[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Verl
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Vorbericht: 14. Spieltag | FC Hansa Rostock - Rot-Weiss Essen


Die Hoffnung stirbt zuletzt

Wer nach dem Aue-Spiel noch Hoffnung hatte, vielleicht in Rostock für eine Überraschung sorgen zu können, der wurde am vergangenen Montag eines Besseren belehrt. Nach 1:4-Rückstand schaffte Hansa Rostock beim KSC in den letzten 12 Minuten noch ein 4:4 und zählt damit neben Karlsruhe weiterhin zum absoluten Aufstiegsfavoriten.

Und noch etwas mag dem einen oder anderen Fan von RWE bitter aufstoßen: Hansa Rostock hat seine Wurzeln eigentlich im Erzgebirge, keine 5 km (!) vom letzten Gegner Aue entfernt. Und wie das Spiel gegen Aue ausging wissen wir noch zur Genüge.

SC Empor Lauter hieß der Verein bis 1954 und lag genau vor den Toren von Aue im Süden der damaligen DDR. Die Ballung von Vereinen wie Aue, Chemnitz (Karl-Marx-Stadt), Zwickau, Leipzig, Jena, Erfurt und Dresden im Süden brachte in den Anfangsjahren des DDR-Fußballs eine klare Dominanz dieser Region. Um dies zu verbessern wurde im Jahr 1954 beschlossen, den Verein SC Empor Lauter nach Rostock umzusiedeln. Inklusive der Spieler natürlich, von denen jedoch nur 12 den Standort-Wechsel mitmachten. In Rostock gab es bis dato keine Profimannschaft, daher war dies der optimale Standort für den neuen Verein. Gleiches Schicksal traf übrigens noch weitere Vereine.

Und so nahm am 11. November 1954 der Verein unter dem Namen SC Empor Rostock seinen Betrieb auf, ganze drei Tage vor dem ersten Punktspiel gegen BSG Chemie Karl-Marx-Stadt (0:0).

Nach einer schwierigen Startphase mit einem Abstieg in die Zweitklassigkeit (1956) und direktem Wiederaufstieg folgen recht erfolgreiche Jahre. 1962, 1963, 1964 und 1968 wurde Rostock jeweils Vizemeister, 1955, 1957, 1960 und 1967 erreichte man das Pokalfinale, zu einem Titel reichte es aber nie. Mitten in diese erfolgreiche Zeit erfolgte 1965 die Umbenennung in FC Hansa Rostock.

Auch im Europapokal spielte Rostock erstmals Ende der 60er. In der Spielzeit 1968/1969 bezwang man in Runde eins des Messe-Pokals, dem Vorläufer des UEFA-Cups, Nizza, schied dann aber knapp gegen den AC Florenz aus. Ein Jahr später war Inter Mailand ebenfalls in der zweiten Runde eine Nummer zu groß. Nach einem 2:1-Hinspiel-Sieg verlor Rostock das Auswärtsspiel mit 0:3.

In den 70ern und 80ern bekam die Hansa-Kogge dann Probleme, verbunden mit Abstiegen und einigen Zweitligajahren. Einzig 1987 erreichte man noch einmal das Pokalfinale, unterlag aber auch im fünften Versuch Lok Leipzig deutlich mit 1:4. Erst kurz vor Ende der DDR-Zeit fing Rostock sich wieder und schaffte ausgerechnet im allerletzten Jahr der DDR-Oberliga 1991 (unter der Bezeichnung NOFV-Oberliga, da die DDR zu diesem Zeitpunkt ja schon nicht mehr existierte) sowohl die Meisterschaft als auch den Pokalsieg durch ein 1:0-Finalsieg gegen Eisenhüttenstadt.. Durch diese späten Erfolge qualifizierte man sich für die Bundesliga (neben Dynamo Dresden) und den Europapokal der Landesmeister, in dem man aber gleich in der ersten Runde am späteren Sieger FC Barcelona scheiterte.

Nach einem wahnsinnig furiosen Auftakt in der ersten Bundesliga-Saison 1991/1992 (4:0 gegen Nürnberg, 2:1 bei den Bayern und 5:1 gegen Dortmund endeten die ersten drei Spiele) stand am Ende dennoch der sofortige Abstieg in die zweite Liga. Erst 1995 gelang der Wiederaufstieg in die Bundesliga. In den beiden Jahren danach erreichte Hansa mit jeweils Platz 6 die bisher besten Platzierungen in der Bundesliga und war lange Zeit die Nummer 1 der ehemaligen DDR-Teams, bevor Energie Cottbus die Rostocker ablöste. Den einzigen Titel holte Rostock im Jahre 1998, als der DfB-Hallenpokal an die Ostsee ging, im DfB-Pokal erreichte man 2000 das Halbfinale.

Vor zwei Jahren konnte schließlich der zweite Abstieg in die Zweite Liga nicht mehr verhindert werden und auch der angepeilte direkte Wiederaufstieg misslang deutlich.

Diese Saison scheint Rostock wieder auf einem guten Weg zu sein. Mit 29 Punkten aus 13 Spielen liegt Hansa punktgleich mit dem KSC an der Spitze und hat bereits 7 Punkte Vorsprung auf den Vierten Duisburg. Mit acht Siegen und fünf Unentschieden ist Rostock wie auch der KSC zudem in der Liga bisher ungeschlagen.

Besonders imponierend ist dabei die mentale und konditionelle Stärke. Hansa drehte in den letzten Minuten bereits die Spiele in Augsburg (1:1), Köln (2:2) und gerade besonders beeindruckend Karlsruhe (4:4) und schoss auch die Siegtreffer gegen Burghausen (1:0), Offenbach (2:1) und Duisburg (1:0) in der letzten Viertelstunde. Auch gegen Jena lag Rostock hinten und schaffte noch den Ausgleich.

Bei RWE dagegen sah es meist anders aus. Gerade die Schlussviertelstunde ist bei den Rot-Weissen bisher besonders erfolglos abgelaufen: Kein einziges Tor wurde geschossen, bereits vier Gegentore kassiert. Nimmt man die Abstiegssaison vor zwei Jahren als Vergleich so hinkt RWE diese Saison bereits drei Punkte hinterher. Damals hatten sie am 13. Spieltag zwar auch erst zwei Siege eingefahren, aber bei nur fünf Niederlagen bereits 19 Tore erzielt. Auch daran sieht man, wo es bisher hapert.

Gegen Rostock scheint die Prognose daher recht eindeutig. Das beste Team der Schlussviertelstunde trifft auf das Schlechteste. Auswärts gelang RWE noch kein eigenes Tor, lediglich ein Eigentor steht zu Buche. Zudem gab es auswärts nur einen einzigen Punkt. Rostock hingegen gewann fünf der bisher sechs Heimspiele und blieb dabei viermal ohne Gegentor. Einzig Jena holte ein Punkt im Ostseestadion und nur den Offenbachern gelang neben den Jenaern ein Tor.

Allerdings gibt es vielleicht doch so etwas wie ein Hoffnungsschimmer. Und der heißt Lorenz-Günther Köstner. Gegen Aue erst einen Tag im Amt und damit noch nicht wirklich in der Lage, selber über Spieler und Aufstellung zu entscheiden, sollte er nach fünf Tagen Training zumindest die Spieler nun kennen und bei Aufstellung und im Spiel wenigstens im Ansatz seine Handschrift erkennbar werden. Ob es allerdings etwas nutzen wird, werden wir erst Freitagabend sehen. Immerhin scheint auch er das Offensiv-Problem erkannt zu haben. Es bleibt einzig die Frage, mit welchem Personal er dies beheben will. Paulo Sergio sollte wieder für 90 Minuten Luft haben, Danko Boskovic absolvierte am Dienstag zumindest eine Halbzeit den Härtetest im U23-Team.

Auch ein Blick auf die bisher einzigen beiden Spiele in der Saison 1993/1994 machen Mut. Sowohl zu Hause als auch an der Ostsee gelang ein 2:0-Sieg. Was gäben wir, wenn zumindest eine der beiden Serien (immer gewonnen und immer zu Null) erhalten bliebe.

Die Aufstellung vorherzusagen ist bei RWE diesmal besonders schwer. Karim Zaza wird nach seinen guten Paraden gegen Aue im Tor bleiben, die Außenbahnen scheinen mit Pascal Bieler und dem von seiner Gelb-Sperre zurückkehrenden Michael Bemben gesetzt. Im Mittelfeld muss neben dem rot gesperrten Mac Younga-Mouhani auch Dimitrios Grammozis ersetzt werden, für den nach seinem Wadenbeinbruch die Hinrunde gelaufen ist. Hinter Stefan Lorenz steht vielleicht noch ein kleines Fragezeichen. Er wird aber wahrscheinlich auf den Zahn beißen.


(tj)

Bilderquelle: Bild 1 -3 Hansanews.de, Bild 4 Jawattdenn.de

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Informationen für RWE-Fans

Jawattdenn.de 2. Liga-Guide - FC Hansa Rostock


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Bilanz gegen Hansa Rostock


2. Bundesliga
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
1
0
0
1
Auswärts
1
0
0
1
Gesamt
2
0
0
2



Quelle: Fussballdaten.de

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