[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      

 





Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
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6
Trier
-
7
Worms
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8
Kleve
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9
Cloppenburg
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10
Dortmund II
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11
Münster
-
12
Köln II
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13
Gladbach II
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14

Leverk. II

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15
Mainz II
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Lautern II
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17
Bochum II
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18
Schalke II
-


Letztes Spiel


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PGW Arena Lotte


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Vorschau: 9. Spieltag | Chemnitzer FC - Rot-Weiss Essen

Chemnitz? Da war doch was!

Es war im Winter 2002. Unser Team sollte an einem Samstag in Sachsens Landeshauptstadt Dresden antreten. Viele Essener, einschließlich meiner Person, nutzten die Gelegenheit zu einem verlängerten Wochenende an der Elbe.

Gebucht wurde ein Hotel von Freitag bis Sonntag. In der Nacht von Freitag auf Samstag begann es sinnflutartig an zu regnen. Für uns verwöhnte Westgroßstädter war dies ein absolut bekanntes Szenario, welches höchstens ein paar überflutete Keller nach sich ziehen würde. Jedoch nicht so für die Elbstädter. Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe stellte dies für sie ein großes Problem dar. So erreichte den Fans aus Essen, während der Fahrt nach Sachsen oder in ihren Aufenthalten in Dresden, um 10:03 Uhr die Nachricht, das Spiel falle wegen Unpassierbarkeit der Zufahrtsstraßen sowie der Unbespielbarkeit der Rasenfläche aus.

Was sollten nun diese Fans machen?! Die Polizei aus Sachsen kam auf die glorreiche Idee, die Fans nach Chemnitz umzuleiten, denn dort spielte zur gleichen Zeit die SG Wattenscheid 09. Anscheinend vermuteten die Ordnungshüter, dank der Nähe der Städte Essen und Bochum, eine Fanfreundschaft zur SG.

Sollte man dort hinfahren? Was blieb einem auch sonst für eine Alternative, nach diesen Reisestrapazen? Etwa die Rückfahrt nach Essen?! So machten sich die Pilger auf die 90 km-Fahrt in Richtung Chemnitz. Auch hier schüttete es in Strömen. Da Chemnitz scheinbar nicht unter Überflutungen zu leiden schien, konnte das Spiel dort stattfinden.

Doch was sollen diese Informationen in einem Vorbericht zu dem kommenden Chemnitz-Spiel? Mal angenommen, ein Spiel in Wattenscheid fällt aus und die Fanbusse aus Erfurt, Jena oder Leipzig würden nach Essen an die Hafenstraße weitergeleitet, damit die Fans dort ein Fußballspiel sehen können. Was wäre die Konsequenz?

Gut, die Vorzeichen in Chemnitz waren damals andere. Es gab bereits eine Freundschaft zwischen den Ultras Chemnitz und denen der Essener. Doch dass in Chemnitz in eine Fanhalle eingeladen wurde, dort absolut friedlich mit Fans aus Chemnitz und (am Anfang total verstörten) Wattenscheidern gefeiert wurde, so etwas gibt es wohl in deutschen Fanszenen nur selten! Dass danach einem auch noch die freie Wahl gelassen wird, ob man nun das Spiel mit den gut 100 Wattenscheidern im Gästeblock oder mitten im CFC-Block verfolgt, so etwas verdient wohl einen ganz besonderen Respekt!

Die meisten RWE-Fans vor Ort waren die üblichen „Verdächtigen“, die man wohl am Besten unter dem Begriff "Allesfahrer" zusammenfassen kann. Von ihnen wird wohl kaum einer diesen feucht-fröhlichen Nachmittag in Chemnitz und die Gastfreundschaft der Fans dort vergessen.

Beim nächsten Aufeinandertreffen unseres Teams mit dem Chemnitzer FC gab es übrigens eine von den Ultra-Gruppierungen organisierte Privatparty in Essen-Kray. Leider konnten die Fans des CFC erst verspätet dort erscheinen, da die Essener Polizei zuvor den Bereich hinter dem Gästeblock von „Fußballfans“ räumen musste, die in Chemnitz nur einen weiteren verhassten Ostclub oder eine weitere Möglichkeit zum Aggressionsabbau im Alkoholrausch sahen.

Seit dem gab es nicht nur mehrere Besuche von Fangruppen beider Lager bei Spielen der anderen Mannschaft, wie beim Spiel Paderborn - Chemnitz, Fürth - Essen oder Aue - Essen. Auch auf der Rückfahrt vom Spiel in Leipzig, als der Aufstieg bereits gesichert war, trafen sich Fans beider Teams, zwar eher zufällig auf einem Rasthof an der B7 bei Kassel, doch ca. 1 Stunde wurde dort gemeinsam und friedlich gefeiert.

Doch genug in Erinnerungen geschwelgt!

Chemnitz kämpft auch in dieser Saison wieder nur ums nackte Überleben. Durch den Wettskandal in der letzten Saison verlor Chemnitz mit Steffen Karl einen Leistungsträger, aber auch so kriselt es in Chemnitz wie derzeit wohl im gesamten Ostfußball. Die Fans kehren ihrem Verein den Rücken und das Interesse der Stadt ist mehr als dürftig. Stattdessen wird auch die Fanszene in der ehemaligen Karl-Marx-Stadt immer mehr zur Zielscheibe der dortigen Presse. Dort ist von "Hooligans" die Rede, die bei Spielen der 2. Mannschaft randalierten, oder es wird das Persönlichkeitsrecht beiseite gelegt und ein Foto, einer erkennbar friedlichen Fangruppe, abgebildet.

Das "Stadion an der Gellertstraße" ist eines von zwei Stadien in Chemnitz. Das Sportforum steht dem Verein seit Jahren nicht mehr zur Verfügung. Dieses würde noch ausgestorbener wirken als die momentane „Arena“, die passend zum Image der Szene direkt am Polizeipräsidium liegt.

Eigentlich müsste Chemnitz ein schlagbarer Gegner sein. In einem Atemzug könnte dieser Verein mit den Aufsteigern aus Leverkusen und Berlin oder dem Mittelfeld-Team aus Münster genannt werden. Doch die Leistungen unserer Essener, welche nicht den erwarteten Schwung besaßen, lassen nicht unbedingt eine Euphorie zu. Der als Topstürmer verpflichtete Alexander Löbe, aber auch Kapitän und Kopf der Mannschaft Ali Bilgin, laufen ihren Top-Formen deutlich hinterher.

Gegen Münster kamen die Rot-Weissen nach der Berlin-Schmach immerhin wieder zu einem Sieg, wenngleich dieser wohl kaum vom Spielerischen überzeugend war. Doch es wurde gewonnen und nur das zählt am Ende eines jeden Spieltags.

So muss die Devise für dieses Spiel heißen: Nachlegen!


(mn)


Chemnitzer FC - Die letzten 10 Jahre

2004/05
2003/04
2002/03
2001/02
2000/01
1999/00
1998/99
1997/98
1996/97
1995/96

14. RLN - 33:38 Tore - 40 Punkte
11. RLN - 31:49 Tore - 43 Punkte
11. RLN - 47:55 Tore - 44 Punkte
6. RLN - 53:40 Tore - 51 Punkte
18. 2.BL - 24:78 Tore - 16 Punkte
11. 2.BL - 42:49 Tore - 43 Punkte
1. RLNO - 59:12 Tore - 77 Punkte
8. RLNO - 54:36 Tore - 51 Punkte
4. RLNO - 60:27 Tore - 64 Punkte
15. 2.BL - 43:51 Tore - 42 Punkte