Der Geniale - Stijn Haeldermans
Schon
sehr früh im vergangenen Sommer nahm der Verein
Kontakt zu Haeldermans auf, jedoch spekulierte der
Belgier lange Zeit auf ein Engagement in der ersten
belgischen Liga. Als sich dieses zerschlug, unterschrieb
der technisch versierte Mittelfeldspieler sehr zur
Freude der sportlichen Leitung und des Umfeldes einen
Vertrag bei RWE. Vielen Fans war er schon aus seinem
Jahr in Oberhausen bekannt; dort war er in einer Mannschaft,
die weit hinter den Erwartungen zurückblieb,
einer der wenigen Lichtblicke und konnte diverse Duftmarken
setzen.
Als Haeldermans im Vorbereitungsspiel beim ETB in
der zweiten Halbzeit erstmals für RWE auflief,
deutete er mit einer Vorlage und einem herrlichen
Freistoßtor seine für Regionalligaverhältnisse
herrausragenden Fähigkeiten bereits an.
Im
noch holprig verlaufenden ersten Saisondrittel avancierte
Haeldermans den Erwartungen entsprechend zur zentralen
Figur auf dem Platz. Im offensiven Mittelfeld eingesetzt,
zeigte er sich sehr ballsicher bisweilen auch
etwas zu ballverliebt mit vielen genialen Momenten,
die nicht selten zu Toren führten. In dieser
Phase der Saison war er aus der Mannschaft nicht wegzudenken.
Im letzten Saisondrittel fiel Haeldermans jedoch in
ein kleines Loch. Ballverluste waren bei seiner riskanten
Spielweise zwar schon in der Hinrunde vorgekommen,
fortan fehlten jedoch die tödlichen Pässe,
die ihn in der Hinrunde noch so wertvoll machten.
Einiges lässt sich vielleicht mit der Position
im linken Mittelfeld erklären, auf die er während
einer Formschwäche von Kiskanc beordert wurde.
Ein Spielertyp, der lieber einen Steilpass spielt
als selbst einen solchen auf der Außenbahn zu
erlaufen, ist auf dieser Position nicht optimal eingesetzt.
Gegen St.Pauli durfte Haeldermans wieder im zentralen
Mittelfeld die Fäden ziehen, und seit seinem
tollen Pass auf Bemben, der das 2:0 in diesem Spiel
einleitete, zeigte die Formkurve wieder nach oben.
Obwohl Haeldermans aufgrund seiner Ballsicherheit
immer wieder das Opfer zahlreicher Fouls war, zeigte
er sich immer als sehr fairer Spieler ohne Revanche-Gedanken.
Eine einzige gelbe Karte in der gesamten Saison belegt
dies eindrucksvoll. Auf der anderen Seite offenbart
das auch seine Schwäche: Konsequentes Zweikampfverhalten
in der Defensive kann man von Haeldermans nicht erwarten.
Stijn Haeldermans in Zahlen:
Tore
|
Vorlagen
|
GWG
|
Scorerpunkte
|
2
|
7
|
0
|
9
|
RS
Ø
|
RS
EdT
|
RS
SdT
|
NRZ
Ø
|
Kicker
EdT
|
Kicker
SdT
|
Leistungs-
punkte
|
3,57
|
5
|
0
|
3,32
|
3
|
0
|
671
|
Einsätze
|
Ein-
wechslung
|
Aus-
wechslung
|
Spieldauer
|
35
|
0
|
8
|
3.028
|
Gelbe
Karten
|
Gelb-Rote
Karten
|
Rote
Karten
|
Punkte
|
1
|
0
|
0
|
1
|
Jawattdenn-Saisonbewertung:
Haeldermans
hat die Erwartungen erfüllen können, wenigen
schwachen Spielen stehen zahlreiche Nominierungen
für die Elf des Tages im Kicker
und der RS gegenüber. Schade, dass seine direkten
Freistöße, die ihn in der zweiten Liga
noch auszeichneten, an Gefährlichkeit verloren
haben.
Zweitliga-Perspektive mit Stärken und Schwächen:
Haeldermans hat seine Zweitligatauglichkeit in Oberhausen
bereits unter Beweis gestellt. Es ist davon auszugehen,
dass er auch im kommenden Jahr seine Schuhe für
RWE schnüren wird. Wenn er seine Effektivität
noch steigern kann, wird der Belgier auch eine Etage
höher zu den Stützen unseres Offensivspiels
gehören. Dort wird er sich allerdings keine
Schwächephase erlauben dürfen, ohne seinen
Stammplatz zu gefährden.
(mj)
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