[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
-
17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


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15.08.08 - 18:30 Uhr
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Spielbericht: 2. Bundesliga | Eintracht Braunschweig - Rot-Weiss Essen 0:1 (0:1)


Endlich ist der Fluch gebrochen!

3.799 Tage und drei Stunden, so lange mussten wir warten, um endlich wieder einen Sieg in der Fremde bejubeln zu dürfen. 40 Auswärtsspiele ohne Sieg, mit dem 1:0-Erfolg in Braunschweig ist diese schaurige Bilanz jetzt nur noch eine Zahl im Geschichtsbuch. Victor Hugo Lorenzon war es, der bereits nach acht Minuten einen Freistoß von Ferhat Kiskanc per Kopf versenkte.

Für Braunschweig sollte es die letzte Chance werden. Schon im Vorfeld wurde das Spiel gegen RWE als letzter Strohhalm auserkoren. Und auch für RWE ging es um viel, war doch nicht wirklich klar, ob der 5:0-Sieg gegen Köln nicht nur eine Eintagsfliege war.

Braunschweig begann etwas stärker, ohne jedoch den Willen erkennen zu lassen, von der ersten Sekunde an Vollgas geben zu wollen. Chancen konnten die Löwen sich nicht wirklich erarbeiten. Auch RWE stellte sich nicht hinten rein, suchte die Zweikämpfe und gewann sie. In der achten Spielminute wurde ein hohes Bein gegen Serkan Calik gepfiffen. Ferhat Kiskanc brachte den Freistoß aus 18 Metern halbrechts in den Strafraum und Lorenzon konnte aus vier Metern den Ball per Kopf versenken. Die frühe Führung für RWE.

Wer jetzt dachte, Braunschweig würde mit wütenden Angriffen antworten, der sah sich getäuscht. Fast schien es, als sei bereits nach acht Minuten jeder Mut und Wille gebrochen. Braunschweig überließ den Essenern das Spiel und es wurde von Minute zu Minute deutlicher, warum die Gastgeber erst elf Tore in 22 Spielen erzielt haben.

Anders RWE. Drei Minuten nach der Führung hatte Thomas Kläsener die Chance, zu erhöhen. Sein Kopfball nach einer Kiskanc-Ecke platzierte er aber genau auf Löwen-Keeper Thorsten Stuckmann.
Erst in der 18. Spielminute dann der erste Torschuss der Braunschweiger. Doch der direkt geschossene Freistoß ging ein paar Meter am Kasten von Karim Zaza vorbei.
Zwei Minuten später war es erneut Kiskanc, der einen Ball in den Strafraum flankte. Calik sprintete zum runden Leder, brachte seine Fußspitze noch vor dem Gegenspieler an diesen, konnte ihn aber nicht mehr genau aufs Tor spitzeln.

Der quirlige Calik konnte oft nur durch Fouls gebremst werden. So auch in der 24. Spielminute, den Freistoß aus 25 Metern schoss der überall präsente Kläsener aber über das Tor. Eine weitere Möglichkeit gab es erneut zwei Minuten später. Calik erkämpfte sich auf der Außenbahn einen langen Ball und legte ihn nach innen zu Kiskanc. Dieser gab ihn sofort weiter zu Stefan Lorenz, der den Schussversuch allerdings verzog.

Zu diesem Zeitpunkt hatte RWE mehr vom Spiel, Braunschweig schüttelte erst nach 25 Minuten den Schock des Rückstands ab. In der 28. Minute kam ein Freistoß gefährlich in den Essener Strafraum, Zaza passte jedoch auf und fing den Ball vor dem freistehenden Horacek ab.

In der Folgezeit kam Braunschweig wieder etwas besser ins Spiel, zugleich wurde es ruppiger. Die Folge davon war, dass es bis zur Pause kaum noch zu schönen Spielszenen oder gar Chancen kam. Einzig Tauer prüfte in der 35. Minute nach einer Calik-Flanke den eigenen Keeper. Zudem wurde Karim Zaza noch zweimal auf die Probe gestellt, doch er lenkte einen Ball von Leozinho zur Ecke (37.) und hatte auch in der Nachspielzeit bei einem Schuss von Huber keine Probleme, die Kugel zu fangen. So blieb es bei der völlig verdienten Führung für Rot-Weiss Essen. Die Braunschweiger Fans quittierten das Spiel ihrer Mannschaft mit Pfiffen.

Braunschweig wechselte zur Pause zweimal, für die schwach gebliebenen Tauer und Otacilio kamen Bick und Lars Fuchs. Wenn Willi Reimann gekonnt hätte, hätte er wohl noch einige Wechsel mehr vorgenommen. RWE begann die zweite Hälfte unverändert.

Um es direkt vorwegzunehmen, das Niveau der ersten Halbzeit konnte zu keiner Zeit wieder erreicht werden. Das Spiel verflachte immer mehr, Braunschweig konnte nicht und hatte auch keinen Willen mehr. Es schien, als hätten sie sich mit dem Abstieg bereits zur Halbzeit abgefunden. Kein Aufbäumen, kein Kampf. Und auch RWE tat nun nicht mehr als nötig, um den knappen Vorsprung souverän zu halten.

In der 51. Minute gab es einen Freistoß für Braunschweig. Pascal Bieler verlängerte diesen aufs eigene Tor, Zaza konnte jedoch abtauchen und den Ball sicher aufnehmen.

Der nächste Höhepunkt des Spiels war dann aufkommender Nebel. Dicke Rauchschwaden, gezündet in der Kurve der Braunschweiger, sorgten im Essener Sechzehnmeterraum für schlechte Sicht. Nutzen konnten es die Löwen-Spieler aber nicht, die einzig gefährliche Flanke wurde zur Ecke geklärt.

Bis zum Ende der regulären Spielzeit plätscherte das Spiel dann weiter dahin, einzig nennenswert war, dass der erst 26jährige Schiedsrichter Christian Dingert endlich auch mal seine gelben Karten fand, die er dann nacheinander an sechs Braunschweiger und zwei Essener verteilte.

Erst in der 90. Minute startete Braunschweig dann eine kleine Schlussoffensive, auch wenn dies ein wenig übertrieben ist. Keeper Stuckmann kam bei einer Ecke mit nach vorne, die gefährlich am Tor von Zaza vorbeigeköpft wurde, allerdings aus einer Abseitsposition heraus.
Plötzlich schien es ganz kurz so, als wollte der BTSV noch einmal, aber RWE spielte die zwei Minuten Nachspielzeit locker herunter und schaffte so den ersten Auswärtssieg seit dem 3:2 in Gütersloh am 29.09.1996. Die lange Auswärtsleidenszeit ist vorbei!

Rot-Weiss Essen verdiente sich diese drei Punkte durch eine ordentliche erste Halbzeit in einem insgesamt schwachen Zweitliga-Spiel. In der zweiten Hälfte konzentriere RWE sich darauf, diesen Vorsprung zu verwalten. Bei Braunschweig konnte man deutlich erkennen, warum man nun bereits intensiv für die kommende Regionalliga-Saison planen kann. Es fehlte an allem: Willen, Zweikampfstärke und Ideen, das Spiel aufzubauen. Jeder ballführende Spieler sah sich zudem sofort einer Attacke eines Esseners ausgesetzt, was zu vielen Abspielfehlern führte.

Kleine Wehmutstropfen aus Essener Sicht sind dagegen die Ergebnisse der beiden anderen Spiele. Jena schlug den TSV 1860 München mit 3:1 und Koblenz entführte beim 3:2 in Offenbach drei Punkte. So bleibt es bei immer noch vier Punkten Rückstand bis zum Nichtabstiegsplatz. Nächstes Wochenende kommt Offenbach an die Hafenstraße, da gilt es dann, die kleine Serie auszubauen um weiterhin im Rennen um den Ligaerhalt dabei zu sein. Positiv ist, dass der Vorsprung der Teams davor, wie Offenbach und hoffentlich auch Paderborn, wieder schrumpft. Das verspricht noch eine ganz enge Kiste da unten zu werden. Fakt scheint jedoch zu sein, dass Braunschweig sich nun endgültig aus dem Rennen verabschiedet hat und bei 12 Punkten Rückstand der Abstieg des BTSV besiegelt sein dürfte.


(tj)


.


Eintracht Braunschweig
Stuckmann – A. Huber, Grimm, Horacek, Tauer (46. L. Fuchs) – D. Brinkmann – Leozinho (72. Rische), Otacilio (46. Bick), Rodrigues – Atem, Golban


Rot-Weiss Essen
Zaza - S. Lorenz, Kläsener, Hysky, Bieler - Barut, Lorenzon - Özbek, Kiskanc (78. Nikol) - Boskovic, Calik (87. Okoronkwo)


Tore
0:1 Lorenzon (8.)


Zuschauer
14.000


Schiedsrichter
Dingert (Thallichtenberg)


Gelbe Karten
Grimm, Bick, Fuchs, Brinkmann, Golban, Rodrigues – Calik, Lorenzon





.....


Spieler des Spiels

Jawattdenn Spielerbewertung

Zaza
2-
S. Lorenz
3-
Kläsener
2-
Hysky
3+
Bieler
3-
Lorenzon
2-
Özbek
3+
Barut
3
Kiskanc
3
Boskovic
4
Calik
3+