[ Jawattdenn.de - Jawattlachstedenn?]      

 





Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
-
17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


Hot Links




Sponsor Link





Neulich am Stammtisch


"Episode IX - Die Zeitmaschine"

�Ich hab den Daniel Machma schon lange nicht mehr gesehen. Du etwa, Nicki?�

�Nein, er ist aber da. Ganz sicher. Der steckt halt bis �ber den Kopf in Arbeit. Er hat mit den Vorbereitungen zu unseren Jubil�umsfeierlichkeiten alle H�nde voll zu tun�, antwortete Nikolaus Hirte seinem Pr�sidenten.

�Seltsam! Ich war eben in seinem B�ro. Ich habe nur einen riesigen Stapel Papier gesehen, aber keinen Pressesprecher.�

�Na also, Daniel sitzt bestimmt dahinter. Das sind n�mlich die R�ckmeldungen auf seine Bitte nach guten Geschichten f�r das Jubil�umsbuch. Er ist f�r die Sichtung der Beitr�ge und die Redaktion des Buches zust�ndig. Der kriegt schier keine Luft mehr, so �berw�ltigend war das Echo.�

Hinter den beiden Freunden stapfte Fan-Idol Loddar Saltatorius, der �Heuschreck vom Niederrhein� die Treppe zur Stadiongastst�tte hinauf, laut und munter die Melodie pfeifend �100 Jahre und noch mehr sollst du leben, RWE ��. Im Februar 2007 wird Rot-Weiss Essen 100 Jahre alt. Die seitherigen 99 Jahre sah man dem frisch und jung gebliebenen Club nicht an. � Doch! An einer Stelle traten Alterserscheinungen offen zutage. Das marode Treppenhaus der Haupttrib�ne, durch das unsere drei Freunde gerade zu ihrem geliebten Stammlokal hinaufstiegen, sah viel �lter aus, obwohl es bei weitem noch keine 100 Jahre auf dem Buckel hat. Na ja, irgendwo muss so eine Hundertjahrfeier ja glaubw�rdig sein.

�Nanu! Hier ist geschlossen.� Nicki zog und zerrte an der Gastst�ttent�r, klopfte zun�chst mit dem Fingerkn�chel dann mit der Faust dagegen. Aber sie lie� sich nicht �ffnen.

�Wieso ist da abgeschlossen? Ist das nicht bekannt, dass wir uns heute hier treffen wollen? Und wo ist Willi eigentlich?� Loddar hatte n�mlich einen Mordsdurst, was seiner Sorge um den Altstar des Traditionsvereins im Katalog seiner offenen Fragen momentan h�chstens die zweite Priorit�t einr�umte.

�Seid mal still! Ich h�r� was!� Nicki Hirte legte da Ohr an die T�r. �Da ist jemand drin.�

�Ich habe von au�en auch Licht brennen sehen�, best�tigte Ralf Hummelmann.

�Hallo! Mach endlich auf!�

Jetzt klopfte das Trio energischer an die T�r. Aber erst nach einer ganzen Weile waren Ger�usche unmittelbar hinter der T�r zu h�ren. Ein Schl�ssel wurde im Schloss gedreht. Langsam knarrend �ffnete sich die T�r. Heraus trat �. Willi �Erpel� Leppins, von oben bis unten mit �l verschmiert. Er steckte in einer blauen Latzhose, einen Schraubenzieher in der linken Hand. In der Hosentasche ein 17er-Schl�ssel, und aus der Ges��tasche lugt ein Lappen, der zu einer Definition der Farbe �Weiߓ beim besten Willen nicht mehr geeignet war.

�Hallo Leute, kommt rein!�

�Willi, was soll das? Wieso l�sst du uns hier drau�en stehen? Und wie siehst du �berhaupt aus?�

�Ihr habt �ber den Daniel Machma geredet, nicht wahr?� Willi �berging die Fragen Hummelmanns einfach.

�Woher wei�t du das? Hast du gelauscht oder bist du Hellseher?�

�Weder � noch. Das liegt doch auf der Hand. Ich hab Loddar pfeifen h�ren. Und ich wei�, dass uns allen zurzeit nur noch das Jubil�um durch den Kopf geht. Die Hauptlast der Arbeit liegt gerade beim Daniel. Ich habe den auch schon l�nger nicht mehr gesehen. Ich mach� mir ein wenig Sorgen, ob der sich mit dem Jubil�umsbuch nicht �bernimmt. Ich hab mir gedacht, wir helfen ihm ein wenig.�

�Und deswegen schlie�t du dich hier in der Gastst�tte ein?�

�Ich zeig�s euch. Kommt!�

Willi trat zur Seite und gab den Blick in die Gastst�tte frei. Die drei Freunde sahen das Unget�m, das da mitten im Gastst�ttenraum stand, gleich vom Eingang aus. Ein riesiger Haufen Metall, seltsam zusammengef�gte Rohre und Dr�hte, viele Kn�pfe und Schalter und alles ein wenig rostig.

�Was ist das denn?� wollte Ralf Hummelmann wissen.

�Nach was sieht es denn aus?�

�Das Ding hat �hnlichkeit, mit der Ente, die wir dir zum Geburtstag geschenkt haben�, bemerkte Nicki.

�Mich erinnert das an einen Film�, warf Loddar ein. �Richtig! Ein uralter Klassiker. �Die Zeitmaschine� hei�t der Streifen nach einem Roman von H.G.Wells.�

Die Zeitmaschine

�Ihr habt beide Recht!� schmunzelte Willi, w�hrend seine Freunde verdutzt aus der W�sche kuckten. �Das ist die Ente, die ihr mir geschenkt habt. Da unten hat sie neben dem Denkmal vom Helmut nur vor sich hingerostet. Ich dachte mir, ich mach was Vern�nftiges draus. Also hab ich sie hier raufgeschafft und umgebaut. Und das ist draus geworden: Eine Zeitmaschine. Ich habe mich an die Filmvorlage gehalten. Im Film war�s allerdings nur ein Einsitzer. Damit konnte ich nichts anfangen. Deswegen die Ente � ich brauch �nen Viersitzer.�

�Was willst du denn damit?�

�Na, durch die Zeit reisen nat�rlich. Und ihr kommt mit. Wir schauen uns die Geschichte unseres Vereins live an. Vielleicht bekommen wir ja ein paar Eindr�cke und Erinnerungen zu sehen, an die niemand mehr denkt. Dann k�nnen wir dem Machma ein wenig unter die Arme greifen und ihm neues Material f�r sein Buch liefern.�

�Na, ich wei� nicht.� Hirte war skeptisch.

Aber Loddar und Ralf Hummelmann spr�hten vor Begeisterung. �Klar, da fahr�n wir mit. Komm Nicki, zick� nicht rum! So was hat noch keiner erlebt. Die meisten kennen die Vereinsgeschichte nur second hand. So �ne Chance kriegst du nie wieder!�

Und schon nahm der Heuschreck vom Niederrhein in der eigent�mlichen Konstruktion Platz. Hummelmann und �Erpel� Leppins folgten ihm.

�Na gut!�, gab sich auch Nikolaus Hirte einen Sto� und stieg ein. �Aber am Anfang bitte ganz langsam und vorsichtig!�

�Keine Angst!�, beruhigte Willi den Gesch�ftsf�hrer, der � bef�nde man sich jetzt auf einem Flughafen � auff�llige Symptome von Flugangst an sich trug. �Am Anfang geht�s nicht weit.�

Willi gab ein paar Daten in eine Tastatur ein. Das Ger�t war halt doch etwas moderner ausgestattet, als Ding im besagten Film, der im Jahre 1899 spielte. Dann schob er einen Hebel langsam nach vorne. Eine riesige Scheibe am Heck des Citroen rotierte, erst langsam, dann immer schneller. Die Umgebung flimmerte, wurde neblig, l�ste sich auf und verschwand ganz bis Willi den Hebel in die Nullstellung zur�ckzog und alles in der Umgebung wieder materialisierte. Es hatte sich nicht viel ver�ndert. Die Gastst�tte war immer noch die gleiche.

�Wo sind wir denn?�, wollte Hummelmann wissen.

�Mai 2005�, informierte Willi die anderen nach einem kontrollierenden Blick auf die Zeitanzeige in der Armatur. �RWE ist gerade aus der 2. Bundesliga abgestiegen.�

�Ja, das war �ne bittere Stunde ��, erinnerte sich der Pr�sident. �Das hatten wir uns alle ganz anders vorgestellt.

�Wir k�nnen das ja ein wenig korrigieren!�

Drei Augenpaare schauten � ratlos oder entsetzt, man kann es nicht genau beschreiben � den ehemaligen Bundesligaspieler an, als sei er jetzt v�llig �bergeschnappt.

�Das kannst du doch nicht machen, Willi. Lass da lieber die Finger von! Wenn du die Vergangenheit ver�nderst kann das katastrophale Folgen f�r unsere Gegenwart haben�, warnte Loddar, der mal wieder etwas weiter dachte, als seine Freunde, und m�gliche Konsequenzen absch�tzte.

�Ich hab mir das genau �berlegt�, gab Willi noch nicht nach. �Es kann eigentlich nichts passieren, wenn wir f�r jede positive Ver�nderung eine andere negative einbauen. Dann gleicht sich das aus, ohne Schaden anzurichten und wir bekommen unsere sehr wechselvolle Vereinsgeschichte etwas gegl�ttet. Wir m�ssen nur drauf achten, dass die positiven �nderungen uns wirklich n�tzen, w�hrend wir den negativen Ausgleich an recht bedeutungslosen Stellen positionieren.�

�Geht das denn?�

�Woll�n wir wetten?�

�Psst, Willi! Bist du bekloppt? Das Wort darf man doch gerade nicht mal denken!�, Hummelmann blickte sichernd nach rechts und links, ob nicht irgendwo ein Lauscher etwas von dem Gespr�ch mitbekommen hatte. �Wenn das der DFB geh�rt h�tte � die h�tten uns glatt den ganzen Skandal an den Hals geh�ngt, w�hrend sie die Bayern laufen lassen. Mann! Das haben wir in unsrer Geschichte wahrlich oft genug erlebt, dass RWE eins auf die Fresse kriegt.�

�Okay, okay! Aber das funktioniert. Ich habe hier ein HCS eingebaut, ein History Changing System. Hochmodernste Technik, sag ich euch. Schaut mal, da muss ich nur eingeben, was ich ver�ndern will. Es sind Kleinigkeiten. Ich befehle dem Programm, dass z.B. drei Tore nicht fallen. Sucht euch mal welche aus!�

�Also ich w�rde die drei Last-Minute-Treffer nehmen�, meinte Loddar. �Das 4:4 gegen Frankfurt und jeweils das 2:2 gegen K�ln und gegen RWO.�

�Bist ein kluges Kerlchen. Dadurch werden aus den drei Unentschieden drei Siege. In der Endabrechnung h�tten wir dann 39, statt 33 Punkte. Die reichten bekanntlich zum Klassenerhalt. Also gut!� Erpel tippte ein wenig auf der Tastatur. Es machte *buff* und siehe da, RWE spielte noch in der 2. Liga. Der Abstieg hatte nicht stattgefunden.

�Sagenhaft!�, jetzt wurde auch Nicki Hirte warm. �Los, fahren wir weiter! Das macht ja langsam Spa�.�


Sie stiegen wieder ein, Willi schob den Hebel nach vorne und weiter ging�s zur�ck in die Geschichte von RWE. Als er die Maschine wieder zum Stehen brachte, befanden sie sich ein weiteres Jahr in der Vergangenheit � Fr�hsommer 2004. RWE hatte gerade die Aufstiegsfeierlichkeiten �ber die B�hne gebracht. Die Fans, die vier Stunden lang im Block D feiernd immer das gleiche Lied sangen, hatten sich inzwischen verlaufen.

�Kuckt mal, der Parkplatz hinter der Trib�ne! Nicki, sach ma�, is� dat nich� dein Auto da vorne?�

�Klar, Willi, warum fragst du?�

�Weil ich eine kleine historische Negativkorrektur anbringen will. Ich spiel� dir einfach einen saum��igen Streich.�

Und schon war er weg, schlich sich zum Auto des Gesch�ftsf�hrers, drehte am Ventil des Vorderreifens und lie� zischend die Luft heraus. Kaum hatte er sich wieder in Sicherheit gebracht, kam der Gesch�ftsf�hrer � der des Jahres 2004, w�hrend ihm sein Gegenwartspendant zusammen mit den Kumpels zuschaute � mit einer Aktenmappe unter dem Arm aus der Gesch�ftsstelle. Beim Wagen angekommen bemerkte er sofort das Malheur und fluchte vor sich hin. Wer wechselt jetzt den Reifen? Er hatte keinen Bock mit seinen zwei linken H�nden stundenlang rumzubasteln. Doch was blieb ihm �brig? Resigniert machte er sich an die Arbeit und wechselte aufwendig, umst�ndlich und v�llig dilettantisch das Rad. Endlich war�s geschafft. Nun aber schnell. Nikolaus Hirte sprang eilig in seine Kutsche, schnappte sich gerade noch die Aktenmappe � �Blo� nicht vergessen!� � und d�ste mit Vollgas zur Autobahn.

�Mensch, Nicki, was du heizen kannst!� staunte Hummelmann nicht schlecht. �Was machst du denn auf der A3? Wo willste hin?�

�Was meint ihr, was ich jetzt durch die Reifenpanne f�r einen Stress habe, Leute! Ich will nach Frankfurt, die Lizenzunterlagen f�r die zweite Liga beim DFB abgeben.�

Und, schwupp, war er auch schon in Mainhatten angekommen. Vollbremmsung! Es roch nach Gummi. Nicki sprang aus dem Wagen, rannte zum Eingang der DFB-Zentrale und � �Zu! Mist! Zu sp�t!� Ein Blick auf die Uhr best�tigte die schlimmsten Bef�rchtungen. Es war drei Minuten nach Mitternacht. Der Abgabetermin f�r die Unterlagen war verstrichen.

Ganz leise machte es *buff*. RWE war wieder Regionalligist. Der Aufstieg hatte nie stattgefunden.

�Mann! Willi! Blo� nicht noch so�n Ei!� Wenn Blicke t�ten k�nnten, h�tte Hirte jetzt einen Mord begangen.


Die Freunde stiegen resigniert in die Zeitmaschine ein und Leppins setzte sie wieder in Bewegung. Als sie anhielten befanden sie sich im Berlin des Jahres 1994. Mitten im Olympiastadion. In einer Stunde sollte das Pokalfinale gegen Werder Bremen ausgetragen werden.

�Klasse! Wann kommt man als RWE-Fan schon mal nach Berlin!� Ralf Hummelmann, der beim damaligen Originalfinale noch nicht pr�sidierte, war Feuer und Flamme. Durch die Zeitreise war das jetzt seine erste Teilnahme an diesem Gro�ereignis.

�He, da hinten sitzt der Berti!� Loddar Saltatorius hatte den Trainer der deutschen Nationalmannschaft noch nie so nah gesehen. Er strahlte vor Gl�ck �ber alle Backen.

�Hat jemand von euch was zu schreiben? Ich hab� �ne Idee!�

�Was haste denn jetzt schon wieder vor, Erpel?� Hirte, der immer mit solchen Dingen ausgestattet war � man wei� ja nie � reichte ihm einen Bogen Papier und �nen Kuli.

Doch Willi antwortet nicht. Er kritzelte schnell ein paar Zeilen auf das Papier, schlich sich von hinten an den Bundes-Berti heran, zog ihm ein Dokument aus dem Jackett und steckte ihm daf�r seinen Aufschrieb hinein. Wenige Augenblick sp�ter zog Berti Vogts das Papier aus der Tasche, um es seinem Torwarttrainer, dem Maier Sepp zu zeigen, schaute drauf � stutzte � sprang auf und verlie� fluchtartig das Stadion.

�Nun sag schon, Willi, was du da wieder gemacht hast!� forderte der Heuschreck seinen Freund auf.

�Na, jetzt ist doch bald Fu�ball-WM. Ihr wisst doch, wir werden im Viertelfinale gegen Bulgarien rausfliegen. Ich dachte mir, ich mache unseren Freunden von Werder Bremen mal �ne Freude. Ich habe die Liste mit dem WM-Kader ausgetauscht gegen die komplette Mannschaftsaufstellung von Werder. Vielleicht sind die ja erfolgreicher.�

In diesem Augenblick ert�nte eine Durchsage durch die Lautsprecher: �Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Sportsfreunde! Wir m�ssen sie auf eine �nderung unseres Programms aufmerksam machen. Kurzfristig wurden die Spieler von Werder Bremen zu einem Lehrgang der Nationalmannschaft berufen. Der gr��te Teil des Teams ist f�r die WM nachnominiert worden. Deswegen wird Werder nicht antreten. Pokalsieger 1994 ist somit � kampflos � Rot-Weiss Essen. Damit Sie aber nicht vergeblich nach Berlin gereist sind, wird RWE jetzt ein Freundschaftsspiel gegen die Amateurmannschaft von Werder Bremen austragen.�

Der Jubel war gro�. Vor allem im Essener Fanlager. Das Fu�ballspiel war Nebensache. RWE gewann schlie�lich durch zw�lf Tore des �berragenden J�rg Lipinski mit 7:5.

*buff* - RWE war zum zweiten Mal in seiner Vereinsgeschichte Deutscher Pokalsieger.


Nichts wie weg! Die Zeitmaschine kam unsanft zum Stehen, als Willi eine Vollbremmsung hinlegte. Diesmal hatte er etwas zu heftig Gas gegeben. Sie mussten weit in der Vergangenheit gelandet sein. Alles war so anders � die Kleider, die Mode, die Farben, die Haarschnitte � anders eben.

�Wo sind wir denn hier?� fragte Loddar. �Kuck mal auf den Tacho � �h � na, auf das Zeitansageger�t eben!�

�26. Juni 1955 � sagt mir nichts, das Datum. Euch?�

�Schade�, meinte Hummelmann. �Ich w�re gerne Anfang der 70er gelandet. Da ist mit dem Abstieg wegen des Bundesligaskandals bei uns noch ne Wunde offen. Die h�tte ich gerne ein wenig �geheilt�.�

�Das erledigen wir auf dem R�ckweg�, winkte der Heuschreck ab. �Kl�ren wir erst mal das hier.�

�1955 � da war doch was, da war doch was�, sinnierte Nicki. �Ha, ich hab�s! Kuckt euch mal um. Das ist nicht Essen. Wir sind in Hannover. Heute ist Endspiel. Wir werden Deutscher Meister.�

�Abwarten!� Loddar war, wie immer vorsichtig. �Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Kaiserslautern, unser Gegner soll nicht schlecht sein. Immerhin spielt Fritz Walter mit.�

�M�ssen wir nicht zum Ausgleich f�r den Pokalsieg noch eine historische Negativver�nderung anbringen? Das darf nat�rlich nur was ganz Unverf�ngliches sein. Irgendeine Kleinigkeit zur Erheiterung aller �.�

�Bin schon unterwegs!� Willi setze sich in Bewegung, einen Spaten in der Hand.

�Was hast du vor?�

�Ich h�ufe da vorne an der Seitenlinie einen kleinen Maulwurfh�gel auf. Einer unserer Spieler l�uft kurz vor Schluss da lang, bleibt h�ngen, f�ngt sich eine Zerrung ein und muss ausgewechselt werden. Das ist unsch�dlich. Meister werden wir sowieso und im Herbst zur neuen Saison ist der wieder fit.�

Gesagt � getan! Nun setzten sich die Freunde auf die Trib�ne und verfolgten gespannt ein weiteres Highlight der rot-weissen Geschichte. Obwohl der Ausgang des Spiels bekannt war, war es unwahrscheinlich spannend. Nach einer Lauterer 1:0 F�hrung gingen die Essener bis zur Pause 3:1 in Front. Doch in der zweiten Halbzeit glichen die roten Teufel aus � 3:3! Wir befinden uns in der 86. Minute. Jetzt musste bald was passieren. Richtig! Da kam Berni Termath am rechten Fl�gel angerannt, lief auf den Maulwurfh�gel zu, trat nur Zentimeter daneben, lief mit dem Ball weiter � Mist! Hat nicht geklappt! � und flankte ihn weit in den Strafraum hinein. Dort setzte Penny Islacker zum Hechtsprung an und k�pfte den Ball ins Netz. Toooooooooooooor! 4:3 � RWE war Deutscher Fu�ballmeister!

Doch was war das? Der Linienrichter war an der Seitenlinie mitgerannt, blieb mit dem linken Fu� am Maulwurfh�gel h�ngen und stolperte. Um den Fall abzufangen, riss er die Arme nach oben, nicht dran denkend, dass sich in einer Hand seine Fahne befand, die er dadurch just nach oben streckte. Das deutete der Schiri als Anzeige einer Abseitsstellung und gab den Treffer nicht. Es blieb beim 3:3. Das anschlie�ende Elfmeterschie�en entschieden die Lauterer f�r sich. *buff*

Entsetzen auf den Gesichtern der vier Freunde. Kreidewei� sa�en sie auf der Trib�ne.

�Willi, ist dir klar, was du gemacht hast?� fl�sterte Loddar mit Tr�nen in den Augen. �Du hast unsere einzige heilige Kuh � die Meisterschaft � zu Hackfleisch verarbeitet. Die kannste scheibchenweise als Burger bei McDonalds verkaufen. Jetzt unterscheidet uns nichts mehr von Leverkusen.�


Es war nicht lange Zeit zum Tr�bsal blasen. Das Leben musste weitergehen und die Zeitreise auch. Als das Ger�t ein weiteres Mal stoppte, hatte sich die Umgebung v�llig ver�ndert. So hatte sich die Vergangenheit niemand vorgestellt.

�26. Dezember 1906�, stellte Willi n�chtern fest, �aber ich hab� keinen Schimmer, wo wir sind.�

�Wir sind zu weit gefahren. Das liegt vor unserer Geschichte�, meinte Nicki.

�1907-prozentige Zustimmung!� meine Loddar Saltatorius nur, um das Lieblingswort des RWE-Forums auch noch in dieser Episode unterzubringen.

�Aber Fu�ball hat man damals schon gespielt. Kuckt mal die Jungs dahinten! Die sind ja richtig gl�cklich mit ihrem Ball.�

Ein paar junge Kerle liefen die Stra�e entlang mit einem nagelneuen Fu�ball. Offensichtlich ein Weihnachtsgeschenk.

�M��nsch, ich kenn den!� Diesmal hatte Ralf den Durchblick. �Das sieht mir sehr nach dem ganz jungen Georg Melches aus. Der alte Schorschi, sieh mal einer an! Dass ich den auch noch kennen lerne. Ist die alte Legende also doch wahr! Weihnachten 1906 bekam er den Ball geschenkt. Das f�hrte dann zur Vereinsgr�ndung am 1. Februar 1907.�

�Den wollte ich schon immer Mal verarschen!� Willi bekam wieder emotionales Oberwasser. �Dem klau ich einfach mal den Ball ��

Und schon war er weg. Loddar sah ihm gr�belnd hinterher. �Wenn der dem Melches den Ball klaut � hm?! � dann wird der Verein nie gegr�ndet � hm?! � und dann? � und dann gibt es uns ja vier ja auch nicht�, dachte er mal wieder in die Tiefe. �Halt! Willi, tu�s nicht! Nein! Williiiiiiiiiiii �..!� *buff*

*plopp* *plopp* *plopp* *plopp*

Futsch waren die vier Freunde. Einfach entmaterialisiert in dem Augenblick, als Willi den Ball vom Georg Melches in der Hand hielt. An der Stelle, wo sie sich gerade noch befanden, flimmerte nur noch ein wenig die Luft.


*Rumms* - Du, der du das liest, bist nat�rlich auch nicht mehr da. Bildest dir ein, Fan von Rot-Weiss Essen zu sein, eines imagin�ren Vereins, den es in Wirklichkeit garnicht gibt. Wohl bescheuert, was?





Keine Angst, liebe Leserinnen und Leser! Es gibt gar keine Zeitreisen.


-> zurück zum Überblick


(ks)

         

�