Vorbericht: DFB-Pokal 1. Hauptrunde | Rot-Weiss Essen
- FC Energie Cottbus
Die Hoffnung auf Revanche
Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es nun her,
seit sich in der ersten Pokalhauptrunde der vergangenen
Saison Rot-Weiss Essen und Energie Cottbus an der
Hafenstraße gegenüberstanden. Nach einem
dramatischen Spiel und einer 2:0-Führung musste
sich Essen damals nach Verlängerung und Elfmeterschießen
höchst unglücklich mit 4:5 geschlagen geben.
Nun treten dieselben Vereine am Samstag um 15:30 Uhr
an der Hafenstraße erneut zum Kräftemessen
an.
Das
hochklassige Spiel vor Jahresfrist war ein erster
Vorgeschmack auf eine für beide Teams sehr erfolgreiche
Saison: Während RWE bekanntlich die heiß
ersehnte und wirtschaftlich ungemein wichtige Rückkehr
in den Profifußball gelang, schafften die Lausitzer
für viele Experten überraschend den Wiederaufstieg
in das Fußball-Oberhaus. Selbst in Cottbus wagten
Fans und Funktionäre von einem solchen Saisonverlauf
nicht mal zu träumen, nachdem man im Jahr zuvor
nur knapp den Abstieg in die Regionalliga verhindert
hatte. Maßgeblich am Aufstieg beteiligt waren
auch unsere beiden Ex-Kicker Sidney und Kioyo. Insbesondere
dem Erstgenannten hat wohl kaum ein Rot-Weisser nach
seiner RWE-Saison voller Pleiten, Pech und Pannen
prophezeit, dass er schon ein Jahr später als
Stammspieler in die erste Bundesliga aufsteigen würde.
Schon im Pokalspiel an der Hafenstraße deutete
Sidney an, dass er eigentlich mehr zu leisten imstande
ist, als er aus welchen Gründen auch immer
bei uns gezeigt hat. Seine Flanke auf den Kopf
von Kioyo, der in Cottbus bis zu einer Verletzung
seinen Torriecher wiederfand, leitete vor Jahresfrist
die Wende ein.
Die
Hoffnung, dass sich dieses Szenario nicht wiederholt,
stützt sich auf unsere neuformierte, aber schon
zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison sehr kompakt
und sicher stehende Abwehr um Hysky und Kläsener.
Die beiden konnten in der Zentrale bislang eindrucksvoll
beweisen, dass es kein Fehler war, unseren Dauerbrenner
und Shootingstar der vergangenen Saison, Stefan Lorenz,
zunächst nur auf der Ersatzbank Platz nehmen
zu lassen.
Im Mittelfeld entspannt sich nach der Genesung von
Haeldermans und Paulo Sergio die personelle Situation.
Ob beide jedoch schon wieder richtig fit sind, bleibt
erstmal abzuwarten. Paulo Sergio hat mit seinen zwei
Toren beim 4:2 Testspielsieg gegen Arminia
Bielefeld schon angedeutet, wie wertvoll er für
das Offensivspiel unserer Mannschaft werden kann.
Ausfallen werden am Samstag auf Essener Seite Grammozis
(Mandelentzündung), Kiskanc (Schulterverletzung)
und Boskovic, der nach seinem auf dem Betzenberg erlittenen
Muskelfaserriss gerade erst wieder das Training aufgenommen
hat. Es ist also damit zu rechnen, dass im Vergleich
zur Augsburg-Elf Haeldermans für Grammozis in
das Team rücken wird. Für Paulo Sergio ist
zunächst die Joker-Rolle angedacht. Ob und wie
lange die angeschlagenen Calik und van Lent spielen
können, wird sich wohl erst kurz vor Spielbeginn
entscheiden. Denkbar wäre die folgende Startelf:
Zaza Bemben, Hysky, Kläsener, Bieler
M.Lorenz (Calik), Lorenzon, Wehlage, Younga-Mouhani,
Haeldermans Löbe.
Die mit vier Punkten aus drei Spielen erfolgreich
in die Saison gestarteten Cottbusser müssen voraussichtlich
auf Munteanu (Adduktorenzerrung) verzichten.Dagegen
darf Gäste-Trainer Patrick Sander den für
die Liga rot-gesperrten Kioyo im Pokal auflaufen lassen.
Zu den Leistungsträgern im Team der Lausitzer
zählen der torgefährliche Innenverteidiger
und kanadische Nationalspieler McKenna, der chinesische
Nationalstürmer Shao und Mitreski, der aktuell
mit Mazedonien um einen Startplatz für die kommende
Europameisterschaft kämpft.
Obwohl dieses Pokallos sicherlich keine Jubelstürme
im RWE-Lager hat entfachen lassen, wird das Georg-Melches-Stadion
erneut gut gefüllt sein. Zumindest dürften
mehr als die 10.500 Zuschauer von vor einem Jahr den
Weg an die Hafenstraße finden und stimmungsmäßig
die Voraussetzungen für eine kleine Pokalüberraschung
schaffen. Auf ein Neues!
(mj)
Bilder: letzte Begegnung DfB-Pokal 19.08.2005 |
2. Bild mit freundlicher Genehmigung von Michael
Gohl
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