[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





Tabelle

1
Essen
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2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
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5
Lotte
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Cloppenburg
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Dortmund II
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Leverk. II

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Spielbericht: 2. Bundesliga | Spvgg Greuther Fürth - Rot-Weiss Essen 0:2 (0:1)



Gekommen, um zu bleiben

Am rot-weißen Treck nach Fürth hätte Graf Zahl aus der Sesamstraße bestimmt seine helle Freude gehabt: Ein Fanbus, zwei Fanbusse, drei Fanbusse, vier Fanbusse und so weiter. Insgesamt waren rund 1000 RWE-Fans an den Ronhof gekommen, die alle nur eines im Sinn hatten: AUSWÄRTSSIEG!!!

Kapitel Eins: Als erste rein
Dem Baustil nach hätte das Playmobil-Stadion eigentlich nach Lego benannt werden müssen. Hier eine schmale Sitztribüne, dort 15 Meter Stehplatzgerade, da eine lange überdachte Tribüne, für die Gästefans schließlich ein alles überragendes, aber nicht gerade Vertrauen erweckendes Stahlrohrkonstrukt. Eine Arena wie von einem Dreijährigen aus der Klötzchenkiste gezaubert. Aber immerhin mit einer 1A-Anzeigentafel und Stadion-TV. Willkommen, schöne neue Fußballwelt

Den architektonischen Kennerblick konnte man vor dem Spiel ungehindert schweifen lassen, füllte sich das Stadion doch nur spärlich. Während der Gästeblock schon ordentlich gefüllt war und die peinlich genauen Ordner an der Einlasskontrolle alle Hände voll zu tun hatten, gähnte in den anderen Blöcken des Stadions die Leere. Vor lauter Langeweile testeten sich die Auswärtsfahrer durch das gastronomische Angebot am Ronhof. Ergebnis: Bratwürstchen (zwei kleine) okay, Nackensteak ebenso, Pommes jedoch hart an der Schmerzgrenze.

Während die Würstchen noch verzehrt wurden, meldete sich über das Stadionfernsehen zum ersten Mal ein junger Bub, der auf den ersten Blick eine Tafel Kinderschokolade anzupreisen schien. Tatsächlich war es der Stadionsprecher, der die Abermillionen begeisterter Fürther Fans (offizielle Zuschauerzahl: 11600) zu einer animierten La-Ola-Welle nach der anderen trieb. Der Essener Mob zeigte für derlei Volksbespaßung wenig Verständnis und deswegen lieber kollektiv den Effenberg. Bis auf einen, der zeigte etwas anderes. Die nächste Welle war irgendwie noch mehr von Begeisterung getragen... ;-)

Kapitel Zwei: Als letzte raus
Während die ersten Fans der Kleeblätter die Stätte der Schmach schon nach 70 Spielminuten zu verlassen begannen, hatten die Essener keinen Grund frühzeitig nach Hause zu gehen. Im Gegenteil: Nach der obligatorischen Siegeswelle mit dem Team und einer exzellent von Tribüne und Mannschaft durchexerzierten Humba, wurde so lange weitergefeiert, bis das Team samt Trainer wieder aus der Kabine kam und sich beim Auslaufen noch einmal feiern ließ. Die positiven Endergebnisse von den anderen Plätzen trugen natürlich ihren Teil zur phänomenalen Stimmung bei.

Kapitel Drei: Wir sehen uns wieder
Spielerisch konnte RWE nicht an die überzeugenden 90 Minuten gegen Hansa Rostock anknüpfen. Das war diesmal auch gar nicht nötig. Es hat sich inzwischen mehrfach gezeigt, dass Trainer Köstners defensiv ausgerichtete Taktik bei Auswärtsspielen ausgesprochen gut funktioniert. Fürth machte da keine Ausnahme. In der Anfangsphase dominierten die Kleeblätter zwar deutlich das Spielgeschehen, konnten aber gegen die konsequent agierende Innenverteidigung keine Akzente setzen. Kläsener und Micha Lorenz waren in fast jeder Situation Herr der Lage, ebenso wie Stefan Lorenz auf Rechts. Konsequenterweise verlegten die Fürther ihre Angriffsbemühungen auf die linke Essener Abwehrseite, wo sie den zweikampfschwachen Bieler richtigerweise als störanfälligste Position in der kompakten Essener Elf ausgemacht hatten. Doch auch bei diesen Vorstößen schafften sie es kaum, mehr als einen Eckball herauszuholen.

Essens Offensivbemühungen blieben sporadisch. Boskovic war insgesamt ein bisschen abgetaucht, auch Okoronkwo vermochte sich zunächst nicht nachhaltig in Szene zu setzen. Das gelang dafür umso eindrucksvoller Michael Lorenz. Den ansonsten starken Fürther Verteidiger Kleine ließ er mit einer brasilianisch anmutenden Ballannahme alt aussehen, drosch dann das Ding wuchtig in die Maschen.
Essen brachte die Führung routiniert über die Runden. Zu keiner Zeit hatte man den Eindruck, als wären die fränkischen Gegner zwingend am Drücker. Selbst dann nicht, als Markus Karl in der 38. Minute mit einem Gewaltschuss aus dem Hinterhalt Essens Keeper Zaza zu einer sehenswerten Flugshow nötigte. Der prüfende Blick auf die Stadion-TV-Zeitlupe in der Halbzeitpause bestätigte: Der hätte rechts oben genau in den Winkel gepasst. Aber wofür hat man einen Torwart mit internationaler Erfahrung?

In der zweiten Hälfte das gewohnte Spiel: Essen souverän abwartend, Fürth spielerisch besser, aber harmlos. Dem durchaus nett anzusehenden, aber relativ höhepunktfreien Spiel machte Baris Özbek in der 70. Minute ein Ende. Er schnappte sich im Mittelfeld den Ball, spazierte durch die Reihen, ignorierte gut postierten Freund und im Weg stehenden Feind, und während die Fans schon nervös aufstöhnten: Nun gib doch endlich ab, fand der U21-Nationalspieler tatsächlich noch die Gelassenheit, den Fürther Keeper Loboué mit einer Körpertäuschung zu verladen. Loboué landete in der falschen Ecke, Özbeks Schüsschen im Netz - 2:0!

Nun nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Die Essener wirkten etwas agiler, und auch Fürth stemmte sich nun aggressiver gegen die Niederlage. Während Mijatovic in der Schlussminute Pech mit einem Pfostenkopfball hatte, scheiterte Okoronkwo ein paar Minuten eher freistehend am dicken Zeh von Loboué.

Nach 90 Minuten hatten die Zuschauer ein souveränes Auftreten der RWE-Elf gesehen und einen wunderschönen sonnigen Nachmittag im Frankenland verbracht. Und den aufstiegsgefährdeten Fürther Fans, die nach dem Özbek-Tor schon aufbrachen, schallten Gesänge hinterher: "Wir sehen uns wieder, in der zweiten Bundesliga!"

Wer das Auftreten und die Körpersprache dieser rot-weißen Mannschaft in Fürth erlebt hat, der weiß: Essen ist gekommen, um in der Liga zu bleiben. Gut so!


(thm)


.


Spvgg Greuther Fürth
Loboué – Felgenhauer, Kleine, Mijatovic, Achenbach – Adlung (72. Kucukovic), Karl, Lanig (63. Schröck), Fuchs – Timm, Reisinger (46. Cidimar)


Rot-Weiss Essen
Zaza – S. Lorenz, Kläsener, Hysky, Bieler – Barut, Lorenzon – Özbek, Kiskanc (84. Nikol) – Boskovic, Okoronkwo


Tore
0:1 M. Lorenz (18.), 0:2 Özbek (70.)


Zuschauer
11.600


Schiedsrichter
M. Kempter (Sauldorf)


Gelbe Karten
Reisinger, Cidimar – Lorenzon, Özbek, Kiskanc






.....


Spieler des Spiels

Jawattdenn Spielerbewertung

Zaza
2
S. Lorenz 3
M.Lorenz 2
Kläsener 2-
Bieler 4+
Barut 3
Lorenzon 3-
Özbek 2-
Kiskanc 4+
Boskovic 4
Okoronkwo 4+