17.05.2005 -
aktuell: kommt jetzt die Blocktrennung?
Zum Ende der letzten Saison sorgte ein Thema für große Aufregung in der Essener Fanszene. Es ging um die Ankündigung der Umsetzung von Auflagen des DFB. Hierzu gehörte ein getrennter Marschweg für Gästefans zum und weg vom Georg-Melches-Stadion. Damals wurde die Variante „Teilung der Stehtribüne Mitte“, ab den Blöcken L/K und den damit verbundenen Abmarsch der Gästefans über den Sulterkamp, sowie das „Versetzen“ der aktiven RWE-Fans auf die Osttribüne favorisiert, was jedoch auf erheblichen Protest stieß.
Zum Glück war der Aufstieg früh geschafft und man spekulierte heiß auf den angeblich unmittelbar bevorstehenden Bau des neuen Stadions. Nun konnte man mit einer Trennung der Blöcke auf der Osttribüne, sowie dem Aufbauen von Sicherheitszäunen bei Risikospielen auf dem Stadionvorplatz, die Auflage umgehen, mit dem Verweis auf den baldigen Stadionneubau.
Nun ist die Situation gerade mal ein Jahr später jedoch eine ganz andere. Der Stadionneubau entpuppt sich immer mehr als blamable Fata Morgana der Vereinsverantwortlichen und die sportliche Zukunft, langfristig im Profifußball Fuß zu fassen, hat man mit einer katastrophalen Saisonleistung ebenfalls eliminiert.
Jedoch bleibt das Konfliktpotential in Liga 3 erhalten, da Vereine wie Düsseldorf, Braunschweig, Münster, Wuppertal oder St. Pauli zu Gast sein werden. Was damals bei einem Nichtaufstieg in der Sommerpause wohl klammheimlich durchgeführt worden wäre, dürfte auf einmal wohl auch wieder auf dem Tisch sein.
Dieser Bericht entstand heute morgen, als der Autor beim Systemausfall im Büro sinnlos im Internet surfte und dieses Thema durch Zufall im RWE-Forum wieder auf seinem Rechner erschien. Dass die WAZ wohl einen ähnlichen Zufallstreffer landete und dies heute ebenfalls aus der Versenkung befreite, dürfte vor dem letzten Saisonspiel gegen Unterhaching wohl für noch mehr Konfliktpotential sorgen. Besonders erregte ein Absatz dieses Berichtes schon jetzt den Zorn vieler RWE Fans im Online-Portal:
"Was ein neues Stadion an Vorteilen gebracht hätte - jetzt sollen es Behelfsbauten richten: Aus zwölf ausgedienten Asylheim-Containern vom Kutel-Areal entstehen hinter der Nord-Tribüne eine zweite Kassenanlage, Toiletten und Polizei-Räume. Ziel ist es, die Fanströme zu trennen und die RWE-Heimspiele so sicherer zu machen." (Quelle: WAZ)
Wohl kaum auszudenken, wie sich die meisten Fans zum Start der neuen Saison gegen die Amateure von Borussia Dortmund oder einer ähnlichen „Toppartie“ umschauen würden, wenn sie auf einmal auf die Osttribüne verbannt würden.Massive Proteste sind wohl zu erwarten.
Wie diese Blocktrennung aussehen könnte, haben wir euch mal auf der Grafik hier aufgezeichnet:
Stadionplan mit vermutlicher Neuregelung
In einigen Tagen steht die Jahreshauptversammlung an. Warscheinlich kommt dieses Thema dort unter „Sonstiges“ zur Sprache. Mal sehen, ob die Verantwortlichen mit der derzeitigen Lösung den DFB und das Land NRW dauerhaft befriedigen, ob noch immer der Traum „neues Stadion“ geträumt oder ob sich zur „Lösung neue Blocktrennung“ entschlossen wird.
Sicherlich gibt es für den Verein im Moment wichtigere Themen, wie z.B. die Neuzugänge für die neue Saison, die Finanzierung einer guten Regionalligamannschaft und das Halten der wichtigen Sponsoren. Für viele der traditionsbewussten und treuesten RWE-Fans wäre ein Umzug auf die Osttribüne und vor allen Dingen der Anblick von Wuppertalern und Düsseldorfern unter dem Dach des geliebten Block K wohl die Realisierung eines Horrorszenarios.
Auf jeden Fall ein weiteres Thema, das mächtig Zündstoff bieten wird, auch wenn die Verantwortlichen von RWE diesmal wohl relativ unschuldig zu sein scheinen.
(mn)
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