[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
-
17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


Hot Links




Sponsor Link




Vorbericht: 5. Spieltag | 1. FC Köln - Rot-Weiss Essen


Da sind wir dabei, das ist prima, Viva Assindia……

ist zu Gast beim FC aus Kölle. Das Spiel Köln gegen RWE mutet an wie das berühmte Duell David gegen Goliath. Die Gastgeber sind der absolute Top-Favorit auf den direkten Wiederaufstieg in die erste Bundesliga, Liga-Neuling RWE hat, im Gegensatz zu den letzten drei Auftritten in der zweiten Bundesliga, nur den Ligaerhalt im Visier. Das traditionsreiche West-Derby ist dem DSF im Übrigen eine Live-Übertragung wert. Zuletzt wurde Zweitligafußball mit Essener Beteiligung vor zehn Jahren live im free-TV übertragen. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass RWE bei diesem Match im Herbst 1996 den VFB Leipzig mit 4:1 besiegte. Auch Jawattdenn.de meint, dieses Spiel könnte das Zuschauen im Stadion und vor den TV-Bildschirmen wert sein.

Schon ein Blick auf die offiziellen Etat-Zahlen zeigt, dass die Essener am Montagabend im Rhein-Energie-Stadion nur krasser Außenseiter sind. Rund 34 Millionen € - eine für einen Zweitligisten schier unfassbare Summe - fahren die Domstädter auf. Nur gut ein Sechstel davon hat RWE mit ca. sechs Millionen € zu bieten. Glaubt man diesen Statistiken, dann hätten die Kölner alleine so viel Geld zur Verfügung, wie Essen und Erstligist Borussia Dortmund (28 Millionen €), einst Mitglied des deutschen Geldadels, zusammen! Da Geld aber bekanntlich keine Tore schießt, wollen die Ruhrgebietler natürlich nicht nur netter Gast im Rheinland sein, sondern das Punktekonto weiter ausbauen.

Beim FC wird Deutschlands WM-Star Lukas Podolski, anders als bei den letzten direkten Duellen beider Teams, nicht mehr die Herzen junger Mädchen verzücken. Poldi folgte bekanntlich dem Ruf der Bayern nach München, zehn Millionen € waren ein stattliches Trostpflaster für den Verlust des wohl besten Kölner Kickers seit den Zeiten von Pierre Littbarski und Icke Häßler.

Die Kölner wurden bislang ihrer Favoritenrolle gerecht. Drei Siege fuhren die Domstädter ein, zwischendurch machten sie aber mit Carl-Zeiss Jena (genau wie RWE) auch mal schlechte Erfahrungen. Vor allem zuhause ist das Team von Hanspeter Latour eine Macht und eine echte Tormaschine. Burghausen und Braunschweig wurde zusammen neunmal eingeschenkt (sic!). Der Kölner Sturm sucht in dieser Liga seinesgleichen. Allein Patrick Helmes traf schon sechsmal, Sturmoldie Matthias Scherz traf trotz Jokerrolle bereits viermal, hinzu kommen Youngster Adil Chihi, der dänische Nationalspieler Peter Madsen und jüngst der Slowene Milivoje Novakovic, der den Kölnern mal eben satte 1,5 Millionen € Ablöse wert war. Hinter Toptorjäger Helmes steht aufgrund von Adduktorenproblemen noch ein Fragezeichen, für ausreichenden Ersatz sollte aber gesorgt sein.

Wird Karim Zazas Gehäuse also wie zuletzt gegen Jena zur Schießbude? Gegen den Mitaufsteiger musste der Marokkaner viermal hinter sich greifen und sieht sich nun den Kanonieren der Liga gegenüber. Allzu heftigen Sorgen darf man aber durchaus eine Absage erteilen: die Abwehr war vor dem Spiel gegen die Thüringer das Essener Prunkstück und ließ gegen die illustren Namen Kaiserslautern, Freiburg, Augsburg sowie im Pokal gegen Erstligist Cottbus nur einen einzigen Gegentreffer zu. Das Duell mit den Kölner Topstürmern spornt Essens Abwehrstrategen sicherlich besonders an. Die bislang fünf geholten Punkte sind akzeptabel, doch sitzt der Frust nach dem verschenkten Dreier gegen Jena, bei dem RWE trotz einer 3:1 und 4:2 Führung nicht siegte, noch immer tief. Eine Trotzreaktion in der Domstadt wäre nun besonders wichtig.

Das Spiel ist etwas für Fußball-Nostalgiker. In den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Krieg waren beide Teams große Namen im deutschen Fußball. Dass Essens bis heute größter Fußballheld Helmut „Boss“ Rahn die Essener 1959 verließ und zum 1. FC Köln wechselte, war durchaus sinnbildlich zu sehen. Die große Essener Ära der 50er Jahre neigte sich dem Ende zu, die Kölner wurden hingegen Ende des Jahrzehnts und Anfang der 60er unter ihrem visionären Chefdenker Franz Krämer zu einer Vorzeigeadresse des deutschen Fußballs. In die Bundesligageschichte gingen sie 1964 als der erste Meister der neuen Liga ein. Diese Erfolgsmarke kann den Geißböcken selbst der „erfolgeverschlingende“ FCB aus München nie mehr nehmen.


Rückblick auf die letzten Spiele:

Köln - RWE ist ein alter Westschlager. In der legendären Essener Meistersaison 1954/55 putzten die Rot-Weissen den Rivalen vom Rhein in der guten alten Oberliga West zweimal mit 4:2. In den sechziger und siebziger Jahren behakten sich dann beide Teams in der 1. Bundesliga. Aus dieser Zeit resultiert der letzte RWE-Erfolg in der Domstadt, zumindest was Spiele gegen den großen FC betrifft. Mit 1:0 siegte Essen in der Spielzeit 1974/75 in Köln.

1977 kam es zwischen Köln und RWE zu einem Aufeinandertreffen im DFB-Pokal-Halbfinale. Für RWE war der Einzug in die Pokalvorschlussrunde einer der wenigen freudigen Momente dieser Spielzeit, an deren Ende der bis heute gültige, aber hoffentlich nur vorläufige Abschied aus der Eliteliga stand. In Köln selber hielt sich die Freude bei RWE dann auch in argen Grenzen. Mit 0:4 wurden die Rot-Weissen nach Hause geschickt und wurden wie zwei Jahre zuvor, damals unterlag man in Frankfurt mit 1:3 nach Verlängerung, ihrer Endspielträume beraubt. In der Liga unterlagen die Essener den Kölnern zuhause zunächst mit 0:3, errangen aber dann beim 2:2 in Köln einen Achtungserfolg.

Dann gab es eine lange, lange Sendepause zwischen den Westrivalen. Bis ins 21. Jahrhundert hinein spielten beide Vereine niemals in der gleichen Liga. Deshalb trafen die Rot-Weissen in dieser langen Zeitspanne nur des Öfteren auf die Amateurtruppe der Rheinländer. Nach 27 Jahren war es dann aber mal wieder so weit. In der letzten Zweitligasaison 2004/05 kam es zu zwei spektakulären Begegnungen beider Teams. Nach dem 2:2 an der Essener Hafenstraße fühlten sich die Kölner am Ende als der moralische Sieger, nach dem torlosen Remis vor über 40.000 Zuschauern beim Rückspiel in Köln frohlockten hingegen die Rot-Weissen aus Essen.

Im Oktober 2004 bebte dabei zunächst die Hafenstraße. Vor deutlich über 20.000 Besuchern hatte RWE den Kölner Ligastier bereits bei den Hörnern und nahezu auf dem Boden. Der deutsch-türkische Doppelpack durch Ramazan Yildirim und Ali Bilgin sorgte für eine nach 67. Minuten scheinbar beruhigende 2:0-Führung, zumal der FC nach einem Platzverweis gegen Roland Benschneider in Unterzahl agieren musste. In der Folgezeit verschenkten die Essener eine noch deutlichere Führung und vergaben eine Vielzahl klarer Chancen. Als dann aber das Kölner Eigengewächs Lukas Podolski nach 88. Minuten am rechten Strafraumeck zu Fall kam, zeigte Schiri Manuel Gräfe aus Berlin auf den ominösen Punkt. Das war zumindest ausgesprochen fragwürdig, was Poldi nicht scherte und er zum 1:2 aus Sicht der Gäste traf. Eine gute Minute später hätten die Essener Anhänger wohl am liebsten vor Wut geheult. Erneut war es der Kölner Jungstar, der nach einer unübersichtlichen Situation zum Kölner Ausgleich traf. Pikant dabei: nicht nur Podolski stand abseitsverdächtig. Sein Sturmkollege Marius Ebbers verdeckte RWE-Schlusmann Rene Renno aus klarer und auch nicht mehr passiven Abseitsposition die Sicht. Der Linienrichter „übersah“ das einfach mal. Einige Wochen später sollte er übrigens im Fokus staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen stehen, da im Zuge des Falles Hoyzer auch von Manipulationsversuchen bei der Partie Essen gegen Köln die Rede war. Dass ausgerechnet dann der FC sogar Protest einlegte, obwohl zu seinen Gunsten manipuliert werden sollte, ist wohl ein kleiner Treppenwitz am Rande. Die Ermittlungen zu diesem Spiel verliefen letztlich im Sande - was blieb, war ein bitterer Beigeschmack.

Im März 2005 ging es dann im neuen Rhein-Energie-Stadion zur Sache. Tabellenführer Köln schien für die in arger Abstiegsnot befindlichen Gäste aus dem Ruhrpott dabei eine Nummer zu groß zu sein. Über 40.000 Besucher gingen daher von leichter Punktebeute für die vom Niederländer Huub Stevens trainierten Geißböcke aus. Doch die rund 3.000 sangesfreudigen RWE-Fans durften am Ende die La-Ola mit ihrem Team zelebrieren. Im Gegensatz zu den betrüblichen Restwochen dieser Spielzeit hatte sich das Team diesmal als echte Einheit präsentiert und mit leidenschaftlichem Kampfeswillen das 0:0 gehalten, und das, obwohl es schon nach einer halben Stunde in Unterzahl agieren musste, als Markus Karlsson wegen einer angeblichen Tätlichkeit des Feldes verwiesen wurde. Die Essener Fans fuhren frohen Mutes nach Hause und sollten dennoch in der Folgezeit bitterst enttäuscht werden. Denn RWE stieg – wie wir alle wissen - ab und die Geißböcke erwartungsgemäß auf. Nachdem beide Teams nun die Rückkehr in Liga Zwei erreicht bzw. erlitten haben, heißt es nun auf ein Neues.

Essens letzter Zweitligaerfolg in der Fremde liegt zehn Jahre zurück, sogar 31 Jahre der letzte Erfolg beim 1. FC Köln. Zwei unerfreuliche Langzeitmarken, die endlich geknackt werden könnten.


(sm)

Bilder: RWE - Köln, Hin- und Rückspiel Saison 2004/2005



Informationen für RWE-Fans

Jawattdenn.de 2. Liga-Guide - 1. FC Köln

Erlaubt :
bis zu 3 Schwenkfahnen (Fahnenpass)

Verboten:
Jegliche Art der Pyrotechnik

(Quelle: Fanprojekt)


.
Bilanz gegen den 1. FC Köln

DFB-Pokal
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
0
1
0
1
Auswärts
0
0
2
2
Gesamt
0
1
2
3


1. Bundesliga
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
1
3
3
7
Auswärts
1
1
5
7
Gesamt
2
4
8
14


2. Bundesliga
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
0
1
0
1
Auswärts
0
1
0
1
Gesamt
0
2
0
2


Oberliga West
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
1
0
0
1
Auswärts
0
0
1
1
Gesamt
1
0
1
2


Gesamt
Siege
Remis
Niederl.
Gesamt
Heim
2
5
3
10
Auswärts
1
2
8
11
Gesamt
3
7
11
21


Quelle: Fussballdaten.de

.