VfL! Mein Herz schlägt nur für
dich
So beginnt der Refrain des Bochumer Vereinsliedes,
das vor jedem Heimspiel des VfL gesungen wird. Die
Atmosphäre wird hier über die Lautsprecher
gefördert. Zuerst wird Bochumer Jungen,
ein Lied mit Pfiff gespielt und zum Abschluss
Herbert Grönemeyers Bochum. Ein Ohrwurm,
der immer wieder auf der Osttribüne beeindruckend
inszeniert wird, doch hielt sich das beim Spiel gegen
die Spvgg. Unterhaching in Grenzen, da die Zuschauerzahl
mit 11.733 deutlich unter dem bisherigen Schnitt lag.
Der Rückgang ist zu einem großen Teil mit
dem wirklich eiskalten Wetter zu erklären, denn
die Bochumer strömen durchaus in der doppelten
Menge ins Ruhrstadion.
Die Mannschaften liefen dann pünktlich zu den
Klängen von Carl Orffs Oh Fortuna
aus Carmina Burana auf den Platz. Bei
einem Flutlichtspiel erzeugt diese Mischung eine regelrechte
Gänsehaut, so kraftvoll wirkt das mittlerweile
150 Jahre alte Meisterwerk. Die Bochumer schien dies
zu beflügeln und sie schnürten die Hachinger
von Anfang an in der eigenen Hälfte ein. Unterstützt
wurde die Spielvereinigung im übrigen von den
Unterhachingfans Essen, diese konnten
allerdings auch nicht verhindern, dass der Gästeblock
deutlich weniger als 100 Leute aufzunehmen brauchte.
Chancen erarbeitete sich der VfL im Minutentakt, die
Abwehr von Unterhaching stand jedoch fast durchweg
sicher. Wenn ein Stürmer dann einen Abschluss
suchen konnte, scheiterte dieser immer am hervorragenden
Gästekeeper Heerwagen. So gingen die Bochumer,
trotz visueller Überlegenheit, mit einem 0:0
in die Pause.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufhörte,
doch wurden die Angriffe der Bochumer immer unkoordinierter
und sie wurden selten gefährlich. Die Schlussphase
war dagegen furios. Nachdem Zwetschge
Misimovic alleine auf das Tor zulief konnte Hachings
Torhüter den Ball noch halten. Das musste der
Torwart dann nicht mehr tun, als ebenjener Spielmacher
des VfL freistehend aus zehn Metern den Ball meterweit
über das Tor schoss. Misimovic war dann auch
verantwortlich für eine Schwächung seines
Teams. Innerhalb weniger Minuten kassierte er eine
Gelb-Rote Karte und der Sieg rückte angesichts
der wenigen verbleibenden Spielminuten in weite Ferne.
Wer sich für die zweite Liga weiterhin interessiert
weiß aber, dass der VfL Bochum in den letzten
Spielminuten besonders gefährlich ist. Der kurz
zuvor für den verletzten Trojan eingewechselte
Dennis Grote legte sich den Ball zum Freistoss zurecht
und schlug den Ball hoch in den Strafraum. Zur Verwunderung
aller segelte der Ball an Freund und Feind vorbei
in das Tor der Gäste. Denen blieben nur noch
wenige Minuten, in denen sie den VfL nicht mehr ernsthaft
gefährden konnten. Die Bochumer Anhänger
waren indes zufrieden mit ihrer Mannschaft. Die hat
in der Hinrunde ihren Soll erfüllt. 32 Punkte
reichen in der 2. Bundesliga mindestens zu einem 2.
Platz und aus dieser Position kann die Mission
Wiederaufstieg erfolgreich absolviert werden.
(hs)
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