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Jawattdenn-Spielerbewertung Saison 05/06

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Der letzte Mohikaner - Ali Bilgin

Wenn man die Mannschaftsfotos der letzten beiden Jahre vergleicht, fällt besonders eines ins Gewicht: nicht viele Gesichter hatten sich in die neue Spielzeit gerettet, da die sportliche Leitung zum großen Rundumschlag ausholen wollte und musste – ja eigentlich gar nicht anders konnte. Viel zu viel Kredit hatte die 2005er RWE Truppe bei den Fans verspielt, teilweise gab es interne Querelen, die so tiefe Gräben hinterlassen hatten, dass ein kompletter Neuanfang unabdingbar war.

Einer, der bereits zu Zweitligazeiten keinen Hehl daraus gemacht hatte, wo er sich vom Herzen her heimisch fühlt, ist Ali Bilgin. Neben Ristau ist er der einzige Spieler im Kader, der nicht erst zu Saisonbeginn verpflichtet wurde – sieht man einmal von den A-Jugendlichen ab. Neuhaus wollte um Ali Bilgin eine neue Mannschaft formen – Ali Bilgin sollte ihr Kopf werden. Janßen und Neuhaus sind und waren sich einig, dass Bilgin aufgrund seiner technischen Fähigkeiten durchaus in der Lage ist, das Spiel aus der zentralen Position zu lenken.

Bereits früh gab man zu verstehen: Unser neuer Kapitän ist Ali Bilgin und dementsprechend selbstbewusst agierte er in den Testspielen vor Saisonbeginn. Doch dann warf ihn eine Verletzung aus der Bahn. Somit musste er gleich zu Saisonbeginn pausieren, kehrte aber am vierten Spieltag wieder zurück. Nach dem Osnabrückspiel musste Bilgin allerdings eine etwas längere Zwangspause einlegen – erst war es der Kiefer, dann war es die Leiste. Ali wurde plötzlich in die Ecke „Dauerinvalide“ gedrängt, obwohl er vorher an über 80 % aller RWE-Spiele der letzten Jahre beteiligt war. Doch er kam wieder.

Beim Spiel gegen Hertha BSC wechselte ihn Uwe Neuhaus erst in das Spiel ein, später tauschte Bilgin ungefragt mit Bemben die Rollen: als Elfmeterschütze. Die Fans hatten es so gewollt - Bemben fand dies allerdings alles andere als lustig. Ali verwandelte zwar sicher und war plötzlich wieder näher am Stamm, doch Bemben fühlte sich auf den Schlips getreten. Doch der Erfolg gibt einem immer recht. Im Spiel gegen Münster wenige Tage später musste er aber dennoch zunächst mit der ungeliebten Reservebank vorlieb nehmen, doch das Schicksal eines anderen ließ ihn zum Matchwinner avancieren. Wehlage musste bereits früh in der Partie verletzt raus und Bilgin führte das Team gegen starke und ungewohnt offensive Münsteraner zum Sieg. Nach diesem Spiel war es schwer für Trainer Neuhaus nach weiteren Argumenten zu suchen, weswegen Bilgin nicht zur Startelf gehören sollte.

In den letzten Spielen der Saison wechselten sich Licht und Schatten allerdings ab. Vielleicht eine Spätfolge seiner langen Pause. Beim Spiel gegen St. Pauli zeigte er wieder einmal, zu was er in der Lage ist, wenn er die nötige Konstanz mitbringt. Sein Treffer gegen Erfurt bescherte RWE die RL-Meisterschaft. Seine technischen Fähigkeiten dürften unumstritten sein, seine Rolle im Team jedoch nicht. Vielen ist es ein Dorn im Auge, dass man Bilgin mehr oder minder mit Gewalt zum Spielgestalter umfunktionieren wollte. Dennoch muss man neidlos anerkennen, dass er diese Rolle – wie angedeutet – sehr wohl spielen kann.



Ali Bilgin in Zahlen:

Tore
Vorlagen
GWG
Scorerpunkte
6
4
2
10

RS
Ø
RS
EdT
RS
SdT
NRZ
Ø
Kicker
EdT
Kicker
SdT
Leistungs-
punkte
3,51
2
1
3,31
3
0
401

Einsätze
Ein-
wechslung
Aus-
wechslung
Spieldauer
21
3
10
1.574

Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Punkte
2
0
0
2

Jawattdenn-Saisonbewertung:

Für Ali endet eine Saison mit Höhen und Tiefen. Diverse Verletzungen warfen den gebürtigen Essener ein ums andere Mal wieder zurück. Dennoch reichten einige Spiele aus, um das Fazit am Ende etwas besser ausfallen zu lassen. Bilgin ist ein Mann, der Spiele alleine entscheiden kann und das macht den Unterschied aus. Wenn Bilgin fit ist, geht an ihm eigentlich kein Weg vorbei.


Zweitliga-Perspektive mit Stärken und Schwächen:


Ali hat bereits in der zweiten Liga unter Beweis gestellt, dass er sich nicht verstecken muss. Nicht von ungefähr wurde er daher auch schon mit höherklassigen Vereinen in Verbindung gebracht, wechselt jetzt den Verein und ist auf der Suche nach einer neuen, sportlichen Herausforderung. Die höheren Ligen dürften ihm noch eher entgegen kommen als die „Schweineliga“, in der er in den letzten Jahren überwiegend auf Punktejagd ging. Schade, dass er dem Verein nach acht Jahren den Rücken kehrt, wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute. Ali wird immer ein Essener bleiben.


(fsl)

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Fotos mit freundlicher Genehmigung von Michael Gohl