von Herrn Kempter kaum zu erklären. Schon sehr früh macht er allen Akteuren klar, wer der eigentliche Chef auf dem Platz ist. Wollte sich da jemand für höhere Aufgaben empfehlen? Seine kleinlichen und unsicher wirkenden Entscheidungen machten jeden Ansatz eines Spielflusses zunichte. Nach dutzenden Ermahnungen musste er dann auch mal zur gelben Karte greifen, die Michael Bemben für ein völlig harmloses Foul erhielt. Danach machte Herr Kemper im nächsten Angriff mit Ermahnungen weiter. Es ist immer schade, wenn ein Schiedsrichter mehr Unruhe im Spiel bringt als nötig. Aber: Die Schuld alleine beim Unparteiischen zu suchen ist zu einfach und in diesem Fall auch überzogen. Schließlich mussten auch beide Teams mit ihm auskommen (oder unter ihm leiden).


4. "Alles Gute kommt von oben!"


Absolut falsch. War der Rasen des Georg-Melches-Stadions noch der beste Freund in den letzten Wochen, erwies er sich diesmal als schwer zu überwindendes Hindernis. Durch den Regen der letzten Tage war die Spielfläche sehr glatt, zudem sorgten starker Wind und Regen für schwierige Verhältnisse im Spiel. Aber gerade in jüngster Vergangenheit war es die Mannschaft von der Hafenstrasse, die solche Gegebenheiten für sich nutzen konnte. Doch diesmal bereitete das schlechte Wetter auch den Rot-Weissen enorme Probleme. Trotzdem gilt hier dasselbe wie bei Punkt 3: Beide Mannschaften mussten unter denselben Bedingungen spielen.


5. "Der 12. ist der wichtigste Mann!"


Knapp 15.000 Zuschauer bei schlechtem Wetter und ein möglicher Absteiger zu Gast: Die Hafenstrasse erlebte wieder einmal eine absolut zweitligareife Kulisse. Dies muss aber nicht immer gute Stimmung bedeuten. Doch gestern war der so oft geforderte „positive“ Support wieder da: Keine Pfiffe begleiteten das Team durch das Spiel, sondern aufmunternde Gesänge und aufpeitschende Schlachtrufe. Auch nach dem Ende wurde die Mannschaft mit verhaltenem Beifall verabschiedet, den sie sich aufgrund der letzten Leistungen auch verdient hat. Die Stimmungskurve zeigt ganz leicht nach oben, wahrscheinlich das positivste Resultat aus einem Grottenkick gegen Wattenscheid.


6. "Abgerechnet wird am Saisonende!"


Diese Aussage hat womöglich den höchsten Wahrheitsgehalt. Sicherlich ist die Niederlage gegen Wattenscheid ärgerlich und unerwartet. Ob sie allerdings auch ein Rückschlag ist, werden die weiteren Ergebnisse dieses Spieltags und die Reaktion des Teams in den nächsten Spielen zeigen. Die anschließenden Partien bis zum Schlager gegen St. Pauli werden gegen Teams bestritten, welche auch noch gegen den Abstieg spielen und ebenso kämpfen werden. Dennoch ist der RWE in der Lage, diese Teams zu besiegen. Und dann braucht man auch nicht mehr auf leere Floskeln zurückzugreifen, um ein Resultat zu erklären.


(pd)




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Tore

0:1 Orhan Özkaya (79.)

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Bemben, M. Lorenz, S. Lorenz, Stefulj - Lorenzon (81. Löbe) - Bilgin (78. Kiskanc), Younga-Mouhani (62. Calik), Haeldermans - Boskovic, van Lent

SG Wattenscheid 09

Joswig - Kushev - Matlik, Dragowich - Rietz, Anagnostou, Matarazzo, Katriniok - Terranova (90. Ohnesorge), Özkaya - Toborg (88. Cornelius)

Gelbe Karten

Bemben, Stefulj (Essen) / Katriniok (Wattenscheid)

Schiedsrichter

Michael Kempter

Zuschauer

14.631