Spielbericht: 21. Spieltag | VfB Lübeck - Rot-Weiss Essen


Magerkost im Spitzenspiel

In einem insgesamt niveauarmen Spiel entführten unsere Rot-Weißen einen verdienten Punkt aus der Lübecker Lohmühle. Die etwa 500 RWE-Fans unter den nur 6.000 Zuschauern feierten den Punktgewinn nach dem Schlusspfiff euphorisch, jeder wird sich die Winterpausentabelle gerne an den Weihnachtsbaum hängen. Dank der Niederlage von St.Pauli in Erfurt hält der hart erkämpfte Punkt nicht nur Lübeck auf Distanz, sondern er vergrößert auch den Vorsprung auf den dritten Platz auf zwei Punkte.

Im Vergleich zum Emden-Spiel gab es zwei Umstellungen in der Mannschaft: für Nikol und Gorschlüter rückten Özbek und der gegen Emden überzeugende Younga-Mouhani in die Startelf.
Lübeck machte zunächst keine Anstalten, mit RWE punktemäßig gleichziehen zu wollen. RWE übernahm das Kommando und hatte durch einen Torschuss aus 25 Metern von Haeldermans, der das Tor nur knapp verfehlte, die erste Chance des Spiels (5.). Auch im Folgenden blieb RWE optisch überlegen, ohne jedoch zu zwingenden Torchancen zu kommen. Ein weiterer Schuss aus der zweiten Reihe durch Younga-Mouhani (10.) und ein Torschuss von Boskovic, der sich in aussichtsreicher Position zu sehr abdrängen ließ (13.), hätten dennoch die Führung bringen können. Nach einer knappen halben Stunde kam Lübeck etwas besser ins Spiel, wobei Torchancen nur durch zwei Fernschüsse von Neitzel ans Außennetz (25.) und Rump (43.) zu verzeichnen waren. Beim Rump-Schuss zeigte sich Maczkowiak auf der Höhe, der auch ansonsten einen sehr sicheren Eindruck hinterließ.

In der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel weiter. RWE hatte mit einem Konter die wohl größte Chance des Spiels. Nach einem weiten Ball von Wehlage tauchte Kiskanc auf halblinker Position frei vor dem Lübecker Tor auf, seinen Flachschuss konnte Torhüter Frech mit einem tollen Reflex aber gerade noch um den Pfosten lenken (57.). Kurz zuvor war ein Distanzschuss von Lars Kampf knapp am RWE-Gehäuse vorbeigeflogen. Bis zum Schlusspfiff roch es nur noch zwei weitere Male nach Gefahr: erst legte sich Lars Kampf allein auf Maczkowiak zulaufend den Ball zu weit vor, dann versuchte Michael Bemben in der Schlusssekunde mit einem direkten Freistoß aus 25 Metern sein Glück. Heraus kam allerdings nur ein netter Schlenzer in die Arme von Frech.

So blieb es beim insgesamt gerechten Unentschieden, mit dem RWE sicherlich gut leben kann. Zu den stärksten Spielern auf unserer Seite zählten Thorwart und Stefan Lorenz, die in der Innenverteidigung nichts anbrennen ließen. Auch Haeldermans zeigte erneut seine technischen Qualitäten, ohne dabei so effektiv wie in den vorangegangenen Spielen zu agieren. Auffällig war die hohe Fehlpassquote im Aufbauspiel bei Bemben, der allerdings defensiv alles unter Kontrolle hatte. Der junge Özbek verlor in der Offensive fast jeden Zweikampf und hatte in der zweiten Halbzeit auch defensiv einige Probleme mit dem eingewechselten Thomas. Auf der linken Verteidigerposition besteht Handlungsbedarf in der Winterpause.

Der zweite Platz in der Winterpausentabelle ist eine hervorragende Basis für eine erfolgreiche Rückrunde und das Erreichen des Saisonziels! Nach den zwischenzeitlichen Schwierigkeiten haben Neuhaus und das Team den Hebel rechtzeitig umlegen und das Umfeld zufriedenstellen können. Schon jetzt herrscht Vorfreude auf das erste Rückrundenspiel zu Hause gegen Düsseldorf vor großer Kulisse!

(mj)

Tore

Fehlanzeige

VfB Lübeck

Frech - Türkmen, Neumann, Schröder, Dogan (21. Rump) - Mbidzo, Kullig (46. Thomas), Möckel, Neitzel - Kampf, Bärwolf (64. Hesse)

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Özbek - Lorenzon (81. M. Lorenz) - Wehlage (88. Stoppelkamp), Younga-Mouhani, Haeldermans - Boskovic, Calik (56. Kiskanc)

Gelbe Karten

Möckel, Rump, Kampf, Mbidzo (Lübeck) / Lorenzon, Younga-Mouhani (Essen)

Schiedsrichter

Dr. Helmut Fleischer

Zuschauer

6.000