[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Verl
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15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Spielbericht: 2. Bundesliga | TSV 1860 München - Rot-Weiss Essen 2:0 (0:0)


Rekord- statt Löwenjagd

Dass dieses Spiel nicht als Fußballfeinkost in die Geschichte eingehen würde, war vor dem Spiel jedem klar. Zwei kriselnde Vereine trafen am gestrigen Abend in der WM erprobten Allianz-Arena zu München aufeinander. „Nur“ knapp 25.000 Zuschauer verliehen dem Ganzen auch noch ein wenig Endzeitcharakter, ob der nur spärlich gefüllten Ränge. Zudem waren die Temperaturen innerhalb einer Woche um mehr als 20 Grad gefallen und so froren besonders die "mediterranen Gästefans" bei den Minusgraden in der Allianz-Arena.

Die Arena selbst ist übrigens wirklich beeindruckend, von innen wie von außen. Einzig die Betonwüste in der Umgebung des Stadions vermittelt Tristes. Am Kassenhäuschen verkaufen routinierte, aber ahnungslose Kassiererinnen auch schon mal Karten an Essener für den Löwenblock. Aber was will man von jemandem erwarten, der bei 1860 Eintrittskarten verkauft und ein Schlüsselband von Energie Cottbus um den Hals trägt. Auch in der Arena herrschen kahler Beton und die Farbe grau vor. Für Speis und Trank muss man die Allianz-Card kaufen.

Die gut 2.000 mitgereisten Essener Fans waren im gigantischen Rund zwar sicherlich nicht ohrenbetäubend laut, aber vor allem die Ultras sorgten anfangs für gute Stimmung, zumal von den 60ern so gut wie gar nichts zu hören und zu sehen war. Einzig ein Protesttransparent gegen den Einsatz des "USK" - einer Spezialeinheit der bayrischen Polizei ("traditionell" in schwarz gekleidet) - beim Spiel in Augsburg wurde gut zehn Minuten lang hochgehalten.

Wie ein Kochrezept für schlechte Fußballspiele kann nun alles Folgende beschrieben werden. 20 Minuten lang passierte so gut wie gar nichts. Die Gäste aus Essen starteten sogar leicht überlegen in die Partie und hatten durch Özbek auch die erste und einzige Großchance in der Anfangsphase. Ansonsten ließ sich ein besonderes Schauspiel der Kunst der Fehlpässe auf beiden Seiten beobachten. Merklich nervlich angeschlagen schienen die 60er genau der richtige Kontrahent zu sein, um eine, im Profi-Fußball wohl einmalige Negativserie von erfolgslosen Auswärtsspielen, zu beenden.

Doch gravierende, individuelle Fehler im Essener Mittelfeld steigerten das wenige Selbstvertrauen der Heimmannschaft, die wiederum ihre Chance der Wiedergutmachung für schlechte Spiele in dieser Saison ahnte. Nachdem Keeper Masuch den Ball ungenügend in die Füße des heranstürmenden Mittefeldakteurs Ziegenbein parierte, hatten die „vom Pech verfolgten“ Essener endlich einmal Glück. Wenig zweitligareif schoss das junge Talent den Ball an den Außenpfosten. Ein Rückstand zu diesem Zeitpunkt wäre allerdings kaum gerecht gewesen.

Danach stoppten beide Mannschaften erneut ihre wenigen Angriffsbemühungen. Nur selten gelang einer der beiden Mannschaften ein optisch gelungener Angriff. Doch vor der Pause bekamen beide Mannschaften noch einmal die Chance zur Führung. Erst scheiterte Di Salvo im Alleingang an Masuch, beim Gegenangriff machte es allerdings Löbe nicht besser und schoss den Ball meterweit neben und über das Tor. Ergebnisbezogen konnten die Essener zufrieden in die Kabine gehen.

Ohne personelle Veränderungen ging es in die zweite Halbzeit. Zumindest auf Essener Seite hatten viele mit einer Auswechselung des total neben sich stehenden Younga-Mouhani gerechnet, der überhaupt nicht ins Spiel fand. Knapp fünf Minuten nach Wiederanpfiff gelang nach einem erneuten unnützen Ballverlust im Mittelfeld Vucicevic das Tor zum 1:0 für die Münchener. Pascal Bieler rutschte im Strafraum aus und musste so den Angreifer ziehen lassen. Dieser schloss seinen Alleingang mit dem Schuss ins lange Eck ab.

Das Tor war der Startschuss für die beste Phase im Spiel, in der die Rot-Weissen sogar leicht überlegen wirkten. Doch 20 Meter vor dem Tor wurden auch die besten Angriffe relativ leicht von der 60er Abwehr abgefangen. Nur einmal gelang es den Essenern, sich bis zum Abschluss durchzukämpfen, doch Wehlages Schuss konnte Torhüter Hoffmann parieren. Und als man sich als Fan richtig ins Spiel reinsteigerte, wurde es aus Essener Sicht hart beendet. Einen brutalen Aussetzer von Kläsener, der seinen Gegenspieler im eigenen Strafraum mustergültig bediente, nutzte Di Salvo zum 2:0. Die Entscheidung!

Auch die beiden zwei Minuten vorher eingewechselten Stürmer Calik und van Lent konnten in der Folgezeit keine Akzente mehr setzen. Zum allgemeinen Erstaunen wurde mit Wehlage der beste Essener vom Platz genommen. Auch Haeldermans, noch nicht wieder in Top-Form, musste den Platz räumen. Verzweifelt wurden die drei Stürmer nun immer wieder hoch angespielt, dabei auf einen Fehler der guten Innenverteidigung der Gastgeber spekulierend. Doch diese hielt dem „Druck“ der Essener stand. So endete dieses Spiel 2:0 für die Münchener. Auch im fünften Auswärtsspiel dieser Saison gelang den Essenern kein Auswärtstor – das ist rekordverdächtig. Lange Zeit des Ärgerns bleibt aber keinem. Mit Koblenz steht die fünftbeste Auswärtsmannschaft bereit, die Hürde Hafenstraße zu nehmen.

Am Ende des Spiels gab's erstmals nicht nur vereinzelte "Neuhaus raus" Rufe. Auch wenn der Trainer sicherlich nicht allein schuldig ist für das absolut erbärmliche Auswärts-Auftreten unseres Teams, so ist er doch von Beginn seiner Zeit bei RWE der Sündenbock der Fans für Erfolglosigkeit. Es macht im Moment einfach keinen Spaß mehr, mit RWE zu verreisen!

Ob auf dem Platz oder außerhalb des Platzes – es werden stürmische Zeiten bei Rot-Weiss. Bleibt zu hoffen, dass neben 90 Minuten Kampf, auch die spielerische Linie wieder Einzug ins Essener Spiel erhält und dass die Konzentration über die reguläre Spielzeit hinaus gehalten werden kann.


(tp) / (mn)



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TSV 1860 München
Hofmann – Burkhard, Hoffmann, Berhalter, Schäfer – Ziegenbein, Schwarz, Baier, Milchraum (69. Thorandt) – Vucicevic (89. Adler), di Salvo (83. Göktan)


Rot-Weiss Essen
Masuch – Bemben, Kläsener, S. Lorenz, Bieler – Lorenzon – Ölzbek, Younga-Mouhani, Haeldermans (58. Calik) – Wehlage (58. van Lent), Löbe


Tore
1:0 Vucicevic (50.), 2:0 di Salvo (61.)


Zuschauer
23.400


Schiedsrichter
Welz (Wiesbaden)


Gelbe Karten
Milchraum – Haeldermans




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Spieler des Spiels