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 Vorbericht: 27. Spieltag | Rot-Weiss Essen - TSV 1860
München
Essen gegen Sechzig – von Ah bis Zett
A wie Alles wird gut
Vor noch fünf Spieltagen gab es massive Unmutsbekundungen
in Essen. Der Höhepunkt war ein Besuch von Fans
beim Training der Mannschaft. Rettungslos sah sie
aus, die Situation. Teilweise fünf Punkte Abstand
zum rettenden Ufer und nur die kühnsten Optimisten
glaubten noch an den Klassenerhalt. Heute, fünf
Spiele später, sieht es ganz anders aus: Drei
Siege, ein Unentschieden, eine unglückliche Niederlage
in Paderborn. 10 Punkte in fünf Spielen, die
alles ändern. Plötzlich ist der Klassenerhalt
doch noch möglich, ganz nach dem Motto: Alles
wird gut! Klar ist aber auch: Es ist noch ein langer
und schwerer Weg!
B wie Bayern
Die Bayern sind ein lustiges Völkchen. Da gibt
es Problembären und der Ministerpräsident
richtet schon mal gerne im heimischen Garten eine
Blume hin. Trotzdem ist Bayern eines der beliebtesten
Touristikziele in Deutschland. Und dazu trägt
nicht nur das Oktoberfest in München bei, auch
die Fußballvereine dort locken regelmäßig
die Massen.
C wie Cerny, Harald
Harald Cerny ist der aktuell dienstälteste Spieler
der Löwen. Seit 1995 ist er nun schon dort und
hat dabei 264 Spiele absolviert in denen ihm 17 Tore
gelangen. Sein Vertrag läuft diesen Sommer aus,
mal sehen, ob es eine Fortsetzung gibt. Der dienstälteste
Spieler bei RWE ist übrigens Serkan Calik. 49
Ligaspiele und fünf Tore stehen bei ihm zu Buche.
D wie Deutscher Meister
Beide Vereine kamen bereits in den Genuss einer Deutschen
Meisterschaft. RWE 1955, die Löwen elf Jahre
später. Als Mitbegründer der Bundesliga
gab es in den ersten Jahren die erfolgreichste Zeit
der Sechziger.
E wie Europapokal
Während Essen als erster deutscher Vertreter
im Europapokal der Landesmeister spielte, jedoch leider
auch gleich in der ersten Runde gegen Hibernian Edinburgh
die Segel streichen musste, gelang dem TSV 1860 München
1965 gar der Sprung ins Finale des Europapokals der
Pokalsieger. Dort unterlag man jedoch West Ham United
klar mit 0:2.
F wie Finanzen
Die Lage in Essen scheint solide blickt man auf teilweise
turbulente Jahre in der Vergangenheit zurück.
Große Sprünge können nicht gemacht
werden, aber das alljährliche Zittern um die
Lizenz ist fast schon in Vergessenheit geraten. Anders
dagegen bei den Löwen. Sie mussten sogar Anteile
an der schmucken Allianz-Arena verkaufen, um über
die Runden zu kommen. Dies führt zur Kuriosität,
Mieter im eigentlich zur Hälfte eigenen Stadion
zu sein.
G wie Gewinnen
Für 1860 scheint die Saison schon gelaufen. Zum
Aufstiegsplatz sind es bereits acht Punkte Rückstand
und nach unten ist auch alles gesichert. Gewinnen
möchten die Löwen trotzdem, denn es gilt
die eigenen Fans weiterhin bei Laune zu halten. Für
RWE ist die Situation mittlerweile deutlich besser
als noch vor einigen Wochen. Ein Sieg wäre zwar
unheimlich wichtig, doch noch wichtiger sind die anschließenden
Spiele in Koblenz und gegen Haching. Man könnte
je nach Spielverlauf vielleicht sogar mit einem Punkt
leben. Trotzdem: Die drei Punkte bleiben natürlich
in Essen! Basta!
H wie Heimsieg
Den wollen wir natürlich am Sonntag sehen, keine
Frage!
I wie Idealbesetzung
Als solche bezeichnete sich Marco Kurz in der Montags-Ausgabe
des kicker. Gemeint hat er damit seinen neuen Trainerposten
bei den Löwen. Ex-Trainer Walter „Schoko“
Schachner hätte am Saisonende eh seinen Stuhl
geräumt, eine 0:3-Heimpleite gegen Augsburg war
aber dann doch das vorzeitige Ende. Schon am Sonntag
werden wir sehen, wie ideal dieser Trainerwechsel
wirklich war.
J wie Jagd, Löwen-
Früher war die Löwenjagd besonders in den
arabischen Ländern eine sehr mutige Aufgabe,
die dem Erfolgreichen viel Ruhm brachte. In dieser
Saison scheint es nichts Besonderes zu sein, wenn
man die Löwen abschießt. Braunschweig (2:0),
Fürth (3:0), Karlsruhe (4:1), Unterhaching (5:1)
noch mal Fürth (3:0), Freiburg (3:0), Jena (3:1)
und zuletzt Augsburg (3:0) schafften dies bereits.
K wie Klassenerhalt
Den hat der TSV 1860 angesichts 35 Punkte eigentlich
sicher. In Essen dagegen muss wohl bis zum letzten
Spieltag gezittert werden. Die letzten fünf Spiele
jedoch haben mehr als Mut gemacht, das Ziel ist wieder
zum Greifen nah. Ein Punkt fehlt zu Jena, die allerdings
noch ein superschweres Restprogramm erwartet. Auch
Unterhaching hat es nicht viel leichter, daher sollte
man das Augenmerk vor allem auch auf Burghausen richten,
die nach dem überraschenden Sieg beim MSV plötzlich
wieder alle Chancen haben. Zudem müssen sie noch
gegen fast alle Abstiegskonkurrenten spielen. Bei
einem Sieg gegen die Sechziger sind bei optimalem
Verlauf auf den anderen Plätzen sogar Offenbach
und Koblenz wieder in Reichweite.
L wie Lizenzentzug
Essen konnte in den Neunzigern davon ein Lied singen,
aber auch die Löwen kamen in den unrühmlichen
Genuss eines Lizenzentzuges. 1982 passierte es aufgrund
von finanziellen Überwerfungen. Daraus resultierend
wechselte übrigens ein gewisser Rudi Völler
vom TSV 1860 München zu Werder Bremen.
M wie München
München ist sicherlich eine Reise wert. Im Hintergrund
die majestetischen Alpen, das macht schon was her.
Sportlich polarisiert München vor allem durch
markige Sprüche der Herren Hoeneß, Beckenbauer
und Rummenigge. Und auch das P1 ist gerne mal eine
Schlagzeile wert. Die Löwen sind gegen diese
Bayern-Übermacht eher zahnlos.
N wie Nachbarn, verhasste
Und noch etwas haben beide Vereine gemeinsam: Der
verhasste Erzfeind haust nur wenige Kilometer entfernt.
Während ganz Essen noch auf die Bremer Freunde
hofft und notfalls sogar mit einer erneuten Bayern-Meisterschaft
zufrieden wäre (nur bloß nicht Schalke
04!!!), sehen das die Löwen ganz anders: Bloß
nicht die Bayern, die depperten!
O wie Ostereier
Ostereier gab es früher nur rund um Ostern. Seit
einigen Jahren jedoch verkaufen viele Geschäfte
das ganze Jahr über bunte Eier. Und auch in Essen
wird sich wohl keiner beschweren, wenn wir vor dem
Osterspiel in Koblenz auch den Löwen schon ein
paar Eier ins Nest legen.
P wie Pokalsieger, Deutscher
Den Deutschen Fußballpokal holten die Essener
bekanntlich 1953. Aber auch der TSV konnte sich in
die Siegerliste eintragen. 1942 und 1964 gewannen
sie jeweils den Pokal.
Q wie Qualifikation für die Champions League
Den letzten größeren Erfolg feierten die
Löwen im Jahr 2000, als man - für viele
überraschend - Vierter der Bundesliga wurde.
Der Lohn: Die Qualifikationsspiele für die Champions
League, die aber nicht erfolgreich gestaltet werden
konnten.
R wie Reiseangst
Die Sechziger stehen wie RWE in der Auswärtstabelle
auf einem Abstiegsplatz. Neun Punkte holten sie auf
fremdem Platz und damit nur einen mehr als unsere
Rot-Weissen. Dies ist auch der Hauptgrund für
die Mittelmäßigkeit diese Saison. Dazu
gab es stolze 27 Gegentreffer für die Löwen,
nur Burghausen hat noch mehr kassiert in fremden Stadien.
Sorgen wir am Sonntag dafür, dass sich daran
nichts ändert.
S wie Stadion
Ganz Essen träumt von einem neuen Stadion. In
München ist dieser Traum bereits Realität
mit dem Namen Allianz-Arena. Die hochmoderne Anlage
motiviert in jedem Spiel etliche Gästefans zur
Reise in Bayerns Landeshauptstadt. Und das zu Recht.
Immer wieder zeigt sich, dass ein neues Stadion die
Massen mitreißt, den Zuschauerschnitt plötzlich
steigen lässt. Geht es nach uns Fans, soll das
möglichst schnell auch in Europas Kulturhauptstadt
2010 so sein.
T wie Testspiel
In der Länderspielpause hat RWE ein Testspiel
absolviert. Dabei trat man beim Drittletzten der Oberliga
Westfalen, der SG Wattenscheid 09, an. Das Ergebnis
(1:1) war eher mau, allerdings sollte der Test hauptsächlich
als Spielpraxis für Rekonvaleszenten wie Holger
Wehlage, Mac Younga-Mouhani oder Dimitrios Grammozis
dienen. Letzterer war allerdings noch nicht so weit.
Fazit: Zweck erfüllt, Ergebnis egal!
U wie Unglücklich
Ein Klassenunterschied war im Hinspiel am 10. Spieltag
nicht zu sehen. Die Sechziger gewannen trotzdem mit
2:0 durch Tore von Nemanja Vucicevic (50.) und Antonio
di Salvo (61.) Beiden Aktionen gingen jedoch sehr
unglückliche Abwehrversuche voraus. So rutschte
Pascal Bieler vor dem 1:0 aus und beim 2:0 übersah
Thomas Kläsener Vucicevic und passte ihm den
Ball im eigenen Strafraum zu. Von dessen Schienbein
prallte der Ball dann zum Torschützen di Salvo.
V wie veräppeln
Am Sonntag ist bekanntlich der 1. April. Und was macht
man an diesem Tage? Richtig: Die Löwen mit einer
Packung in den April schicken!
W wie Wildmoser
Die Affäre Wildmoser ist bei den Löwen nur
noch negative Geschichte. Ein Himmelreich schien es
in München gewesen zu sein, doch dann gelangten
die gewaltigen Vorwürfe ans Tageslicht. Seit
aber Präsident Karl Auer das Ruder übernommen
hat, ist es wieder ruhig geworden.
X wie Franz-Xaver Wack
Das hätte an dieser Stelle perfekt gepasst. Doch
der Schiedsrichter am Sonntag ist Stefan Lupp.
Y wie Yannick
Jede Wette, so wird eines der Mitglieder beim TSV
1860 München heißen. Mehr als 20.000 davon
kann der Verein vorweisen und gehört damit zu
den 10 mitgliedsstärksten Vereinen Deutschlands.
Z wie Zu Ende
Soviel zum Vorbericht, jetzt gilt es Sonntag, drei
Punkte einzufahren!
(tj)
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