[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Spielbericht: DFB-Pokal 2. Hauptrunde | Rot-Weiss Essen - Eintracht Frankfurt 1:2 (0:2)


45 Minuten Pokalatmosphäre

Pokalspiele haben etwas Magisches an sich. Besonders, wenn beide Mannschaften aus unterschiedlichen Ligen kommen. Wenn der UEFA-Cupteilnehmer und DFB-Pokalfinalist Eintracht Frankfurt an der Hafenstraße zu Gast ist, erwarteten die Fans eine spannende Partie, die den Akteuren alles abverlangen wird. Angesichts der Zielsetzungen in den jeweiligen Spielklassen kann aber der Pokal auch leicht zur Nebensache werden. Dennoch sind die zusätzlichen Einnahmen und die sportliche Herausforderung keine unangenehmen Nebenerscheinungen des Pokals, über den sich vor allem niederklassige Teams wie der FC St. Pauli auch schon mal sanieren konnten.

Vor dem Spiel gegen Frankfurt hatte Trainer Neuhaus Konsequenzen für die schlechte Leistung im Heimspiel gegen Paderborn angekündigt. Zumindest bei einer Entscheidung erhielt Neuhaus die volle Rückendeckung der Fans. Daniel Masuch, der anstelle von Karim Zaza das Tor hütete, wurde mit großem Applaus begrüßt. Doch die Veränderungen in der Mannschaft waren noch tief greifender. Haeldermans und Mouhani wurden durch Lorenzon und Arie van Lent ersetzt, Özbek erhielt den Vorzug vor dem angeschlagenen Holger Wehlage. Zudem fiel Kläsener in der Innenverteidigung aus, für ihn spielte Stefan Lorenz. Überaschenderweise blieben Michael Lorenz und Ferhat Kiskanc auch in diesem Spiel in der Startaufstellung. Einige Entscheidungen werden wohl noch zu diskutieren sein. Man kann nur mutmaßen, dass der Trainer einige Denkzettel verteilen wollte.

Von Beginn an fehlte dem Spiel das typische Pokalfieber. Kaum spielerische Höhepunkte, kein Kampf und eine kaum wahrnehmbare Kulisse prägten die Anfangsphase. RWE hatte zwar mehr Spielanteile, doch Frankfurt erarbeitete sich die ersten Chancen. Nach einer Ecke in der 8. Minute flog der Kopfball von Alex Meier links am Tor vorbei. Drei Minuten später waren die Frankfurter erfolgreicher. Ein Freistoss auf der Höhe der Mittellinie wurde von Weissenberger schnell ausgeführt, der sich dann mit seinem Mitspieler Amanatidis ungehindert den Ball zuspielte. Plötzlich tauchte der Frankfurter Kapitän frei vor Masuch auf und lupfte den Ball über den Essener Schlussmann ein. Der Tiefschlaf in der Innenverteidigung der Essener ermöglichte das 1:0 der Eintracht.

Auch nach dem Führungstreffer der Frankfurter schaffte es Essen nicht, mehr Leben in das Spiel zu bringen. Eine erste nennenswerte Chance brachte ein Freistoss von der rechten Seite, doch Arie van Lents Kopfball verfehlte das Tor. Doch wirkliche Gefahr ging nur durch die seltenen Angriffe der Frankfurter aus. In der 28. Minute wurde Bieler von dem Frankfurter Fink überlaufen, der frei auf das Essener Tor zulief. Daniel Masuch zögerte zwar etwas beim Herauslaufen, schien aber den Ball doch noch erreichen zu können. Zum Entsetzen der Fans prallte der Ball von Masuch ab und dem Gegenspieler Fink wieder vor die Füße, der sofort auf den allein stehenden Amanatidis passte. Der Frankfurter Stürmer schoss den Ball problemlos in das leere Tor – 2:0.

Die Frankfurter zeigten in der ersten Halbzeit, wie man eine defensive Mannschaft mit schnellem und sicherem Passspiel aus dem Konzept brachte. Ohne das Spiel zu dominieren und mit wenigen Chancen lag Frankfurt deutlich vorne. Die Cleverness war es, die den Klassenunterschied ausmachte. Die fehlende kämpferische Einstellung der Essener tat ihr Übriges dazu. Weiter war es erschreckend, dass sich die Heimfans von dem müden Kick anstecken und die notwendige Unterstützung vermissen ließen.

Doch was wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff geschah, hätte niemand mehr erwartet. Plötzlich war es da, das berühmte Pokalfieber an der Hafenstraße. Das spielerische Niveau hatte sich zwar nicht gebessert, aber es schallte lautstark ein „Oh immer wieder RWE“ durch das Stadion. Die Fans hatten erkannt, dass sie die Initiative ergreifen müssen. Langsam besserte sich das Spiel der Essener, die jetzt sicherer und gefälliger nach vorne spielten. Ein Foul an Özbek brachte einen Freistoß in der Nähe der Eckfahne. Der Ball erreichte den eingewechselten Mouhani. Der Kopfball des Esseners konnte von Oka Nikolov, der den verletzten Pröll ersetze, nicht festgehalten werden. Im Stile eines Abstaubers brachte Alex Löbe den Ball über die Linie. Die Hafenstraße tobte, RWE war in der 57. Minute wieder im Spiel.

Tatkräftig unterstützt von den Zuschauern zeigte RWE die Leidenschaft, die in der ersten Hälfte völlig gefehlt hatte. Frankfurt zog sich zwar nicht gänzlich zurück, überließ Essen aber weitestgehend das Spielgeschehen. Mouhani und Bieler versuchten es aus der Distanz, doch ohne Erfolg. Die größte Chance hatte Essen durch Calik, dessen Schuss von Nikolov abgewehrt werden konnte. Die Frankfurter versuchten über Konter das Spiel zu entscheiden, doch Masuch konnte den frei stehenden Amanatidis abdrängen. Die Frankfurter retteten den knappen Sieg über die Zeit. RWE war aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.

Eine gute Halbzeit war zu wenig, um gegen den Favoriten aus Frankfurt zu bestehen. Nach dem Spiel waren sich die meisten Zuschauer einig: Das Spiel gegen Karlsruhe am Sonntag ist wichtiger, als das Pokalspiel. Dennoch hat die gute Vorstellung der Mannschaft in Hälfte zwei Hoffnung gemacht, die folgenden Aufgaben in der Liga erfolgreich bestehen zu können. Wird das Saisonziel Klassenerhalt erreicht, kann man auf eine Fahrt nach Berlin auch mal verzichten. In Essen ist es eh viel schöner als dort.


(pd)


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Rot-Weiss Essen
Masuch - Bemben, S. Lorenz, Hysky, Bieler – Özbek (58. Wehlage), M. Lorenz (52. Younga-Mouhani), Lorenzon, Kiskanc (68. Calik) – Löbe, van Lent


Eintracht Frankfurt
Nikolov – Ochs, Russ, Vasoski, Reinhard – Fink, Weissenberger (72. Huggel), Meier, Streit (87. Huber) – Amanatidis, Takahara (84. Köhler)


Tore
0:1 Weissenberger (11.), 0:2 Amanatidis (28.), 1:2 Löbe (57.)


Zuschauer
18.090


Schiedsrichter
Stark (Landshut)


Gelbe Karten
Kiskanc - Reinhard

.....

Spieler des Spiels