Spielbericht: Regionalliga-Nord | Rot-Weiss Essen
- Borussia Dortmund II 0:0
Feuer und Flamme?
Ein
Schicksalsspiel? Das Ende einer schwarzen tor- und
trostlosen Serie? Viel wurde vor dem Spiel philosophiert
- jetzt würde alles besser! Am Ende blieb nicht
viel, woran eine Besserung gemessen werden könnte.
0:0 gegen technisch starke, in der Offensive schwache
Dortmunder hieß das Ergebnis im ersten Heimspiel
nach der Winterpause.
Dabei änderte Bonan kurzfristig seine Startelf.
Mit Rolf-Christel Guie-Mien gab es ein weiteres Comeback,
nachdem Sercan Güvenisik schon in Ahlen wieder
spielen konnte. Mit ihm sollte auch wieder mehr spielerische
Linie ins Spiel der Essener zurückkehren. Da
auch Mario Klinger von Anfang an ins defensive Mittelfeld
durfte, musste Michael Lorenz in der Dreier- oder
doch Viererkette spielen. So richtig wurde die Rolle
von Niklas Andersen in den ersten 45 Minuten nicht
klar. Nicht von Anfang an dabei waren Tim Erfen und
der grippekranke Jozef Kotula.
Knapp 8.500 Zuschauer sahen einen nervösen Beginn
der Heimmannschaft. Deutlich merkte man ihr die Verunsicherung
an. Die Erkenntnis des "Sprunges" auf die
Abstiegsränge nach der Niederlage in Ahlen steckte
anscheinend in den Knochen. Auf diese ging es in den
Anfangsminuten durch unbeherrschtes Einsteigen beider
Mannschaften, wobei es die jungen Dortmunder das eine
oder andere Mal in der ersten Hälfte
verstanden, theatralisch beim Schiedsrichter Karten
für die gegnerische Mannschaft zu provozieren.
Insgesamt sahen die Zuschauer eine schwache erste
Halbzeit, in der es beide Seiten verpassten, sich
auf die wesentlichen Dinge im Spiel zu konzentrieren.
Paul Jans bekam vom schwachen Schiedsrichter Ittrich
nicht nur die gelbe Karte, sondern ihm wurde auch
unmissverständlich klar gemacht, dass er bei
der nächsten Auffälligkeit den Platz verlassen
müsse. Deshalb reagierte Heiko Bonan, der ihn
und den angeschlagenen Michael Lorenz vom Platz nahm
und Tim Erfen sowie Sercan Güvenisik Einsatzzeiten
bescherte.
Mit den beiden wirkte die Essener Mannschaft etwas
zielstrebiger. Das Spiel verlagerte sich zunehmend
auf die rechte Angriffsseite. Da nun Jonathan Joseph-Augustin
in die Zentrale wechselte wurde nun auch das Spielsystem
deutlich. Die Abwehr bestand nun wieder aus einer
Dreierkette, die Ausrichtung damit noch deutlich offensiver.
Leider vermag es keiner der Mittelfeldspieler in diesem
Spiel zu führerischen Fähigkeiten. Gänzlich
tauchte Tim Gorschlüter ab. Da aber Sören
Brandy und Tim Erfen immer wieder in die Angriffe
involviert wurden, kam es endlich zu Torszenen. Leider
konnte weder Guie-Mien, noch Andersen etwas aus guter
Position ausrichten. Weiterhin im Mittelpunkt stand
dagegen Schiedsrichter Ittrich, der es verstand die
Partie durch seine
kleinliche Art und durch diverses Eingreifen in das
Spielgeschehen zu blockieren. Höhepunkt: Nach
70 Spielminuten zeigte er nach diversen gelben Karten
auch rot, für den "vorbestraften" Dortmunder
Sebastian Hille.
Einmal wurde es für die Dortmunder noch richtig
brenzlich. Ein Freistoß aus 18 Metern durch
Guie-Mien verfehlte nur knapp das Tor. Kurz zuvor
war der einzige Treffer der Begegnung wegen einer
zweifelhaften Torwartbehinderung aberkannt worden.
Die Darstellung der wenigen Spielszenen verdeutlicht
es. Dieses Spiel hatte einen ganz schwachen Charakter
und in dieser Form wird es schwer, die Klasse zu halten.
Erst gerade dann, wenn die Konkurrenz (Ahlen gewann
4:0 bei Wuppertal) Stärke beweist.