04.11.2006 - Kommentar nach dem 1860-Spiel
Stagnation auf niedrigstem Niveau
"Mir war das viel zu wenig. Darüber
wird noch zu reden sein!"
Uwe Neuhaus nach dem 0:1 in Offenbach
"Ich bin davon überzeugt, dass wir
am Sonntag wieder unser wahres Gesicht zeigen. Die
Spieler wollen und werden die richtige Reaktion zeigen."
Uwe Neuhaus vor dem Spiel gegen Paderborn
"Das wäre einer erfahreneren Mannschaft
nicht passiert!"
Uwe Neuhaus nach dem 2:2 nach 2:0-Führung
gegen Paderborn
"Wir sind jetzt sehr enttäuscht,
aber nicht niedergeschlagen. Unsere Mannschaft war
ganz dicht dran an einem Punktgewinn. Wir werden uns
nicht unterkriegen lassen, sondern schnell wieder
aufstehen."
Uwe Neuhaus nach dem 1:2 gegen Karlsruhe
"Beiden Mannschaften war anzumerken, dass
sie zuletzt nicht erfolgreich gespielt hatten. Ein
Führungstreffer für uns wäre sicher
der Wendepunkt gewesen. Nun ist die Mannschaft in
der Pflicht, am Dienstag gegen Koblenz drei Punkte
zu holen."
Uwe Neuhaus nach dem 0:2 in München
Nach zehn Spieltagen steht Rot-Weiss nun fast
auf einem Abstiegsplatz. Die Leistungen der Mannschaft
waren manchmal gut, manchmal engagiert, viel zu oft
jedoch ideen- und planlos.
Es fehlt ein Lenker auf dem Platz. Die sportliche
Leitung muss sich fragen lassen, weshalb man das offensichtliche
Defizit in der Offensive nicht erkannt hat, während
die Fans schon in der Saisonvorbereitung mit großer
Sorge auf diese Baustelle schielten.
Gekauft wurden in der Sommerpause "Kracher",
die entweder aus Verletzungsgründen (Sergio)
oder Formschwäche (Zaza, Grammozis) der Mannschaft
bislang kaum helfen konnten. Eingeschlagen hat nur
die neu formierte Defensive mit Kläsener, Hysky
und Bieler, wobei auch hier mitunter haarsträubende
Aussetzer zu verzeichnen sind.
Wenn der Trainer die Mannschaft in die Pflicht nimmt,
ist das sein gutes Recht. Aber auch Neuhaus muss sich
fragen, welche Fehler er selbst zu verantworten hat.
Eine noch immer fehlende, eingespielte Stammformation
mit klarer taktischer Marschroute ist einer davon.
Auch die Auswechslungen, zuletzt von Wehlage, während
gleichzeitig mit Younga-Mouhani einer der Schlechtesten
auf dem Platz blieb, rufen bei den RWE-Fans zunehmend
Unverständnis und Entsetzen hervor.
Man kann die RWE-Misere wohl nicht nur an einem Punkt
festmachen. Die jüngsten Rückschläge
resultierten teils aus schwachem Spiel, teils aus
Pech, teils aus taktischen Unzulänglichkeiten.
Als Einzelfälle alles hinnehmbar. In der Häufung
jedoch katastrophal.
Zuletzt spielte die Mannschaft verunsichert - trotz
aller Parolen vom "Wiederaufstehen". Dass
es Fußball spielen kann, hat das Team zu Beginn
der Saison in Kaiserslautern oder gegen Freiburg bewiesen.
Wie auch immer Uwe Neuhaus die Köpfe seiner Spieler
wieder frei bekommen will, es muss schnell passieren,
bevor ihn der Abstiegsstrudel selbst in die Tiefe
reißt. Die Vereinsführung verkündete
vor der Saison, man habe aus dem Katastrophenjahr
2004/2005 gelernt. Steht man zu dieser Aussage, ist
die momentane Erfolglosigkeit nicht mehr lange hinnehmbar.
Kein Sieg gegen Koblenz, und die Schlinge baumelt
gefährlich nahe neben dem Hals des Trainers,
bereit, sich in kürzester Zeit darum zu wickeln.
Von einem Team, das aus so erfahrenen Leuten besteht
(die Mannschaft hat immerhin über 1500 Erst-
und Zweitligaspiele auf dem Buckel), kann man ein
souveräneres Auftreten in der Liga erwarten.
Bislang stagniert es auf niedrigstem Niveau. Das muss
besser werden, und zwar schnell. Ob mit oder ohne
Neuhaus.
Thomas
Mollen
<<
zurück
|