[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



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Spielbericht: 2. Spieltag | Rot-Weiss Essen - VfB Lübeck

Déjà Vu

Nach einer Saison in Liga 2 begann gestern auch der Regionalligaalltag an der Hafenstraße. Doch bevor das Spiel angepfiffen wurde, schon die erste überraschende Nachricht, dass dieses um 10 Minuten verlegt werden müsse, da der Andrang zu diesem Spiel sehr groß sei. Am Ende waren es 14.500 Zuschauer, wobei die Spielverzögerung wohl auch mit der neuen Stadionsituation zusammenhängt, denn in vergangenen Heimspielen waren so viele Zuschauer auch kein Problem.

Über 14.000 Zuschauer sahen auch den Heimauftakt in der zweiten Liga vor ca. einem Jahr. Eine ähnliche Euphorie wie zum Auftakt einer höheren Spielklasse? Verrückt aber anhand der Zuschauerzahlen nicht ganz auszuschließen. Vielleicht wollten aber auch viele den neuen Kader kennen lernen, doch das gute und sichere Auftreten in Emden lockte einige Zuschauer mehr als erwartet ins Stadion. Zum ersten Mal in der Geschichte der Nordtribüne sah ein Fan auf dieser die gut 400 mitgereisten Lübecker nicht einmal im Spiel (zumindest gilt das für einen Großteil der Fans in der regulären Spielzeit).

Die Essener vertrauten der Erfolgself von Emden, wobei Gorschlüter den gesperrten Kiskanc ersetzte. Von Anfang an war bei allen Beteiligten eine gewisse Nervosität zu spüren. Auch das Publikum war zweigespalten. Zwar war die Stimmung gut, dennoch hörte und sah man viel Skepsis. Zu unbekannt die Namen, zu unbekannt die eigene Spielstärke. Anders der Gast aus Lübeck, der sich punktuell verstärkte und das Team halten konnte. Ein klarer Vorteil, der sich in den Anfangsminuten vor allen Dingen in ihrem Defensivverhalten bemerkbar machte.

So herrschte in den ersten 15 Minuten ein taktisches Abtasten des Gegners. Die Essener zu nervös, die Lübecker zu passiv. Mit einem Freistoß der Lübecker endete vorzeitig dieses Abtasten. Enrico Neitzel (einer der wenigen Neuzugänge in Lübeck) köpfte den Ball ein. Das 0:1 war überraschend, aber nicht unverdient, denn die Essener selbst hatten zu diesem Zeitpunkt ebenfalls keine nennenswerten Gelegenheiten.

Die Nervosität steigerte sich deutlich. Die Abwehr inklusive des Tormanns Langerbein hatte geschlafen. Einige so genannte "RWE-Fans" kommentierten dieses Gegentor mit "da muss der Wulnikowski doch rauskommen" oder "die spielen schon wieder so schlecht wie letzte Saison". Zum Glück sind dies nur Einzelmeinungen, die nicht weiter durchleuchtet werden müssen, da jeglicher Bezug zur Realität fehlt. Doch es zeigt, dass immer noch verglichen wird, verglichen mit der letzten Saison. Dies ist auch nicht weiter schlimm, weil wir in der Regionalliga zur Zeit, bis auf die Auftaktspiele, keine weiteren Vergleichsmöglichkeiten haben. Doch man sollte einen Dirk Langerbein nicht mit einem Robert Wulnikowski vergleichen und auch Younga-Mouhani ist kein Kioyo. Vielleicht und hoffentlich wird das bald auch von den Einzelnen eingesehen. Eine gewissen Sachlichkeit, auch im Stadion, sollte gegeben sein!

Zurück zum Spiel. Dort bemühten sich die Rot-Weissen in der Folgezeit und erarbeiten sich mehr Offensivszenen. Folgerichtig aber ebenfalls nicht aus einer drückenden Überlegenheit heraus das 1:1 durch Danko Boskovic (36. Min.). Sehenswert war nicht nur das Tor, sondern auch der Spielzug zu diesem Treffer.

Eine Parallele zur letzten Saison muss dann doch noch einmal gezogen werden, auch wenn dies natürlich keine ausstudierte Meinung sein kann. Aber wie schon im Vorjahr konnte ein hart erarbeitetes nicht verteidigt werden. So folgte nach dem 1:1 nur eine Minute später das 1:2. Dieses Tor war ein Duplikat des ersten Treffers. Fast von gleicher Position wurde der Freistoss scharf in den Strafraum geschossen und wieder verpassten die Abwehrspieler die Chance der Verteidigung und auch Langerbein sah sehr schlecht aus. Daniel Bärwolf blieb als einziger cool und schoss den Ball ins Netz.

Dieses Tor war gleich einem Genickbruch. Die Lübecker Abwehr (zweitligatauglich) lies keine großen Räume für Kombinationen und das Gästeteam verständigte sich aufs kontrollierte Kontern. Die Stimmung auf den Rängen schien zu diesem Zeitpunkt besser, da man die guten Ansätze sah. Obwohl auch deutlich wurde, dass Laufwege und Spielkombinationen noch nicht stimmen, muss man die Leistung von gestern in Relation zum Gegner betrachten. Wenn Lübeck, dies sehen viele Experten so, einer der Aufstiegkandidaten ist und trotz ihres Vorteils, dank der Eingespieltheit, nur durch zwei Standards gewinnen, dann macht das Mut.

Vielleicht war die Tatsache, dass die "Hütte voll" war und der Heimauftakt verloren ging eine Art Déjà Vu, doch die Konkurrenzsituation in Liga 3 ist eine andere. Hier gibt es nur wenige Mannschaften, die jeden Fehler eiskalt ausnutzen wie Lübeck.
Das spielerische Potenzial ist allemal vorhanden, Herr Neuhaus muss es nun vergolden und eine Einheit aus dieser Mannschaft bilden. Dann steht schönen Spielen nichts mehr im Wege. Vielleicht sieht der Fan davon schon was in Düsseldorf. Man sollte es nicht verpassen!

(tp)

 

Tore

0:1 Enrico Neitzel (20.) / 1:1 Danko Boskovic (36.) / 1:2 Daniel Bärwolf (37.)

Rot-Weiss Essen

Langerbein - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Nikol - Wehlage, M. Lorenz, Haeldermans (83. Ristau), Gorschlüter (65. Calik) - Younga-Mouhani, Boskovic

VfB Lübeck

Frech - Schröder, Hirsch, Dogan - Kullig, Mbidzo, Türkmen (46. Laaser) - Möckel - Neitzel (62. Streit), Kampf (65. Schweinsteiger), Bärwolf

Gelbe Karten

Bemben, Langerbein (Essen) / Kampf, Streit, Möckel, Schweinsteiger, Bärwolf (Lübeck)

Schiedsrichter

Schriewer (Otterndorf)

Zuschauer

14.400