Vorbericht: 13. Spieltag | Rot-Weiss Essen - FC Erzgebirge Aue


Schlechte Erinnerungen…

… beschleichen den RWE-Fan, wenn er dieser Partie entgegenblickt. Die Kombination von der schlechten Serie von mittlerweile sechs Ligaspielen ohne Sieg und die immer noch frische Erinnerung an die üble 1:5 Niederlage vom 7. August 2004 sorgen für Katerstimmung an der Hafenstraße. Allerdings sollte man vor diesem Spiel die Erfolge aus Regionalligazeiten nicht vergessen.

In den Jahren von 2001 bis zum Aufstieg der Erzgebirgler 2003 trafen beide Mannschaften drei Mal im Georg Melches Stadion aufeinander und am Ende hieß der Sieger immer Rot-Weiss Essen. Die Bilanz von 4:0 Toren kann sich darüber hinaus ebenfalls sehen lassen. Doch all das ist Vergangenheit und es stehen sich die beiden aktuellen Teams gegenüber.

Die Arbeit, die in Aue verrichtet wird, kann man getrost als mustergültig bezeichnen. Die Mannschaft, die Übungsleiter Gerd Schädlich seit über sieben Jahren trainiert, spielt nun ihr viertes Zweitligajahr und schon jetzt sieht es so aus, als hätte der FC Erzgebirge wieder einmal nichts mit dem Abstieg zu tun. Zuletzt präsentierten sich die Auer sogar bärenstark. Aus den letzten drei Spielen sammelten sie sieben Punkte gegen keine geringeren Gegner als Köln und Duisburg. Im Ostderby wurde Carl Zeiss Jena gar mit einer 5:1 Klatsche nach Hause geschickt.

Das Geheimnis des Auer Kaders dürfte wohl die in der Breite vorhandene Qualität darstellen. Die Mannschaft spielt geschlossen und in ihrem Grundgerüst schon viele Jahre zusammen. Strukturen sind gefestigt und es gab in dieser Saison wenig Ab- und Neuzugänge. Der Sturm ist mit Tomas Klinka und Routinier Andzrej Juskowiak treffsicher. Zusammen mit Mittelfeldspieler Florian Heller stehen die Angreifer mit je vier erzielten Treffern auf Platz Vier der Torschützenliste. Bei dieser Offensive kann sich Schädlich sogar leisten, einen Skerdilaid Curri auf der Bank zu lassen. Die Defensive ist ebenfalls stark besetzt. Besonders erwähnenswert ist an dieser Stelle Abwehrspieler Jörg Emmerich, der die Hintermannschaft ordnet und zudem das Offensivspiel immer wieder ankurbelt.

Verzichten muss Erzgebirge Aue allerdings auf seine Nummer Eins im Tor, Tomasz Bobel. Dieser wurde nach einer roten Karte für ein Foul an Jenas de Napoli vom DFB Sportgericht für zwei Spiele gesperrt. Ersetzen wird ihn voraussichtlich Axel Keller, der nach dem Platzverweis gegen Bobel eingewechselt worden ist.

Der neue RWE-Trainer kann ebenfalls nahezu auf den kompletten Kader zurückgreifen. Die grippekranken Bieler, van Lent und Boskovic sind wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und auch Paulo Sergio, der zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses pausierte, ist wieder voll belastbar. Einzig Michael Bemben erhielt beim Spiel gegen die Spielvereinigung Unterhaching seine fünfte gelbe Karte und ist damit gesperrt. Ersetzen würde ihn normalerweise Baris Özbek. Eine endgültige Prognose zur Aufstellung ist an dieser Stelle allerdings schwierig, da der neue Trainer Lorenz-Günther Köstner Umstellungen vornehmen kann und dies auch tun wird. Lassen wir uns überraschen, wie der Kader aussehen wird.

Nachdem der ungeliebte Trainer Neuhaus nicht mehr im Amt ist und mit dem Nachfolger ein Hoffnungsträger für die restliche Saison verpflichtet wurde, wird das Publikum nun hoffentlich wieder vollständig hinter der Mannschaft stehen. Dass Köstner in der kurzen Zeit keine Wunder vollbringen kann ist offensichtlich. Den Fans bleibt einfach die Hoffnung, dass die Reaktion, die Woche für Woche seit dem Spiel in Offenbach versprochen wird, nun eintritt und wir endlich wieder einen Punktgewinn feiern dürfen.


(hs)


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Quelle: Fussballdaten.de