[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Verl
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09.08.08 - 1:3 (1:1)


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Spielbericht: 2. Bundesliga | Rot-Weiss Essen - MSV Duisburg 1:2 (1:1)


Normalerweise sagt man: Viele Köche verderben den Brei. Aus dem Duisburger Kader versalzte am gestrigen Nachmittag jedoch nur einer gehörig die Essener Suppe: Georg Koch. Durch etliche Glanzparaden verdarb er einen möglichen RWE-Sieg beim glücklichen 2:1 Auswärtssieg seiner Mannschaft. Und so kam, was kommen musste: Nicht der Hundertste, sondern der 90. Geburtstag. Same procedure as every week. Auch wenn Silvester noch ein paar Tage hin ist und Miss Sophie´s Butler wohl gerade erst die Einladungskarten verschickt haben dürfte, RWE wollte im Revierderby gegen den MSV Duisburg noch einmal ein Feuerwerk abbrennen. Drei Punkte fehlten zum Anschluss an die Nichtabstiegsplätze und die sollten gegen die Zebras geholt werden.

Eine Änderung gab es auf rot-weißer Seite gegenüber dem Burghausen-Spiel, zumindest laut Spielberichtsbogen. Der unter der Woche beim Training schwächende Alexander Löbe musste auf der ungeliebten Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Mac Younga-Mouhani in die Startelf. Eigentlich hätte auch Holger Wehlage wieder von Beginn spielen sollen, doch in der Aufwärmphase zog sich ausgerechnet der ehemalige Duisburger einen Muskelfaserriss zu, Michael Bemben ersetzte ihn. Essen versuchte von Beginn an, das Heft in die Hand zu nehmen. Offensiv wollte man die Gäste beeindrucken und sie zu Fehlern zwingen. Doch zu Beginn fiel ebenfalls auf: die Zebras waren alle ziemlich groß gewachsen und das sollte im Laufe des Spiels den Unterschied ausmachen.

Duisburg befreite sich erstmals nach 13 Minuten vom leider erfolglosen Anfangsdruck der Rot-Weissen. Der erste Angriff wurde gleich mit einer Ecke für die Zebras belohnt. Alexander Bugera brachte den Ball in den Strafraum und der völlig freistehende Adam Bodzek hatte keine Mühe, aus kurzer Distanz einzuköpfen. 0:1! Ausgerechnet Bodzek, der nur deshalb in der Anfangsformation stand, da Youssef Mokhtari verletzt ausgefallen war. So hatte Lorenz-Günther Köstner sich das nicht vorgestellt. Statt RWE zündete nun der MSV das Feuerwerk, in Form von Bengalos im Gästeblock. Das Spiel wurde für zwei Minuten unterbrochen, Schiedsrichter Florian Mayer schickte MSV-Kapitän Georg Koch zwecks Beruhigung zur mitgereisten Anhängerschaft. Zwei Minuten übrigens, die sich für den MSV später rächen sollten!

Nach dem Rückstand brauchte RWE etlichen Minuten, um sich wieder zu sammeln. Doch danach ging es wieder munter nach vorne, ohne jedoch zu wirklichen Torchancen zu kommen. Duisburg stand kompakt, nahm in der Defensive den Kampf an und überließ die Vorwärtsbewegung den Essenern. Nach etwa einer halben Stunde wurde es turbulenter. Zunächst schoss Serkan Calik neben das Tor und später entschärfte Georg Koch einen Kopfball von Thomas Kläsener. Auf der Gegenseite war Bodzek nach schnellem Duisburger Kurzpassspiel am Strafraum plötzlich alleine vor Karim Zaza, doch dieser kam mit einem Reflex noch an den Ball, so dass Kläsener ihn noch vor der Linie klären konnte. Es sollte die zweite und zugleich letzte Chance der Zebras bis zum Wechsel bleiben.

Die Angriffe der Rot-Weissen nahmen zum Ende der ersten Halbzeit Brechstangen-Charakter an. Der Ausgleich lag in der Luft, und er kam viel umjubelt in der Nachspielzeit: Duisburg konnte sich nach einem Eckball nur zaghaft befreien, Eckballschütze Ferhat Kiskanc kam auf links erneut an den Ball und flankte in den Strafraum an den langen Pfosten, wo Mac Younga-Mouhani goldrichtig stand und den Ball zum 1:1 ins linke untere Eck einnickte. Geschrieben wurde da bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, ermöglicht erst durch die weiß-blauen Rauchschwaden nach dem Führungstreffer. Das Spiel wurde gar nicht mehr angepfiffen.

Der zweite Durchgang entwickelte sich zu einem Duell RWE gegen Georg Koch. Der Keeper des MSV erwischte einen Glanztag. In der ersten halben Stunde passierte allerdings noch nicht viel auf dem Rasen, beide Teams spielten recht ordentlich und standen kompakt, der tödliche Pass blieb aber aus. Nach etwa 65 Minuten waren es die Essener, die die erste Großchance nach dem Wechsel hatten. Einen Mouhani-Kopfball entschärfte Koch auf der Linie, beinahe im Gegenzug köpfte Iulian Filipescu genau auf Zaza. Eine Viertelstunde vor Schluss gab RWE dann noch einmal Gas, vom MSV war offensiv nicht mehr viel zu sehen. Baris Özbek versuchte es mit einem Schuss, doch erneut konnte Georg Koch parieren. In der 84. Minute war es wieder Mac Younga-Mouhani, der Koch zu einer weiteren Glanztat zwang und nur eine Minute später konnte der MSV-Schlussmann auch einen fulminanten Schoss von Danko Boskovic, der zwischenzeitlich für Kiskanc in die Partie gekommen war, klären. Es war zum verzweifeln, immer wieder bekam Koch seine Hände rettend dazwischen, die Führung wollte und wollte nicht fallen. Stattdessen kam was kommen musste: die 90. Minute, in welcher der MSV auch noch einen unnötigen Eckball zugesprochen bekam. Wieder kamen die langen Kerle nach vorne, wieder stand einer frei und wieder schlug der Ball im Netz ein. Karim Zaza war zwar noch dran, konnte den Ball aber nicht mehr entscheidend ablenken. Klemen Lavric war der Torschütze.

Am Ende war es wie so häufig in den letzten beiden Zweitligajahren: RWE investierte viel, ohne dabei vom Erfolg gekrönt zu werden. Duisburg hatte drei Chancen, zwei per Kopf nach Eckball, beide wurden verwandelt. Die Schwäche der Essener bei Standards wurde dabei wieder ersichtlich. Deutlich wurde auch, dass uns in der ganzen Hinrunde Kreativität aus dem Mittelfeld und vor allem ein Knipser fehlten. So hätte Younga-Mouhani seinen Kopfball einfach nur in eine der Torecken zielen sollen, dann wäre auch ein Georg Koch geschlagen gewesen. Stattdessen ist es wieder einmal die ominöse 90. Minute, die auch noch den einen moralisch so wichtigen Punkt kostete. Trotz allem machen die letzten drei Spiele immer noch Mut. Wenn in der Winterpause die angekündigten Verstärkungen für die Offensive unterschreiben, ist noch alles möglich. Schwer wird es, stehen doch in der Rückrunde acht Heimspiele neun Auswärtsspielen gegenüber und heißen die Heimspielgegner unter anderem Lautern, Köln, TSV 1860 und Rostock. Aber nichts ist unmöglich! Offenbach hat es mit vier Siegen in Folge vorgemacht, warum sollten wir das mit einem richtigen Knipser vorne nicht auch schaffen?

Einem Mann gehört noch ein Sonderlob und das ist wahrlich selten: Florian Mayer. Endlich wurde ein Schiedsrichter nach Essen geschickt, der nicht jeden Zweikampf abpfeift, sondern das Spiel laufen lässt. Die Folge: Nur vier gelbe Karten in einem hart umkämpften, aber fairen Spiel. Keine rüden Fouls, weil Mayer mit seiner Art zu pfeifen Aggressionen erst gar nicht aufkommen ließ. Vorteile wurden abgewartet, erst dann gepfiffen, wenn diese nichts brachten. Wir würden uns öfter solch einen Unparteiischen an der Hafenstraße wünschen! Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass die MSV-Anhänger nach Spielende hinter dem Gästeblock noch ordentlich Radau machten. Anscheinend waren sie nicht damit einverstanden, dass sie - von berittenen Polizisten eingekesselt - auf Sonderbusse warten mussten, in welche sie gezwängt und zum Hauptbahnhof abtransportiert wurden. Ein eigentlich gängiger Ablauf. Aber wieso auch sollten „Zebraherden“ anders als andere Gästefans in anderen Stadien behandelt werden?


(tj)


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Rot-Weiss Essen
Zaza - S. Lorenz, Kläsener, Hysky, Bieler - Lorenzon - Bemben (87. M. Lorenz), Özbek, Kiskanc (71. Boskovic) - Younga-Mouhani, Calik


MSV Duisburg
Koch - Weber, Filipescu, Schlicke, Bugera - Bodzek - Willi (73. Caligiuri), Grlic (85. Koitka) - Kurth, Lavric, Idrissou


Tore
0:1 Bodzek (14.), 1:1 Younga-Mouhani (45./+3), 1:2 Lavric (90.)


Zuschauer
17.052


Schiedsrichter
Meyer (Burgdorf)


Gelbe Karten
Hysky - Idrissou, Filipescu





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Spieler des Spiels