[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Verl
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Spielbericht: 2. Bundesliga | Wacker Burghausen - Rot-Weiss Essen 1:1 (0:0)


Ein Punkt für die Moral

5.100 Zuschauer, darunter knapp 100 Mitgereiste aus Essen, sahen am Freitagabend ein 1:1 Unentschieden zwischen Wacker Burghausen und Rot-Weiss Essen.
Auf dem Papier sah es zwar nach einem leistungsgerechten Unentschieden aus, leidenschaftlich hingegen spielte nur der RWE.
7:10 Ecken, 19:21 Torschussversuche und 49%:51% Ballbesitz zeigen in der Endabrechnung eine ausgeglichene Statistik und unterm Strich müssen wir mit diesem Punkt leben. Die bis zum Winter angekündigte Eichhörnchentaktik von Trainer Köstner scheint aufzugehen...
Den Titel des moralischen Siegers, durch den späten Ausgleich von Serkan Calik und die kämpferische Leistung über weite Strecken des Spiels, darf sich allerdings das verjüngte Essener Team anheften.
Zudem wurde dem Negativtrend durch die Spiele gegen Fürth und nun in Burghausen weiter entgegengewirkt.

Doch von vorne:
Die Startaufstellungen waren identisch zur Vorwoche, in der beide Teams wichtige Siege im Kampf um den Klassenerhalt einfahren konnten. Besonders ärgerlich wohl für Mac Younga-Mouhani, der nach abgesessener Sperre an alter Wirkungsstätte erstmal auf der Bank Platz nehmen musste. Trainer Lorenz Günter Köstner vertraute auf die siegreiche Elf aus dem Fürthspiel und setzte weiter auf die jungen Serkan Calik, Baris Özbek und Ferhat Kiskanc.
Calik und Özbek absolvierten unter der Woche noch ihre ersten Einsätze in der U20 und verloren mit 0:1 gegen Italien. Zur Halbzeit wurden sie jedoch von Trainer Dieter Eilts ausgewechselt, um sie in Hinblick auf den Ligaalltag mit Rot-Weiss nicht zu verheizen.

Die ersten 25 Minuten der Begegnung gehörten dann auch eindeutig dem Gast aus Essen. Druckvoll, zweikampfstark und mit unübersehbarem Willen wurde das Spiel dominiert. Die erwartete Anfangsoffensive der Truppe um Trainer Markus Schupp verpuffte im Kampfgeist der Roten.
Die offensiven Probleme unserer Mannen wurden trotzdem wieder einmal bestätigt, denn Kapital in Form von klaren Torchancen konnte aus der Überlegenheit nicht gezogen werden. Lediglich ein toller Schuss von Kiskanc stand zu Buche, den Keeper Uwe Gospodarek allerdings über den Querbalken lenkte
6 Ecken bis zu diesem Zeitpunkt, dazu zwei fehlerhafte Abseitsentscheidungen gegen Rot-Weiss unterstreichen aber den starken Beginn.

In der 29. Minute dann der erste Schock.
Der bis dahin starke Stefan Lorenz, wieder auf der rechten Position in der Viererkette eingesetzt, köpfte den Ball im eigenen 5er vor die Füße von Bogavac. Der schob den Ball aber nur an den Pfosten des RWE-Gehäuses und die Essener Verteidigung konnte in höchster Not klären.
Genannter Stefan Lorenz stand nun auch sinnbildlich für den weiteren Verlauf der Partie unserer Roten. Die Jungs agierten kämpferisch, die Unkonzentriertheiten im Defensivverhalten und Spielaufbau nahmen hingegen zu, wodurch man den Gegner wieder ins Spiel brachte.

In Minute 58 wurden dann Gedanken an verloren gegangene Spiele wach. Sollte der unermüdliche Einsatz wieder einmal nicht belohnt werden?
Was war passiert?
Während Innenverteidiger Thomas Kläsener noch im Mittelfeld weilte, rauschten Krejci und Bogavac nach Ballverlust Löbes mit einem schönen Doppelpass in Richtung Essener Strafraum. Erstgenannter bekam den Ball freistehend im 16er und schob ungehindert ein, während ‚Kläse’ noch nach Orientierung suchte.
0:1 trotz guter Leistung – kommt das jemandem bekannt vor?

Was nun aber folgte, konnte schon in den bisherigen Spielen unter Trainer Köstner beobachtet werden. Die Mannschaft kämpfte, versuchte zu spielen und schien nicht länger bereit, sich ihrem Schicksal zu ergeben. Zwar agierte man noch weit entfernt von einer offensivstarken Truppe, das planlose Gekicke in Form von hohen Bällen auf Kopfballungeheuer Löbe schien aber endgültig vorbei.

Auf die Hereinnahme von Holger Wehlage und Ronny Nikol für Michael Bemben und Ferhat Kiskanc (63. Min.) folgte kurze Zeit später die Einwechslung von Mac Younga-Mouhani für Kapitän Alex Löbe (69. Min.). Und der Erfolg kam ebenfalls mit rein.

Vergab Mac kurz nach seiner Hereinnahme noch eine unfassbare Doppelchance, als er an die Latte köpfte und den herabtropfenden Ball freistehend aus 5 Metern über das Gehäuse von Keeper Uwe Gospodarek drosch, machte es Serkan Calik in der 89. Minute besser.
Nach auskurierter Blessur setzte sich Wehlage stark im gegnerischen 16er durch, flankte von der Torauslinie nach innen, wo Youngster Calik nur noch einzuschieben brauchte.
Das erste selbsterzielte Auswärtstor dieser Saison. Es geht also doch.

Kurze Zeit später dann der Schlusspfiff. Kollektives Durchatmen und Erleichterung!
Sah man die Freude der mitgereisten Essener Fans, konnte man den Blick in die Gesichter unserer Akteure zuerst aber nicht verstehen. Zwar gab es keine hängenden Köpfe, so richtig zufrieden war aber niemand. Selbst bei Matchwinner Calik schien der Frust tief zu sitzen, schon wieder keinen Auswärtssieg gelandet zu haben.

Die Leistung war aber vor allem kämpferisch in Ordnung, das Problem mangelnder offensiver Durchschlagskraft hingegen bleibt bestehen und wird in der Winterpause ganz oben auf den Notizblöcken der Verantwortlichen stehen.
Zudem stand in den letzten beiden Partien eine stark verjüngte Essener Mannschaft auf dem Platz, in der angedachte Reservisten die schwächelnden Leistungsträger verdrängt haben. Vor diesem Hintergrund ist die Entwicklung umso beachtlicher - und trauriger.

Mit dem 1:1 Ausgleich kurz vor Schluss wurde gestern Abend nun zum zweiten Mal hintereinander ein Spiel zu unseren Gunsten entschieden. Der Sieg gegen Fürth brachte drei Punkte für die Tabelle, dieser Punkt ist einer für die Moral.

Der Fluch der späten Gegentore scheint Geschichte und der Blick kann wieder etwas hoffnungsvoller in Richtung Klassenerhalt gerichtet werden.
Die Mannschaft lebt, die Mannschaft kämpft und scheint zudem bereit, alles für den Erfolg zu investieren.

Am kommenden Sonntag folgt nun mit dem Derby gegen den MSV Duisburg das letzte Spiel der Hinrunde. Mit einem Sieg dürfte man Anschluss an die Nichtabstiegsplätze erlangen und selbst ein Punktgewinn gegen den starken Reviernachbarn würde den positiven Trend der letzten Wochen nicht stoppen.

Und ich frag mal ganz frech: Wer ist schon Duisburg?


(fs)



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Wacker Burghausen
Gospodarek - Jeknic, Hertl, Vukovic - Nicu, Rosin, Burkhardt (71. O. Fink), Schmidt (40. Satilmis), Drescher (81. Aigner) - Bogavac, Krejci


Rot-Weiss Essen
Zaza - S. Lorenz, Kläsener, Hysky, Bieler – Lorenzon – Bemben (63. Wehlage), Özbek, Kiskanc (63. Nikol) – Löbe (69. Younga-Mouhani), Calik


Tore
1:0 Krejci (58.), 1:1 Calik (89.)


Zuschauer
5.100


Schiedsrichter
Gräfe (Berlin)


Gelbe Karten
Vukovic, Hertl, Gospodarek – Kläsener




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Spieler des Spiels