[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Spielbericht: 2. Bundesliga | Rot-Weiss Essen - FC Erzgebirge Aue 0:1 (0:0)


Im Zweifel für den Angeklagten

Der Herbst ist da! Trauriges Wetter begleitete die fast 10.000 Zuschauer an die Hafenstraße, an der nur die Flutlichter Wärme spendeten. Standen die Fans zu Saisonbeginn noch Fuß an Fuß im gut gefüllten Stadion, gab es dieses Mal wieder größere Lücken auf jeder der drei Tribünen.

Voller war es da auf dem Platz. Bis auf Boskovic und Bemben konnte der neue Trainer Lorenz-Günther Köstner auf alle Spieler zurückgreifen. Im Tor startete Zaza und den gelb gesperrten Bemben ersetzte Stefan Lorenz. Auch im Mittelfeld wurde wieder gewechselt. Grammozis und Lorenzon fanden zurück ins Team und auch Paulo Sergio konnte nach seiner Verletzung endlich voll eingreifen.

Aber nicht nur personell wurde verändert. In den Anfangsminuten der Begegnung sah man auch ein verbessertes Auftreten der Rot-Weissen. Statt lange Bälle zu spielen, wurde von Anfang an versucht, über schnelles Kombinationsspiel die Außenbahn zu erreichen, um von dort aus zu flanken. Ebenso war ein deutlicher Zug auf das Auer Tor zu erkennen. Paulo Sergio und auch Löbe versuchten es jeweils aus der zweiten Reihe, doch die Schüsse waren insgesamt zu harmlos. Für den ersten großen Aufreger sorgte allerdings Holger Wehlage, als er sich erst gegen seinen Gegenspieler durchsetzen konnte, doch dann zu Fall kam. Die Fans forderten einen Elfmeter, doch Schiedsrichter Sahler entschied nicht auf Strafstoß. Eine zumindest strittige Entscheidung.

15 Minuten später stand der Referee wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Als alle im Stadion auf eine Ecke der Rot-Weissen warteten, lag plötzlich Aues Liebers im Fünf-Meter-Raum. Nach Rücksprache mit seinem Assistenten zeigte Sahler zum Erstaunen aller die rote Karte gegen Younga-Mouhani. Dieser soll Liebers regelwidrig mit dem Ellbogen gestoßen haben. Eine Szene, die es zu diskutieren gilt. Selbst das „Opfer“ Liebers konnte nicht genau feststellen, was in dieser Situation geschah und sprach von einer "zu harten roten Karte". Das theatralische Fallenlassen wurde leider wieder einmal belohnt. Das von Theo Zwanziger geforderte Bestrafen von Schwalben muss präzisiert werden. Zwar soll Liebers hier keine Schwalbe unterstellt werden, doch im Profifußball nehmen solche Szenen immer mehr zu. Die Floskel „im Zweifel für den Angeklagten“ wird allerdings in diesen strittigen Situationen fast nie bestätigt.

In Folge dieser Szene eskalierte es auf dem Platz. Wenige Sekunden nach der roten Karte kam es erneut zur „Rudelbildung“, als Paulo Sergio seinen Gegenspieler überhart attackierte. Sahler war spätestens bei dieser Szene nicht mehr Herr der Lage und entschied in der Folgezeit in fast jedem Zweikampf falsch. Doch bis zur Pause passierte nichts mehr.

Zur zweiten Halbzeit wechselten verletzungsbedingt nur die Auer, die nun aggressiver und zielstrebiger agierten. Unverändert schwach dagegen das Auftreten des Unparteiischen. Nach einem Kopfballduell blieb der starke Stefan Lorenz verletzt auf dem Boden liegen. Zwar erkannte Schiedsrichter Sahler den unfairen Ellbogeneinsatz von David Siradze, ließ dies aber, anders als in der ersten Hälfte, völlig unbestraft. Die Partie für Stefan Lorenz war gelaufen. Er wurde durch seinen Bruder Michael ersetzt.

Aue blieb vom kochenden Publikum unbeeindruckt, spulte sein Programm weiter herunter und profitierte immer wieder von Fehlentscheidungen des Schiedsrichters. Doch auch spielerisch war der FC Erzgebirge nun leicht überlegen, ohne sich entscheidende Torszenen heraus spielen zu können. So musste eine Ecke weiterhelfen. Nach einer schlechten Faustabwehr des sonst sicheren Torhüters Zaza war es ausgerechnet Liebers, der aus 15 Metern das 0:1 erzielte. Köstner reagierte und wechselte Sergio und Löbe aus. Für sie bekamen Calik und van Lent Einsatzzeiten.

Nun hatte Aue das Spiel im Griff. Die Essener wirkten platt und nicht in der Lage, den fehlenden Mann zu kompensieren. Mehrere hundertprozentige Chancen musste Torhüter Zaza klären, der sich nun zum besten Spieler auf dem Platz entwickelte. Schwach dagegen waren die Torabschlüsse der Auer. Allein Juskowiak vergab zwei Großchancen. So hofften die 9.000 Essener weiter auf ein Wunder. Dieses Hoffen wurde aber spätestens beendet, als Grammozis im Mittelfeld seinen Gegenspieler rotwürdig foulte und dabei selbst eine Verletzung davontrug. Zwar entschied der Schiedsrichter mild auf gelb, doch Grammozis konnte fortan nicht mehr dem Spielgeschehen folgen und schied kurz vor Schluss mit Wadenbeinbruch aus. Da RWE bereits dreimal gewechselt hatte, mussten die Rot-Weissen nun die letzten Minuten zu neunt weiterspielen. Diesen gelang es, ohne weiteren Gegentreffer die Spielzeit zu absolvieren. Leider gelang keine Offensivaktion mehr, so dass es am Ende beim 0:1 blieb.

Der Buhmann des Spiels war sofort gefunden. Der schlechteste Mann auf dem Feld war - in den Augen vieler Fans - Schiedsrichter Sahler, der am Spielausgang nicht ganz unbeteiligt war. Dennoch müssen sich auch die Rot-Weissen die Frage stellen lassen, warum sie nach dieser Szene ihr gesamtes Spiel umstellten und danach fast ausschließlich planlos lange hohe Bälle in die Spitzen spielten. Gerade die ersten 20 Minuten zeigten doch, dass es anders gehen kann. Nach der Einwechselung van Lents und der offensiveren Ausrichtung von Kläsener, wurden nur noch Bälle auf deren Köpfe gespielt. Trotz Unterzahl sollte die kontrollierte Offensive versucht werden. Außerdem verursachten die langen Bälle enorme Ballverluste, die dem Gegner sofort Kontermöglichkeiten boten.

Was bleibt den Rot-Weissen nach diesem Wochenende? Der Rückstand beträgt nun fünf Punkte aufs rettende Ufer und am kommenden Freitag geht es zu den heimstarken Rostockern. Es bleibt zu hoffen, dass die Verpflichtung Köstners schnellstens Früchte trägt und nach fünf Niederlagen endlich wieder Punkte gesammelt werden. Ansonsten wird es in diesem Jahr ein sehr düsterer Winter für die Rot-Weissen!


(tp)


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Rot-Weiss Essen
Zaza – S. Lorenz (51. M. Lorenz), Kläsener, Hysky, Bieler – Lorenzon, Grammozis – Wehlage, Younga-Mouhani, Paulo Sergio (66. Calik) – Löbe (66. van Lent)


FC Erzgebirge Aue
Keller – Kos, Emmerich, Loose, Adamski – Heller (46. Brecko), Kurth, Liebers – Klinka (76. Curri), Juskowiak, Siradze (90. Hampf)


Tore
0:1 Liebers (56.)


Zuschauer
9.180


Schiedsrichter
Sahler (Mutterstadt)


Gelbe Karten
Bieler, Paulo Sergio, Grammozis – Adamski, Siradze

Rote Karte
Younga-Mouhani (Tätlichkeit/22.)


.....

Spieler des Spiels