Togo - Schweiz in Dortmund
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Eine Stadt trägt Rot-Weiss
Nein, es war keine Invasion von RWE-Fans gestern
in Dortmund, aber genau so stelle ich mir das Auswärtsspiel
in hoffentlich wenigen Jahren beim BVB vor.
Schon am Vorabend vor dem Spiel Togo-Schweiz muss
es eine Invasion gegeben haben, denn von den eigentlichen
Farben schwarz und gelb war in Dortmund rein gar nichts
zu sehen. Eine komplette Stadt schien über Nacht
umgeflaggt worden zu sein. Rot und Weiss, wo immer
man hinguckte.
Wir waren schon weit vor dem Spiel in Dortmund, wollten
vorher bereits zum Friedensplatz und mal sehen, wie
dort die Stimmung ist. Und die Erwartungen wurden
mehr als überroffen. Von weitem schon hörbar
war der Platz drei Stunden vor Spielbeginn rappelvoll.
Es herrschte eine Stimmung wie kurz vor dem Ausnahmezustand.
"Hopp Schwiiz, hopp Schwiiz". Überall
wehten kleine und große Fahnen, Schals, Hüte,
Perücken und sogar die eine oder andere berühmte
Kuhglocke war zu sehen und zu hören. Es war der
reine Wahnsinn.
Nach einer kleinen Stärkung beim Italiener am
Friedensplatz ging es dann in Richtung Stadion. Der
Weg dorthin glich einem rot-weissen Bandwurm, ohne
Ende nach vorne oder hinten. "Hurra, die ganze
Schweiz ist da!".
Das Spiel war für beide Teams wichtig. Beide
mussten gewinnen, um an Südkorea dranzubleiben.
Entsprechend spielten beide Mannschaften munter nach
vorne. Die Eidgenossen sahen dabei etwas besser aus,
diktierten die Partie, auch weil Togo das Mittelfeld
kampflos räumte.
In der 16. Minute dann folgerichtig das 1:0 der Schweizer.
Eine Flanke von Magnin über den Strafraum hinweg
beförderte der starke Barnetta direkt wieder
in die Mitte und Frei hatte keine Probleme, aus drei
Metern den Fuß hinzuhalten. Drei Ballkontakte,
drin. Ein klasse Tor.
Togo musste jetzt reagieren, Otto Pfister wechselte
bereits in der 25. Minute mehr Offensivkraft ein.
Bis zur Halbzeit brachte es aber außer einiger
Chancen und einer möglichen Elfmeter-Szene nichts.
Die zweite Halbzeit wurde dann sehr offen gestaltet.
Beide Teams spielten schnell nach vorne und es ergaben
sich Chancen hüben wie drüben.
Das bessere Ende hatten dann erneut die Scheizer.
Lustrinelli passte kurz vor Spielende zu Barnetta,
der dem Keeper von Togo mit einem satten Schuss keine
Chance ließ. Vom Innenpfosten klatschte der
Ball ins Netz.
Das Stadion stand kopf, die Schweizer waren außer
sich. Durch diesen zweiten Treffer übernahm man
die Tabellenführung in der Gruppe und nun reicht
ein Unentschieden gegen Südkorea zum Achtelfinal-Einzug.
Togo war nicht chancenlos, aber zu schwach im Abschluss.
Anschließend ging es wieder zum Friedensplatz,
wo noch bis spät gefeiert wurde. Das hätte
ich dem sonst so stillen und langsamen Völkchen
aus der Schweiz nicht zugetraut. Stille Wasser sind
also doch tief, Respekt!
Und so endete wieder ein richtig geiler Tag!
Thomas Jeschke
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