[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





Tabelle

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Essen
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Oggersheim
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Elversberg
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Verl
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Lotte
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Trier
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Kleve
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Cloppenburg
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Dortmund II
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Leverk. II

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Mainz II
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Lautern II
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Bochum II
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Schalke II
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09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Vorbericht: 19. Spieltag | SC Freiburg - Rot-Weiss Essen


Freiburg, Stadt der Sehnsucht

Wenn man in den letzten Wochen an Freiburg, Finke und den scheinbar freien Fall dachte, hatte man als RWE-Fan die leise Hoffnung, dass man am Sonntag auf einen Gegner treffen könnte, der verwundbar - weil angeschlagen – ist. Eine Situation, die man im ehemaligen Dreisamstadion während der lang andauernden Finke-Ära bislang nicht gewohnt war, machte sich breit: Abstiegskampf in der zweiten Liga.

Und das nach Aufstiegen, Partys und Erfolgen unter dem ehemaligen Studienrat! Gestern Uefa-Cup, heute Keller des Unterhauses. Logisch daher die Entscheidung des Freiburger Präsidiums Mitte Dezember, im 16. Finke-Jahr nach neuen Besen Ausschau zu halten. „Wir stehen am Tiefpunkt der letzten 20 Jahre. Aber wir können jemanden, der mehr als 15 Jahre hervorragende Arbeit geleistet hat, nicht so einfach vor die Türe setzen. “ Und diesen Worten ließ man auch Taten folgen. Finke, einst als unkündbar eingestuft, wird das Heft nach Saisonende zwar weitergeben, aber dennoch in Amt und Würden bleiben. Seine Mission heute: der Klassenerhalt. Offensichtlich baut man in dieser Phase nach all seinen Verdiensten auf den einstigen Erfolgsgaranten und seine Erfahrungswerte, obwohl die Fan-Kurve schon seit Monaten nicht mehr hinter dem gebürtigen Niedersachsen steht. Es bleibt fest zu halten: Selbst der vermeintlich sicherste Job der Welt mutiert in Krisenzeiten zum Feuerstuhl. Zum Vergleich: Seit 1991 versuchten bislang 15 Trainer an der Hafenstraße ihr Glück. Finke ist daher fast schon der SC Freiburg in Person!

Die Hoffnung an der Hafenstraße keimte dennoch auf, im elften Jahr ohne Sieg in Liga Zwo den ersten Auswärtsdreier einfahren zu können. Die Unruhe in der Studentenhochburg wurde beinahe schon als Vorteil für den RWE eingestuft. Jedoch, alle rot-weiss Fans, die sich den Luxus erlaubten, am Montag die Live-Übertragung im TV aus dem Ostseestadion zu verfolgen, haben seither wohl eine etwas andere Meinung. Nicht nur, weil Freiburg das Team war, welches im Wohnzimmer der Hanseaten einen Sieg entführen konnte, nein, viel schlimmer war das selbstbewusste Auftreten der im Keller steckenden Breisgauer und die Tatsache, dass man als erste Mannschaft der Liga überhaupt den bislang souveränen Rostockern eine Niederlage zufügte. Freiburg agierte plötzlich anders als zuletzt! Dieses blieb auch RWE-Coach Lorenz-Günther Köstner nicht verborgen, wie er unumwunden einräumte, der das Spiel laut eigenen Aussagen im Fernsehen verfolgt hatte.

„Freiburg hat vier offensive Kräfte, die jeden Gegner durcheinander wirbeln, weil sie sehr oft ihre Positionen wechseln. Sie ziehen ihr Spiel von hinten auf und wollen ihren Kontrahenten herauslocken. Irgendwann läuft der Abwehrspieler nicht mehr mit, dann kommt der tödliche Pass in die Mitte, wo sie zustechen. Bei Standards sind sie auch gefährlich, schließlich haben sie aus einer solchen Situation das Tor in Rostock erzielt. Der Ball kommt an den zweiten Pfosten und urplötzlich steht einer vorne frei. Wir müssen daher hellwach sein. Boubacar Coulibaly mit seinem Hammer kann auch aus der zweiten Reihe schießen.“ Allerdings räumte der Trainer auch ein, dass ihn die Leistung seiner Schützlinge gegen Kaiserslautern – bis auf den fehlenden, finalen Treffer, durchaus imponiert hatte. „Wäre uns das eine Tor gelungen- und wir hatten durchaus mehrfach die Gelegenheit – dann wären wir womöglich als Sieger vom Platz gegangen. Die Achse hinten um Zaza, Lorenz, Hysky und Bieler stand, dennoch machen wir aus unseren Chancen zu wenig. Wir treten eine eingeschulte Ecke aus dem Training, dennoch fischt sich Macho den Ball vor unseren Angreifern weg. So was ärgert mich!“

Köstner fordert daher Courage ein. „Wir müssen gute Zweikampfwerte herstellen, selbst unsere Chancen nutzen und vor allem eines – die Ruhe bewahren. Wir dürfen in der Abwehr nicht in Verlegenheit geraten.“ Allerdings bereitet dem Trainer auch die vermeintliche Verletzung von Victor-Hugo Lorenzon Kopfzerbrechen. „Die Vergangenheit hat gezeigt, dass wir mit zwei Sechsern relativ gut gefahren sind. Normalerweise ist es daher eigentlich klar, dass da die logische Alternative nur Michael Lorenz sein kann, sollte Victor ausfallen. Unsere medizinische Abteilung arbeitet fieberhaft daran, dass er auflaufen kann. Vielleicht fällt mir aber auch in einer ruhigen Minute noch ein anderer Schachzug ein. Dann muss ich jedoch mit einem guten Gewissen dahinter stehen können.“

Freiburg, seit Saisonbeginn weit hinter der Erwartung „Wiederaufstieg“ zurück, habe sich aber laut Köstner zu Beginn der Rückrunde „völlig neu sortiert“. „Im letzten Jahr ist die Mannschaft knapp gescheitert, jetzt scheint man dort begriffen zu haben, dass es nur um den Klassenerhalt geht, die Mannschaft zeigte in Rostock ein ganz anderes Gesicht! Ich habe mir neulich eine Videostudie von unserem Heimsieg gegen Freiburg angesehen, da wurde ihnen erst ein Treffer aberkannt, dann hatten sie nach unseren Treffern noch ein paar hochkarätige Torchancen. Wir müssen daher auf der Hut sein.“

Ob Neuzugang Okoronkwo in der Startformation stehen wird, ließ der Trainerfuchs ebenso offen, wie die Frage nach der Alternative für Lorenzón. „Mir hat die Leistung der Mannschaft am Freitag keineswegs missfallen, jetzt alles in Frage zu stellen oder das Team umzukrempeln, wäre den Spielern gegenüber ungerecht, die im Laufe der Vorbereitung mit Leistung geglänzt haben. Solomon wird mit dabei sein, weil er schnell integriert werden muss. Ob er allerdings aufläuft, das kann ich noch nicht sagen. Mir wäre jedenfalls wohler gewesen, wenn er die Vorbereitung bei uns mitgemacht hätte. Das gleiche gilt für Denis Epstein. Ich hätte beide Spieler liebend gern schon Ende Dezember bei uns im Kader gesehen. Allerdings muss man auch sagen, dass beide topfit sind und man durchaus sehen kann, dass sie die komplette Vorbereitung bei Proficlubs absolviert haben. Nach langen und zähen Verhandlungen haben aber beide eingesehen, dass es schwer wird, sich in ihren Heimatvereinen zu behaupten. Okoronkwo will spielen, ihm reichen keine zwanzig Minuten bei einem Championsleague Anwärter. Er will kämpfen und fighten. Und dass er das kann, das hat man schon in den Testspielen gesehen.“

Freiburg wird für RWE richtungweisend, so oder so. Gelingt der ersehnte Dreier, wird das Feuer an der Hafenstraße neu entfachen. Sollten aber die Spieler um Neukapitän Kläsener eine ähnliche Leistung wie über weite Strecken der Hinrunde abliefern und am Ende mit leeren Händen dastehen, dürften selbst die kühnsten Optimisten allmählich ihren Strohhalm verlieren. Dann wird die Frage nicht mehr sein, wann man als RWE-Fan jemals seinen Fuß in ein neues Stadion setzt, sondern eher, ob man es jemals tun wird.
Die Zeit rennt, sie rennt gegen den Verein. RWE muss den Anschluss - gerade im Hinblick auf das Restprogramm - schaffen. Es sind nur noch sieben Partien zu absolvieren, die man an der Hafenstraße gewinnen kann. Dem stehen neun Auswärtsspiele entgegen. Beim hundertjährigen Jubiläum steht der Verein leider und abermals am Scheideweg. Hoffen wir, dass die Party noch ein wenig länger andauert, und RWE das Wunder noch vollbringen kann. Ansonsten dürfte allen in der Woche des Jubiläums langsam aber sicher das Lachen vergehen. Hoffen wir, dass wir am Sonntag mal wieder lachen werden.

Nur der RWE!


(fsl)

Bilder: Hinspiel 28.08.2006 - Rot-Weiss Essen - SC Freiburg 2:0
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Informationen für RWE-Fans

Jawattdenn.de 2. Liga-Guide - SC Freiburg


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Bilanz gegen den SC Freiburg


DFB-Pokal
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
0
0
0
0
Auswärts
0
0
1
1
Gesamt
0
0
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2. Bundesliga
Siege
Remis
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Heim
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Auswärts
1
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Gesamt
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2
8
17

Gesamt
Siege
Remis
Niederl.
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Heim
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Auswärts
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Gesamt
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18


Quelle: Fussballdaten.de

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