[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Spielbericht: 2. Bundesliga | FC Hansa Rostock - Rot-Weiss Essen 2:0 (1:0)


Im Osten nichts Neues

Die Experten waren sich vor dem Spiel einig: "RWE wird hinten kompakt stehen und sein Heil in Kontern suchen", erläuterten unisono der Arenamann und Rostocks Trainer Pagelsdorf vor dem Spiel.

Kontern? Ja, wie denn, was denn, womit denn, fragte sich der RWE-Fan und rieb sich verwundert die Augen. Denn vorne bot sich das altbekannte Bild: Kapitän Löbe in vorderster Front, dahinter zwei Außenstürmer, diesmal Wehlage und Kiskanc. Den Mouhani-Part im offensiven Mittelfeld erfüllte diesmal Haeldermans vor den Abräumern Lorenzon und Stefan Lorenz.

Die Geschichte dieses Spiels ist schnell erzählt. Eigentlich ist es die Geschichte, die man schon kennt. Es ist die Geschichte vom Murmeltiertag. Oder von der Auswärtspleite. Und sie geht so:

RWE in den ersten 20 Minuten stark, dann der Schock durch ein unerwartetes und unverdientes Gegentor, danach viel Kampf und noch mehr Krampf, kaum Aktionen nach vorne und wenn doch, dann vergibt Löbe die Chance. Die Außenbahnen werden kaum genutzt, nach vorne geht es immer nur lang und weit, wobei der Ball meist viel schneller ist als der Essener. Irgendwann in der zweiten Hälfte bekommt der Gegner eine Standardsituation im eigenen Strafraum, der Ball wird nicht weit genug geklärt, ein Gegenspieler ballert aus 30 Metern einfach mal drauf, Tor, danke für die Gastfreundschaft, Feierabend, Rückreise.

Im Osten nix Neues.

So weit die Geschichte.

Dass RWE tatsächlich mal eine Zeitlang ansehnlichen Fußball mit netten Kombinationen spielte und teilweise auch kämpferisch zu überzeugen wusste, mag auf das klassische Phänomen der "großen Gegner" oder auf den neuen Trainer zurückzuführen sein. Doch was nutzt das, wenn das Grundproblem bleibt: Die Mannschaft verliert ihre Spiele durch individuelle Fehler und gewinnt sie vor allem aufgrund der fehlenden Klasse im Mittelfeld und im Sturm nicht.

Der Unterschied zwischen potenziellem Aufsteiger und potenziellem Absteiger macht sich an Nuancen deutlich: Wo Kläsener (9.) und Löbe (22.) in der Sturm- und Drang-Phase der ersten Halbzeit noch per Kopf verfehlen, hält der Rostocker Bülow in der 27. nur kurz den Scheitel in den Freistoß von Yemen, schon ist Zaza machtlos. Und die Essener Hintermannschaft wundert sich, wo Bülow so ungedeckt herkam. In Moment, als die potenzielle Gefahr bemerkt wird, muss der heraneilende Stefan Lorenz sogar noch Kläsener samt Gegenspieler umkurven, was den Laufweg um entscheidende zwei Meter verlängert.

Zweites Beispiel. Nach einer Ecke, die Hysky in der 56. Minute eigentlich schon geklärt hatte, schnappt sich Marc Stein das Leder und donnert es aus 30 Metern unhaltbar für Zaza in den Winkel. Keine drei Minuten später schnappt sich auf der Gegenseite Holger Wehlage das Leder und donnert es aus ähnlicher Distanz unhaltbar für Schober in den Rostocker Abendhimmel.

Nun braucht keiner behaupten, Stein sei ein um Klassen besserer Fußballer als Wehlage. So einfach ist die Sache dann doch nicht. Die oben beschriebenen Szenen machen vielmehr deutlich, dass zwischen Erfolg und Misserfolg nur ein schmaler Grat liegt. Und dass sich auch beim Fußball vieles im Kopf abspielt.

Dennoch: Neben dem nötigen Quäntchen Glück braucht man Qualität, um in der zweiten Liga zu bestehen. Und einmal mehr zeigte sich, dass es bei RWE besonders in der Offensive mangelt. Weder Löbe, noch Haeldermans, Wehlage und erst recht nicht Kiskanc waren heute in der Lage, Akzente zu setzen. In der Winterpause wird hier nachgebessert werden, keine Frage. Bis dahin muss man versuchen, wenigstens ab und an mal eine der seltenen Chancen zu verwandeln.

Ein Sonderlob muss an dieser Stelle Karim Zaza ausgesprochen werden. Der oft gescholtene Torhüter aus Dänemark hatte zwar wieder einmal seine liebe Not mit hohen Bällen, war dafür aber auf der Linie und beim Herauslaufen bärenstark. Ein ums andere Mal vereitelte er beste Rostocker Chancen. Bei ihm können sich die Essener bedanken, dass die fast unvermeidliche Auswärtsniederlage nicht noch höher ausfiel.


(thm)



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FC Hansa Rostock
Schober - Bülow, Madsen, Gledson, Stein - Beinlich - Shapourzadeh (84. Schied), Yelen, Rahn (90. Hartmann) - Cetkovic (80. Wagefeld), Kern


Rot-Weiss Essen
Zaza - Bemben, Kläsener, Hysky, Bieler - Lorenzon, S. Lorenz - Wehlage, Haeldermans (66. Paulo Sergio), Kiskanc (75. Calik) - Löbe (83. Nikol)


Tore
1:0 Bülow (27.), 2:0 Stein (56.)


Zuschauer
17.000


Schiedsrichter
Frank (Hannover)


Gelbe Karten
Bülow, Stein - Kiskanc, S. Lorenz, Kläsener




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Spieler des Spiels