[ Jawattdenn.de - Saison 2006/07 ]      

 





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Verl
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09.08.08 - 1:3 (1:1)


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Spielbericht: 2. Bundesliga | Rot-Weiss Essen - Carl Zeiss Jena 4:4 (2:1)


Ein offener Schlagabtausch zwischen zwei Aufsteigern

Manchmal sagt ein Ergebnis mehr als Worte. Ein 4:4 Unentschieden lässt auf ein Hammerspiel, einen Kracher, ein regelrechtes Drama schließen, welches alles beinhaltet, was ein Fußballfan sehen will. Andererseits bedeutet ein solches Ergebnis oft desolate Abwehrreihen, frustrierte Torhüter und wutschnaubende Trainer in der anschließenden Pressekonferenz. So ein Spiel hat alles, was man unter dem Wort „Fußball“ verstehen kann. Dass aber ein solches Ergebnis von zwei Aufsteigern erzielt werden könnte, halten sowohl Experten als auch neutrale Betrachter für eher unwahrscheinlich.

Wer vor dem Spiel auf eine Phase des Abtastens spekuliert hatte, wurde nach nur fünf Minuten eines Besseren belehrt. Ein Eckball von der rechten Seite brachte Jena früh in Führung. Der Jenaer Spieler Schlicke wuchtete den Ball aus kurzer Distanz in das Essener Gehäuse. Zuvor hatte Kläsener beim Kopfballduell das Nachsehen. Ein Schock für die Spieler von RWE, die noch gar nicht im Spiel angekommen waren. Es blieb jedoch genug Zeit, um den Rückstand wett zu machen.

Wütende Angriffe auf das Tor von Jena mit einem enormen Aufwand an Kraft und Einsatz folgten. Kaum ein Ball wurde verloren gegeben, unermüdlich arbeiteten Wehlage und Paulo Sergio auf den beiden Außenpositionen für den Ausgleich. Doch Jena blieb weiter mit schnellen Vorstößen in die Essener Hälfte gefährlich. In der 16. Minute erkämpfte sich Lorenzon auf der rechten Seite den Ball, der den Weg zu Wehlage fand. Der sucht den Weg in den Strafraum, kann aber nur eine scheinbar ungefährliche Hereingabe flach in den Strafraum hineinschlagen. Es begann das Drama um Torwart Christian Person, der diesen Ball durch die Arme rutschten ließ und so Mouhani durch einen Abstauber sein zweites Saisontor bejubeln konnte.

Der zweite Akt des Dramas folgte schneller als Person lieb war. Nur zwei Minuten später schoss Haeldermans einen Freistoss von rechts weder platziert noch besonders hart in die lange Ecke des Torwarts. Allerdings war da ja noch Person, der diesmal den Ball nur abklatschte und Paulo Sergio zu seinem ersten Treffer für RWE verhalf. Nicht nur Person hatte seinen Anteil an diesem Tor, sondern auch Alex Löbe, der Person regelwidrig im Strafraum behinderte. Jedoch muss sich ein Torwart im 5-Meter Raum deutlich mehr Respekt verschaffen als Person es tat.

In nur dreizehn Minuten war das Spiel gedreht. Weiter ging es in Richtung des Jenaer Tores. Ein Freistoss aus ähnlicher Distanz wie beim 2:1 landete auf den Kopf von Kläsener, der das Tor nur um weniger Zentimeter verpasste. Person hatte sich da schon Richtung Sechzehnmeterraum verabschiedet. Eine desolate Leistung des Keepers von Carl Zeiss Jena, der seine Mannschaft zunehmend in Bedrängnis brachte. Jena war weiter aktiv, doch die Versuche, über Fernschüsse den Ausgleich zu erzielen, blieben erfolglos.

Die Partie war auch nach dem Beginn der 2. Hälfte hektisch und nervenaufreibend. Essen versuchte da weiter zu machen, wo man vor den Pausenpfiff aufgehört hatte. Ein langer Ball auf Paulo Sergio erreichte diesen nicht, da die Essener Offensivkraft schon vorher vom Jenaer Spieler Maul auf den Boden geschickt wurde. Der Schiedsrichter zögerte nicht lange und zeigte auf den Elfmeterpunkt. Der sichere Schütze Lorenzon verwandelte locker zum 3:1 Zwischenstand. Die Begegnung schien nach nur wenigen Minuten der 2. Halbzeit entschieden.

Doch im direkten Gegenzug holte Jena einen Freistoss aus guter Position heraus. Die Essener Mauer stand ein wenig zu weit nach innen, Fröhlich schlenzte den Ball in die kurze Ecke am machtlosen Zaza vorbei hinein. Mittlerweile war es ein munteres Spiel geworden, denn Essen drängte weiter auf das Tor von Jena. Alex Löbe gewann am Strafraum nach einem langen Zuspiel das Kopfballduell und leitete den Ball in den Strafraum weiter. Mouhani schaltete blitzschnell und schob den Ball vor dem zu langsamen Keeper Person ein. Es waren gerade mal zehn Minuten vom Anpfiff der Hälfte zwei bis zu Mouhanis Tor zum 4:2 vergangen.

Wäre dies ein ganz normaler Fußballabend gewesen hätte der erneute Zwei-Tore-Vorsprung die Entscheidung sein müssen. Doch nur drei Minuten später konnte ein Flankenlauf von Jena nicht gestoppt werden, die anschließende Hereingabe wurde von Sebastian Helbig vor der sich im Tiefschlaf befindenden rot-weißen Innenverteidigung verwertet. RWE musste wieder auf das gegnerische Tor anrennen. Diesmal blieb der Erfolg allerdings aus. Zunächst scheiterte Paulo Sergio trotz eines im Strafraum herumirrenden Torwarts, der wohl sehnlichst auf den Schlusspfiff wartete, danach verzog Löbe nach einem Traumpass von Haeldermans. Stattdessen zog Sebastian Helbig nach einem langen Abschlag einfach mal aus einer weiten Distanz ab. Der Ball landete in der 71. Minute unhaltbar unten links im Netz. Auf Essener Seite kollektives Entsetzen, auf der Seite von Jena kannte der Jubel keine Grenzen.

Jetzt schien das Pulver beider Mannschaften verschossen zu sein. Die Einwechselungen brachten kaum neue Impulse. Jena war bemüht, das Unentschieden zu halten, während Essen gegen eine besser organisierte Abwehr von Jena vergeblich anrannte. In den Schlussminuten kehrte die Hektik in die Begegnung zurück. Eine Serie von Eckbällen gab Jena ein letztes Mal Auftrieb, doch Essen hatte mit Wehlages Direktabnahme am Sechzehnmeterraum die allerletzte hochkarätige Chance. Leider verhinderte Person mit seiner besten Aktion im gesamten Spiel die erneute Essener Führung.

Auch einige Stunden nach dem Schlusspfiff fällt es enorm schwer, eine Erkenntnis aus dem Spiel zu ziehen. Vier Tore im eigenen Stadion zu erzielen und eine zweimalige Zwei-Tore-Führung gegen einen Mitaufsteiger müssten normalerweise für einen Sieg reichen. Es ist jedoch zu früh zu sagen, ob Jena nicht doch ein sehr ernstzunehmender Gegner in Liga zwei ist. Wenn beide Mannschaften eine solche Leistung dauernd abrufen würden, werden es noch einige Mannschaften in dieser Liga schwer haben zu bestehen. Dies gilt auch in der übernächsten Woche für den 1. FC Köln.


(pd)


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Rot-Weiss Essen
Zaza - Bemben, Kläsener, Hysky, S. Lorenz (69. Nikol) - Lorenzon - Wehlage, Younga-Mouhani (79. M. Lorenz), Haeldermans - Löbe, Paulo Sergio (74. Calik)


Carl Zeiss Jena
Person - Maul, R. Schmidt, Kowalik - Schlitte (69. De Napoli), Thielemann, Günther, Werner - Fröhlich (69. Pagano) - Helbig (81. Kühne), Sykora


Tore
0:1 Schlitte (5.), 1:1 Younga-Mouhani (16.), 2:1 Paulo Sergio (18.), 3:1 Lorenzon (52., Foulelfmeter), 3:2 Fröhlich (54.), 4:2 Younga-Mouhani (55.), 4:3 Helbig (57.), 4:4 Helbig (72.)


Zuschauer
13.034


Schiedsrichter
Schalk


Gelbe Karten
Nikol - Sykora, Helbig, Günther

.....

Spieler des Spiels