[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Spielbericht: Vorbereitungsspiel | Rot-Weiss Essen - Werder Bremen 0:5 (0:2)


Werder Bremen zu Gast bei Freunden

Nach der WM ist vor der EM. So oder so ähnlich klingen seit einer Woche die Durchhalteparolen zur fußballfreien Sommerpause. Doch während in den letzten Tagen schon die Zeit bis zur nächsten EM, WM oder gar dem nächsten Länderspiel heruntergezählt wird haben die allermeisten wohl vergessen, dass auf dem Weg dorthin die DFL erst noch zwei komplette Bundesliga-Saisons geplant hat. Eben die erste dieser beiden wurde am heutigen Sonntag mit dem ersten live im DSF übertragenen Vorbereitungsspiel eröffnet. Und kein Geringerer als der Meister der Regionalliga Nord, Rot-Weiss Essen, sowie der Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer SV Werder Bremen gaben sich die Ehre.

Aber irgendetwas scheint da doch zu fehlen, irgendwie komisch sah das Ganze aus: SV Werder Bremen. Vermutlich lag es an der fehlenden „II“, welche uns doch so manche Saison in der Vergangenheit begleitet hat. Aber es war tatsächlich die Profi-Mannschaft, die sich im Georg-Melches-Stadion präsentierte, und nicht die „Zweite“. Ein Fingerzeig dafür, dass Rot-Weiss Essen ein Stück des Weges hinter sich gebracht hat, den wir alle gehen wollen. Weg von den Amateuren, hin zu den Profis.

Bei Werder fehlte aber wirklich noch etwas, nämlich die Nationalhelden. Miro Klose, Thorsten Frings und Tim Borowski sind noch in ihrem wohlverdienten Urlaub, ansonsten kam Bremen in Bestbesetzung. Die Aufstellung konnte sich daher sehen lassen: vor Reinke im Tor stand mit Naldo und Fahrenhorst als Innenverteidiger sowie Womé und Clemens Fritz außen eine Viererkette. Davor agierten Christian Schulz und Daniel Jensen. In der Zentrale stand Micoud-Nachfolger Diego, im offensiven Mittelfeld Aaron Hunt. Im Sturm sollten es Klasnic und Zidan richten.

RWE stellte in Halbzeit eins Neuzugang Zaza ins Tor, davor standen Kläsener und Hysky innen, Bemben und Bieler außen. Lorenzon war wieder der Staubsauger vor der Abwehr. Im Mittelfeld agierten Younga-Mouhani und Haeldermans zentral, über links kam Kiskanc, über rechts Wehlage. Im Sturmzentrum sollte Löbe für Unruhe sorgen.

Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen trotz der Live-Übertragung und der parallel stattfindenden DfB-Pokalauslosung 4.500 Zuschauer. Und diese sahen gleich einen Paukenschlag. Diego zirkelte einen Freistoss bis fast an die Grundlinie, Klasnic wollte den Ball direkt in die Mitte flanken, doch seine Bogenlampe wurde lang und länger und senkte sich unhaltbar für Zaza vom hinteren Innenpfosten ins Tor. Gerade einmal drei Minuten waren da gespielt und die Überraschung stand nicht nur den Essenern im Gesicht. Von da an entwickelte sich ein munteres Spielchen. RWE versuchte nach vorne zu spielen, kam aber nie an der gut stehenden Bremer Abwehr vorbei. Auf der Gegenseite ging viel über einen starken und quirligen Diego. Nach einem klugen Pass lief Zidan plötzlich alleine auf Zaza zu, doch er legte sich den Ball zu weit vor und Zaza war beim Rauslaufen schneller am Ball. Kurz danach klärte Reinke einen strammen Löbe-Schuss zur Ecke, die allerdings nichts einbrachte.

RWE war zu schwach im Spiel nach vorne, leistete sich viele Fehlpässe und wurde dafür weiter bestraft. In der 25. Spielminute kam ein Pass in die Mitte zu Zidan, der mit einer Körpertäuschung einen Essener Abwehrspieler ins Leere laufen ließ, den herausstürmenden Zaza narrte und den Ball mit rechts ins leere Tor schoss. 0:2. Bis zur Pause tat sich im Anschluss nicht mehr viel, RWE war bemüht, aber es fehlte der genaue Pass und der letzte Biss. Einzig Wehlage tankte sich noch über rechts durch die Abwehr, sein strammer Schuss ging allerdings am langen Pfosten vorbei.

Zur Halbzeit wechselten beide Teams den Torhüter. Für Zaza, der gut mitspielte, beim ersten Tor wohl zu überrascht war um eingreifen zu können und beim zweiten Tor vielleicht auf der Linie hätte bleiben sollen, kam Maczkowiak, für Reinke kam Wiese. Zudem wechselten die Bremer noch fünf Feldspieler aus, für Fritz, Zidan, Jensen, Schulz und Klasnic kamen Vranjes, Owomoyela, Andreasen, Neuzugang Hugo Almeida und Mosquera, ein kolumbianischer Stürmer.

Bremen kam trotz der Wechsel besser aus der Kabine. Ein Schuss von Womé konnte Maczkowiak mit dem Fuß noch abwehren, der zweite Versuch von Womé ging an ihm vorbei, doch ein Abwehrspieler bekam vor dem einschussbereitem Mosquera den Fuß an den Ball. Doch erneut nach drei Minuten zappelte der Ball dann wieder im Netz. Ein Pass kam in den Lauf von Almeida und dieser ging halbrechts alleine aufs Tor zu. Beim Schlenzer ins lange Eck hatte Maczkowiak keine Chance, das 0:3 nach 48 Minuten.

RWE in der Folge wie in Durchgang eins zwar bemüht, aber das war es aber auch schon. Kiskanc wurde einmal geschickt, aber Wiese war auf dem Posten und kam eher an den Ball.
Stattdessen die Bremer, denen man die Spiellaune förmlich ansah. Ein Freistoß konnte nicht richtig geklärt werden. Owomoyela bekam den Ball mittig vor die Füße und zog sofort ab. Der Ball landete rechts neben dem Pfosten im Tor, 0:4 (52.).

Den Schlusspunkt zum 0:5 setzte Andreasen in der 69. Minute mit einem schönen Flachschuss aus 18 Metern. Maczkowiak sah dabei nicht gut aus. Er tauchte zwar nach unten, der Ball prallte aber von seinen Fäusten ab und schlug oben im Tor ein. Neuhaus wechselte noch dreimal, brachte Calik und Özbek für Younga-Mouhani und Wehlage und später noch Stoppelkamp für Kiskanc. Die drei Youngsters brachten auch kurzzeitig noch einmal etwas Aufschwung, Calik konnte nach feinem Pass von Özbek nur mit einem Foul gestoppt werden, doch der Freistoss brachte ebenfalls nichts ein. Bemben versuchte es dann auch noch einmal bei einem direkten Freistoss von der anderen Seite, aber Wiese hielt den Ball sicher.

Am Ende stand damit die Erkenntnis, dass zwar ein Stückchen des Weges wirklich absolviert ist, aber noch ein langer und steiniger Weg bevorsteht. Sicher, es war einer der Titelanwärter für die kommende Meisterschaft, der phasenweise schon einen klasse Kurzpassspiel gespielt hat, doch hätten wir RWE-Fans uns sicher ein besseres Ergebnis als 0:5 erhofft. Probleme lagen sicherlich noch in der Abstimmung der neu geformten Abwehr und den vielen Stock- (Lorenzon) und Abspielfehlern (u.a. Bemben). Viele Ansätze waren allerdings auch schon erkennbar. So kamen vor allem lange Pässe fast immer an, mit Ausnahme im Bremer Sechzehnmeterraum, wo hohe Bälle oft von den langen Abwehrspielern abgefangen wurden.

Auch die schnellen Seitenwechsel haben bereits funktioniert. Als Maßstab für die kommende Saison darf dieses Spiel wahrlich nicht herhalten, noch ist RWE in der harten Vorbereitung, was auch kräftemäßig Ende der zweiten Halbzeit zu sehen war. Trotzdem wartet noch einiges an Arbeit auf Neuhaus und Co., bevor das nächste Etappenziel Klassenerhalt erreicht werden kann.


(tj)


Tore
0:1 Klasnic (3.), 0:2 Zidan (25.), 0:3 Almeida (48.), 0:4 Owomoyela (48.), 0:5 Andreasen (69.)

Zuschauer
4.500

Rot-Weiss Essen
Zaza (46. Maczkowiak) - Bemben, Kläsener, Hysky, Bieler - Lorenzón - Younga-Mouhani (72. Özbek), Haeldermans - Wehlage (72. Calik), Löbe, Kiskanc (84. Stoppelkamp)

Werder Bremen
Reinke (46. Wiese), Fahrenhorst, Naldo, Womé, Fritz (46. Vranjes), Zidan (46. Owomoyela), Diego, Hunt, Klasnic (46. Andreasen), Jensen (46. Almeida), Schulz (46. Mosquera)

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