[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





Tabelle

1
Essen
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2
Oggersheim
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3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
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6
Trier
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7
Worms
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8
Kleve
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9
Cloppenburg
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10
Dortmund II
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11
Münster
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12
Köln II
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13
Gladbach II
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14

Leverk. II

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15
Mainz II
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16
Lautern II
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17
Bochum II
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18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Vorbericht: 1. Spieltag | 1. FC Kaiserslautern - Rot-Weiss Essen


Der Mythos gibt sich die Ehre...

...und startet am Freitag gegen den 1.FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg nach einjähriger Abstinenz in die neue 2.Liga Saison. Essen brodelt, die Ruhe ist vorbei, der Sturm kommt auf. Rund 3.000 rot-weisse Pilger werden ihr Team begleiten.

Australien gegen Japan, Italien gegen die USA, Paraguay gegen Trinidad & Tobago, Saudi-Arabien gegen Spanien und schließlich Italien gegen Australien. So lauteten die letzten fünf Pflichtspiele im Fritz-Walter-Stadion. Und wie kann da eigentlich nur die Fortsetzung lauten? Ganz einfach: Kaiserslautern gegen Essen. Eine würdige Fortsetzung, wie wir finden. Die Betzenberg-Festspiele gehen damit weiter. Dass es gleich zum Saisonstart eine der interessantesten Auswärtsfahrten dieser Saison werden wird ist schon ein kleiner Hammer. Kaiserslautern also. Einer der Favoriten auf einen Aufstiegsplatz. Doch ob sie es wirklich sind, ist schwer zu beurteilen. Ein großer Umbruch im Kader sowie viele unbekannte Neuzugänge lassen zumindest Zweifel aufkommen, ob es mit den „Roten Teufeln“ sofort wieder nach oben gehen kann.

Die Zahl der namhaften Abgänge ist lang. Sanogo wechselte zum HSV, Halil Altintop zog es zu seinem Bruder nach Herne-Ost, Timo Wenzel und Ingo Hertzsch zum Liga-Konkurrenten Augsburg. Marco Engelhardt spielt zukünftig in Nürnberg und Stefan Blank beim MSV. Skela, Zandi, Mettomo, Lembi, Sforza, Jancker, Pletsch und einige mehr komplettieren die Liste. An die neuen Namen müssen sich Fans und Gegner dagegen erst gewöhnen: Josh Simpson, Ismael Bouzid, Aki Riihilahti, Ricardo Villar, Moussa Ouattara, Noureddine Daham oder Nicolas Pavlovich. Dazu kommen einige wenige bekannte Spieler wie Tamas Hajnal, Aimen Demai, Stefan Lexa oder Sven Müller. Einen offensichtlichen Kracher mit Aufstiegsgarantie sucht man jedoch erst einmal vergeblich. Ob der diese Woche von Trainer Wolf angekündigte neue Stürmer dies ändern wird bleibt abzuwarten.

Bei RWE sieht das ein wenig anders aus. Der Stamm der Aufstiegsmannschaft wurde gehalten, einzig Kapitän Bilgin verließ den Verein in Richtung Antalyaspor. Die restlichen Abgänge Gorschlüter, Pappas und Nachtigall sind hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt. Die Neuzugänge sprechen teilweise für sich oder sind wenigstens dem Namen nach bekannt: Thomas Kläsener, Dimitrios Grammozis, Martin Hysky oder Pascal Bieler versprechen eine gewisse Qualität und/oder Erfahrung. Mit Paulo Sergio aus der ersten portugiesischen Liga, Karim Zaza als neuer Nummer 1 und Daniel Masuch erhofft man sich ebenfalls eine Qualitätssteigerung.

In den Testspielen der Vorbereitung beider Teams gab es Licht aber auch ein wenig Schatten: Kaiserslautern verlor nur eines von zwölf Testspielen, dieses war jedoch ausgerechnet die Generalprobe gegen OFI Heraklion (0:1), gegen die RWE im Trainingslager noch ein 1:1 geschafft hatte. Zuvor gab es Siege gegen Kirchheim/Teck (4:0) und Stadtwerke Kapfenberg (5:3) sowie ein 2:2 gegen Trappathäus Salzburg. Wattenheim (16:0) und eine Auswahl „Mittlere Nahe“ (11:1) dienten als Aufbaugegner, anschließend gab es knappe Siege gegen Wehen (2:1), Oggersheim (3:1) und die Nationalmannschaft des Bahrain (2:0). Aufhorchen ließ Lautern durch die Siege gegen Bremen (3:1), Liverpool (3:2) und Winterthur (6:2), wobei Liverpool noch ohne viele WM-Fahrer antrat. Erfolgreichste Torschützen in der Vorbereitung waren Ziemer mit 9 Treffern, gefolgt von Hajnal (5). Alleine zehn Tore in zwei Spielen erzielte Testspieler Harbaoui, der jedoch nicht verpflichtet wurde. Der mittlerweile zum HSV gewechselte Sanogo kam auf sechs Treffer.

Rot-Weiss Essen absolvierte die Testspielphase ebenfalls einigermaßen gut, obwohl bewusst starke Gegner gewählt wurden. Siege gegen Mintard (12:1), SW Essen (2:0), Schonnebeck (4:0), RWO (1:0) und eine Begatal-Auswahl (7:0) folgten allerdings mit dem 0:5 gegen Bremen und dem 1:3 gegen RW Ahlen zwei ganz schwache Spiele. Erst gegen den griechischen Erstligisten OFI Heraklion platzte der Knoten und RWE zeigte beim 1:1 wieder besseren Fußball. Abgeschlossen wurden die Testspiele mit einem 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach und einem 0:1 gegen Athletic Bilbao.

Nun geht es also endlich los, die Punktspielpause war für uns Fans wie immer viel zu lang, auch wenn die WM es nicht so vorkommen ließ. Was erwartet uns also nun im ersten Saisonspiel? Großes Plus für RWE könnte die Eingespieltheit sein. Wenn, ja wenn nicht ausgerechnet zum Saisonauftakt mit Haeldermans und Paulo Sergio zwei ganz wichtige Spieler ausfallen würden. So muss Essen neben dem Einbauen der Neuzugänge in der Abwehr auch im Mittelfeld gleich zu Beginn variieren. Und auch im Sturm gibt es Verletzungssorgen: Neben Haeldermans und Paulo Sergio wird auch Arie van Lent die Reise nach Kaiserslautern nicht antreten.

Zweites Plus könnte die Erfahrung sein. Bei Lautern haben ganze drei Spieler (Demai, Lexa und Sven Müller) im Kader Zweitliga-Erfahrung und kommen auf insgesamt 148 Spiele und 18 Tore. Diese Quote toppt alleine schon Younga-Mouhani mit 167 Spielen und 38 Toren. Auch Arie van Lent ist mit 135 Spielen und 65 Toren in der Zweiten Liga vermutlich erfahrener als der komplette Kader des 1. FCK. Insgesamt kommt der RWE-Kader auf 918 Spiele und 155 Tore in der Zweiten Liga, also das Sechsfache an Spielen und gar Neunfache an Toren. Rechnet man die ausgemusterten Langerbein und Ristau mit ein sind es sogar 1.189 Spiele und 166 Tore. Und selbst bei der Erfahrung in Bezug auf Bundesliga-Spiele liegt Essen vorne, so merkwürdig das auch klingen mag. 476 Erstligaspiele bei 41 Toren stehen hier im RWE-Kader zu Buche, Kaiserslautern kommt da nur auf 338 Spiele und ganze 6 Tore.

Lange Zeit galt der Betzenberg als Festung auf einem uneinnehmbaren Berg. Unzählige Spiele drehten die Roten Teufel noch nach Rückstand. Die Fans im Rücken veranstalteten regelmäßig ein Heidenspektakel. Doch diese Zeiten scheinen vorbei, aus dem Berg wurde ein Hügel. War der erste Absturz in die Zweitklassigkeit 1996 noch als Betriebsunfall akzeptiert, zumal nach dem direkten Wiederaufstieg mit Otto Rehagel direkt der Durchmarsch zur Meisterschaft geschafft wurde, so wird dieser zweite Abstieg und die Jahre davor einiges an Kredit gekostet haben. Der Betzenberg ist immer noch eine Festung, aber sie bröckelt. Und uneinnehmbar ist sie schon lange nicht mehr. Letzte Saison gab es nur fünf Heimsiege bei fünf Unentschieden und sieben Niederlagen. Das ist eine deutliche Sprache. Die Auswärtsbilanz von RWE letzte Saison dagegen liest sich um einiges schöner: Acht Siege, sechs Unentschieden und nur vier Niederlagen.

So schön sich die Fakten aber auch präsentieren, so dürfen wir nicht vergessen, dass Lautern letzte Saison Bundesligist war und RWE nur Regionalligist. Trotzdem machen diese Fakten Mut, eventuell einen oder gar alle drei Punkte vom Betzenberg mitzunehmen. Unmöglich ist es jedenfalls nicht. Gleich zu Beginn wartet eines der wichtigsten Spiele der Saison, gültig für beide Teams. Wie wichtig der Start ist haben wir vor zwei Jahren gesehen, als der Zweitligaauftakt beim Heimspiel gegen Aue gleich mit 1:5 in die Hose ging. Doch diesmal ist es anders. Die Erwartungshaltung ist nicht die gleiche wie damals. Kein schon im Vorfeld gewonnenes Heimspiel gegen Mittelmaß, sondern ein Auswärtsspiel bei einem Großen der Liga. Und genau das könnte ein weiterer Punkt für einen erfolgreichen Saisonstart sein. Der Sieger ist jedenfalls seinem Ziel ein Stückchen näher, der Verlierer könnte schon nach einem Spiel nervös werden. Dies gilt jedoch deutlich mehr dem 1. FCK als Rot-Weiss Essen. RWE braucht „nur“ 40-42 Punkte. Und die müssen gegen die Abstiegskonkurrenten geholt werden, nicht unbedingt auf dem Betzenberg. Was natürlich nicht heißt, dass wir uns gegen ein paar Zugabepunkte wehren würden. Der Druck liegt aber eindeutig beim Heimverein.


Voraussichtliche Aufstellungen:

1. FC Kaiserlautern
Macho – S. Müller, Beda, Outtara, Schönheim – Demai, Riihilahti, Hajnal, Reinert – Daham, Pavlovich (Ziemer)

Rot-Weiss Essen
Zaza – Bieler, S. Lorenz (Hysky), Kläsener, Bemben – Lorenzon, Grammozis, Wehlage, Kiskanc – Löbe, Boskovic


(tj)

















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