[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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15.08.08 - 18:30 Uhr
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Spielbericht: 2. Bundesliga | 1. FC Köln - Rot-Weiss Essen 1:0 (0:0)


Unterschiede

RW Essen verliert in Köln mit 0:1. Für viele Experten keine große Überraschung, haben die Kölner in ihren bisherigen Heimauftritten den Gegner stets demontiert. Gegen Essen war eine solche Galavorstellung gestern nicht drin. Doch von Anfang an.

Der zweite Besuch der Essener im neuen Kölner Stadion wurde von allen mit Spannung erwartet. Kölner Fans bekundeten auf dem Hinweg mehrmals vorhandene Sympathien zu RWE und auch andersherum gab es viele Lobeshymnen für einen Verein, der am Ende der Saison wohl einen Zuschauerdurchschnitt von 40.000 erreichen wird. Annähernd so viele Zuschauer wollten dann auch das Spiel, vom Deutschen Sport Fernsehen auf Montag platziert, vor Ort sehen. Selbst die überschwänglich präsentierte und auf Kölner Seite mindestens genauso penetrant zelebrierte Karnevalsmusik konnte der guten Stimmung im Essener Block nichts anhaben. Ca. 3.000 der 39.000 machten sich auf den Weg raus aus dem Ruhrgebiet, hinein in die Karnevals-Metropole. Die gute Verkehrsanbindung und auch das Ticketing ließen kurzartig nostalgische WM-Gefühle aufkommen. Ebenso die sichtbare Verkleinerung des Gäste Stehbereiches. Dieser wurde innerhalb von zwei Jahren um ca. die Hälfte des ursprünglichen Volumens verringert – eine negative Erscheinung in Liga Zwei, die der Fan auch schon in Kaiserslautern ertragen musste.

Die Startaufstellungen auf beiden Seiten boten keine Überraschungen. RWE konnte wieder auf Bieler zurückgreifen und auch die angeschlagenen Spieler Sergio, Grammozis und van Lent waren fit zurück im Kader. Letztgenannte kamen aber nur zu Kurzeinsätzen. Die Kölner dagegen konnten auf ihren neuen Helden, den von Presse und Bundestrainer hochgelobten Angreifer Helmes zurückgreifen. Eine Tatsache, die am Ende dieses Tages den Unterschied ausmachen würde. Die einzige Überraschung der gesamten Aufstellungsentscheidungen war die recht offensive Aufstellung der Essener. Viele hatten mit einer klar defensiv ausgerichteten Mannschaft gerechnet.

So verwunderte es nicht, dass die Essener in der ersten Halbzeit sogar zur spielbestimmenden Mannschaft wurden. Von Anfang an pflegten die Essener Spieler einen Drang zum gegnerischen Kasten, den sie allerdings meistens nur selten erreichten. Es war Alexander Löbe, der in der 15. Minute die beste aller Torchancen nicht nutzen konnte. Younga-Mouhani, der als hängende Spitze immer unverzichtbarer für das Team wird, setzte sich am Strafraum durch und Löbe schloss ab. Sein Schuss verpasste das Tor aber um einige Zenitmeter.

Auch in den darauf folgenden Minuten waren die Essener tonangebend. Allein Paulo Sergio schaffte es immer wieder, die Kölner Innenverteidigung zu durchdribbeln, war im Abschluss aber ähnlich glücklos. So ging es mit 0:0 und großem Beifall der mitgereisten Zuschauer in die Kabine. Dass der Schweizer Trainer Latour wenig begeistert vom Offensivspiel seiner Mannschaft gewesen sein dürfte, zeigte seine Reaktion nach der Pause. Erst kam mit dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit Stürmer Madsen, fünf Minuten später auch der Bundesliga erprobte Lagerblom. Doch am Spiel änderte sich erst einmal nicht viel. RWE war nun zwar nicht mehr so druckvoll, dennoch weiterhin mindestens auf Augenhöhe. Leider konnten viele Standardsituationen nicht genutzt werden.

Mitte der zweiten Hälfte befreiten sich dann die Kölner vom stürmenden Mannschaftssupport der Essener. Nach vielen kleineren Torraumszenen, in denen Zaza einmal mehr seine Klasse auf der Linie unterstrich, war es Torjäger Helmes, der das größte Ausrufezeichen des Spiels setzte. Er war es, der die 1:0 Führung erzielte. So dachten es zumindest 99% im Stadion, aber der Schiedsrichterassistent entschied falsch auf Abseits. Glück für RWE! Wenig später testete er mit einer klasse Direktabnahme zum Glück nur das Aluminium des Essener Tors. Zwei Szenen, die das Spiel für mehrere Minuten prägten. Die sonst sehr gut funktionierende Defensive um „Zauberer“ Lorenzon stand ab diesem Zeitpunkt im Fokus des Geschehens. Wenige Minuten nach dem Pfostenknaller zappelte der Ball dann doch im Netz der Gäste. Helmes war es, der die 1:0 Führung erzielte. So dachten es zumindest 99% im Stadion, aber der Schiedsrichterassistent entschied falsch auf Abseits. Glück für RWE!

Doch Helmes war noch nicht satt. Fünf Minuten später passierte der erste große Fehler in der Essener Hintermannschaft. Thomas Broich stand plötzlich alleine vor Torhüter Zaza und nachdem dieser vergebens versuchte, den Ball auf Aussen zu klären, flankte Broich den Ball in Richtung des leeren Tores. Dort verlängerte Hysky unglücklich, so dass Bieler über- und Helmes frei angespielt wurde. Dieser nutzte dieses Mal auch mit dem Einverständnis des Schiedsrichtergespannes die Situation und schob ein zum 1:0. Insgesamt nicht völlig verdient, aber nach der starken Druckphase eine logische Folge. Das Tor war der Auftakt zu Akt Drei des Spiels.

In diesem Spielabschnitt - Helmes war bereits verletzt ausgewechselt worden - wie sich später rausstellen sollte wegen eines Mittelfußbruchs - veränderte sich die taktische Ausrichtung der Kölner. Nun stellten sie jede Offensivarbeit ein und konzentrierten sich ausschließlich aufs Verteidigen. Ein verstecktes Lob Latours, der damit die Stärke der Essener anerkannte und nicht, wie in den vorherigen Heimspielen, die Show, sondern die Effektivität in den Vordergrund stellte. Folgerichtig gelang es den Essenern, die nun mit Grammozis und van Lent für Paulo Sergio und Haeldermans spielten, sich in der Offensive festzusetzen. Doch auch hier wurde ein Unterschied zu den Kölnern deutlich: Die Chancen wurden nicht genutzt. Die beste hatte Martin Hysky, doch der Schweizer Nationalspieler Cabanas verhinderte kurz vor dem Abpfiff auf der Linie den Ausgleich.

Dieser wäre sicher nicht unverdient gewesen. Der Unterschied war auch gestern die Kaltschnäuzigkeit, die ein Liganeuling gegenüber einem Aufstiegsaspiranten nur selten besitzt, die aber notwendig ist, um gegen stärkere Gegner zu bestehen. Die eigene Stärke ist allerdings auch nach der Niederlage an- und erkannt. Kompakt, stabil und selbstsicher präsentiert sich das gesamte Defensivverhalten der Mannschaft. Gegen Gegner wie Braunschweig oder Offenbach, die das gleiche Ziel wie Rot-Weiss besitzen – den Klassenerhalt – werden diese Stärken am Ende auch Punkte bringen. Die Wertung der drei Punkte sind dieselben. Die Wichtigkeit gegen bestimmte Gegner gewinnen zu müssen aber grundverschieden.




(tp)


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1. FC Köln
Wessels - Haas, Alpay, Mitreski, Ehret - Cabanas, Baykal (56. Lagerblom) - Broich - Helmes (80. Scherz), Chihi (46. Madsen) - Novakovic


Rot-Weiss Essen
Zaza - Bemben, Kläsener, Hysky, Bieler - Lorenzon - Younga-Mouhani (90. M. Lorenz), Haeldermans (83. van Lent) - Wehlage, Sergio (69. Grammozis) - Löbe

Tore
1:0 Helmes (74.)


Zuschauer
39.000


Schiedsrichter
Dr. Wack (Biberbach)


Gelbe Karten
Cabanas - Bemben, Lorenzon

.....

Spieler des Spiels