[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



Tabelle

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Oggersheim
-
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Elversberg
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4
Verl
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5
Lotte
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Spielbericht: 23. Spieltag | Rot-Weiß Oberhausen - Rot-Weiss Essen


„Oberhausen geht mal gar nicht!“

Diesen Satz hörte man beim Spiel Rot-Weiß Oberhausen gegen Rot-Weiss Essen von fast jedem Besucher zu jeder Zeit bei der Auswärtsfahrt nach Oberhausen. Daher ist es gut verständlich, dass es sicher kaum jemanden gibt, der eine weitere Auswärtsfahrt ins Niederrheinstadion unternehmen möchte. Während die Presse dieses Spiel zu einem Lokalderby erhob, ist es für die meisten RWE Fans genau so ein Spiel, wie gegen jeden anderen Gegner, da man im Prinzip keinerlei Reibungspunkt mit dem Oberhausener Publikum hat. Alleine die zahlenmäßige Unterlegenheit führt dazu, dass man diesem Verein bis auf die beiden Spieltage, an denen man sich duelliert, keinerlei Beachtung schenkt.

Nun war es am 23. Spieltag wieder so weit und vom Verein wurden die Fans dazu angehalten mit öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Dieser Bitte kam auch ein Großteil der Anhänger nach, doch bereuten diese ihre Entscheidung recht schnell. Schon bei der Ankunft am Hauptbahnhof von Oberhausen wurde der übliche Busshuttle zum Stadion bereit gestellt, aber was in allen anderen Städten funktioniert, dass geht in Oberhausen nicht. Jeder Bus hielt an und öffnete ausschließlich die Fahrertür. Danach sorgten Ordnungsdienst und Polizei dafür, dass nur eine kleine Anzahl von Fans in den Bus einsteigen konnte. Selbst die Sitzplätze waren noch nicht alle besetzt, als der Bus abfuhr. Dadurch verzögerte sich die Abfahrt ungemein.

Nun ist man bei der Polizei bemüht die Menschen zu unterhalten und daher wurde vor dem Stadion ein Entertainer in grün engagiert. Vor der Meldung, dass es am Niederrheinstadion einen weiteren Eingang gibt, machte er mit den wartenden Fans die Welle. Kurze Zeit später markierte er dann den Essener Capo und brüllte ins Mikrofon: „Könnt ihr mir sagen, auf welchem Platz in der Tabelle ihr steht?“ Die Antwort erfolgte prompt und die gute Stimmung, die später folgen sollte deutete sich an dieser Stelle bereits an.

Endlich im Stadion angekommen, sollte das Spiel eigentlich beginnen. Doch die nächste Kuriosität ließ nicht lange auf sich warten. Erstaunlicherweise bot der Verein Rot-Weiß Oberhausen für 14 € Karten an, die mit dem Beisatz „Sichtbeschränkung“ versehen sind. Auf gezielte Fragen, was denn mit „Sichtbeschränkung“ gemeint ist, erhielt man natürlich keine brauchbare Antwort. Was dies jedoch für Plätze sind, konnte man schon vor der Platzeinnahme erkennen. Abzockerplätze! Man sitzt entweder mit Ausblick auf gelbe Tonnen oder aber mit Blick auf die Trainerbank. Auch scheint man in Oberhausen schlecht oder gar nicht zählen zu können, wie sonst lässt es sich erklären, dass Karten verkauft wurden, die mit Reihe XY, Platznummer 40 bedruckt waren, wenn jedoch die jeweilige Reihe nur 38 Plätze hatte? Unglaublich! Gott sei Dank sollte ja auch noch Fußball gespielt werden.

Durch den Ausfall von Holger Wehlage musste Trainer Uwe Neuhaus umstellen. Er zog überraschend Mac Younga-Mouhani zurück auf die vakante rechte Mittelfeldposition und Serkan Calik übernahm die freigewordene Stelle im Sturm. Moritz Stoppelkamp rechnete sich noch unter der Woche einen Platz in der Startelf aus, musste jedoch zunächst auf der Bank Platznehmen. Die erste Halbzeit war allerdings weitestgehend frei von Möglichkeiten. Allein Stijn Haeldermans (14. Min.) und Serkan Calik (25. Min.), der mustergültig von van Lent bedient wurde, scheiterten an RWO-Keeper Daniel Masuch. Das einzige wirklich erwähnenswerte Ereignis war, dass Lorenzon nach einem überharten Tackling seine fünfte gelbe Karte in dieser Saison sah und somit für das Heimspiel gegen Wuppertal gesperrt sein wird.

In der Halbzeitpause lernte man nicht nur Karl-Heinz II., seines Zeichens gewählter Prinz der Oberhausener Jecken kennen, sondern der Trainer wechselte Younga-Mouhani, der mit seiner neuen Rolle überhaupt nicht zurechtkam, gegen Tim Gorschlüter aus. Beim Wiederanpfiff entwickelten die Rot-Weissen nun deutlich mehr Druck. In zählbares konnte diese Drangphase allerdings nicht umgesetzt werden. Arie van Lent scheiterte mit einem Kopfball in der 56. Minute wiederum an Masuch, der zwar nicht wirklich gefordert wurde, doch die nötige Sicherheit ausstrahlte. In der 65. Minute kam es dann zu der ersten strittigen Situation. Arie van Lent versuchte sich im Strafraum freizulaufen und wurde dabei von einem Oberhausener Spieler umgerissen und folgerichtig hätte es einen Elfmeterpfiff geben müssen, doch Bundesligaschiedsrichter Anklam ließ weiterspielen. In der letzten Viertelstunde erhöhten die Essener noch einmal ihre Angriffsbemühungen, doch scheiterten wieder Calik, Gorschlüter und Stefan Lorenz mit ihren Chancen. Kurz danach spielte Oberhausens Narewsky den Ball eindeutig mit der Hand im Strafraum. Für die Essener Anhänger wieder ein klarer Elfmeter. In dieser Situation konnte man, wenn man beide Augen zudrückte von einem unabsichtlichen Handspiel ausgehen, doch zeigte Anklam nicht nur in dieser Situation, dass er einen klassischen Heimschiedsrichter an diesem Freitagabend darstellte. Alle weiteren Essener Bemühungen verpufften frühzeitig. Die letzte Torchance hatte einmal mehr van Lent, der den Ball am Torwart vorbeispitzelte, doch der ehemalige Essener Ronny Ernst war schnell genug zurückgelaufen und spielte den Ball kurz vor der Linie ins Aus. Pünktlich pfiff der Schiedsrichter die Partie ab und die Fans aus Oberhausen feierten ihr Team genauso, wie die Essener Anhänger, doch ist die Freude in unserem Lager deutlich geringer, da man gegen eine Mannschaft gespielt hatte, die man normalerweise souverän schlagen muss.

Die anschließende Abfahrt war ebenso beschwerlich, wie die Anreise. In der Presse wurde ein Entlastungszug nach Essen angekündigt. Es wurde aber verschwiegen, dass kein anderer Zug außer diesem benutzt werden durfte. Während man problemlos Züge gen Essen bekommen hätte, die schon eine Dreiviertelstunde eher abfuhren, wurde einem der Zutritt zu den Bahnsteigen durch die Polizei verboten und deswegen mussten immer mehr Fans lange Zeit auf dem Oberhausener Gleis ausharren, bis der „Entlastungszug“ endlich den Weg zur Heimat antrat.

„Oberhausen geht mal gar nicht!“ ist das Ergebnis, was man aus diesem Spieltag ziehen muss. Nicht nur, dass sie RWE sportlich mit dem Unentschieden ein Bein stellten bei dem Weg zur zweiten Liga, so war diese Schikane bei An- und Abreise bezeichnend für die Behandlung der Fans in den Regionalligastädten. Es ist gar nicht mal der schwächere Fußball, der den Essener Fan an dieser Liga stört, sondern viel mehr das ständige Versagen bei der Organisation der Spieltage. Kaum eine Stadt schafft es, einen unkomplizierten Ablauf bei Veranstaltungen zu gewährleisten, die mehr Leute anziehen, als das örtliche Schützenfest. Gerade deswegen ist es wichtig, dass die Mannschaft sich ihrer alten Stärke besinnt und beim Heimspiel gegen Wuppertal wieder so überlegen auftrumpft, wie in den vorherigen Partien.



(hs)



Tore

Fehlanzeige

Rot-Weiß Oberhausen

Masuch - Ernst, Reichert, Heller, Dal. Gataric (74. Ouro-Akpo)- Dan. Gataric, Scherbe, Narewsky, Robben (74. Radtke) - Kutrieb - Mehic (88. Uster)

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Nikol - Lorenzon - Younga-Mouhani (46. Gorschlüter), Haeldermans, Kiskanc (66. Boskovic) - van Lent, Calik (82. Stoppelkamp)

Gelbe Karten

Ernst (Oberhausen) / Lorenzon, Younga-Mouhani (Essen)

Schiedsrichter

Matthias Anklam

Zuschauer

10.137