Vorschau: 23. Spieltag | Rot-Weiß Oberhausen
- Rot-Weiss Essen
Wie oft befasst sich der durchschnittliche RWE-Fan
mit RWO?
Wenn man denn gerade mal in derselben Liga spielt:
zwei mal im Jahr. Ansonsten vielleicht noch, wenn
er im Essener Norden mit einem STOAG-Bus unterwegs
ist und ihm die ungemein attraktive Werbung für
das RWO-Rett-Pack auffällt. Mit dessen
Kauf - Rett-Packs erhält man entweder in
der Discount-Version zum Preis von 29,90€ oder
in der Deluxe-Edition zu 49,90€ - kann man RWO
finanziell ein bisschen unter die Arme greifen und
erhält als Gegenleistung originelle Dinge wie
z.B. ein in der Form fast noch nie dagewesenes Retter-Shirt.
Vermutlich denkt sich der RWE-Fan nun, dass RWO ohnehin
nicht mehr zu retten ist, aber immerhin schaffen es
die Oberhauser auch nach dem Ausstieg ihres langjährigen
Mäzenen und Präsidenten Hermann Schulz den
Spielbetrieb aufrecht zu erhalten und ihre Chancen
im Abstiegskampf zu wahren (derzeit liegt man sogar
einen Punkt vor einem Abstiegsrang).
Da RWO, wahrscheinlich aufgrund der dollen Werbung
im 143er, tatsächlich einige Rett-Packs an den
Mann bringen konnte und sogar ein paar neue Sponsoren
gefunden hat, konnte man sogar noch die Mannschaft
verstärken und mit Marc-Andre Narewsky und Jens
Robben zwei neue Mittelfeldspieler verpflichten.
Während Narewsky eher im defensiven Mittelfeld
eingesetzt werden soll, ist Jens Robben Harry Pless
Hoffnungsträger für den Offensivbereich.
Er soll die Stürmer mit Pässen versorgen
und mehr Ballsicherheit in die rot-weißen Reihen
bringen.
Bei ihren Ex-Clubs gehörten beide nicht zur ersten
Elf. Narewsky, der in Wuppertal zuvor zwei Saisons
lang Stammspieler war, kam bis Januar nur auf 11 Einsätze
in der 1. Mannschaft, während Robben bei Eintracht
Trier, dem Tabellenvorletzten der Regionalliga-Süd,
sogar nur 6 mal gegen das runde Leder treten durfte
(davon wurde er fünf mal eingewechselt
)
aber große Namen und Spieler, die man
mit größerem finanziellen Aufwand von anderen
Clubs abwerben müsste, sucht man im Kader von
RWO ohnehin vergeblich.
So überrascht es wenig, dass man in Oberhausen
vor allem auf den Teamgeist baut, und nicht auf die
spielerische Klasse von wenigen Einzelspielern vertraut.
Trotzdem kann man mit Torhüter Daniel Masuch
und dem Offensiv-Allrounder Sead Mehic, der in der
Winterpause eigentlich schon in den Süden zu
Eschborn abgewandert war, nach wenigen Tagen und einem
kleinen finanziellen Kollaps beim Tabellenletzten
der Regionalliga Süd aber wieder nach Oberhausen
zurückkehrte, zwei Spieler aus der Mannschaft
herausstellen, die in der Hinrunde besonders auffällig
waren und auf dem Feld besonders wichtig sind.
Der ehemalige Essener Ronny Ernst hingegen hat bisher
in Oberhausen eher enttäuscht. Genau wie Cyrille
Bella, der in seinen bisherigen fünf Einsätzen
nur im Hinspiel an der Hafenstraße treffen konnte
und von vielen RWO-Fans schnell als Fehleinkauf abgestempelt
wurde. Bella wird Trainer Harry Pless bis zum Saisonende
aber ohnehin nicht mehr zur Verfügung stehen,
da der Kameruner sich im Trainingslager einen Mittelfußbruch
zugezogen hat.
Und während sich die Mannschaft von Harry Pless
nach dem Spielausfall gegen Wattenscheid immer noch
im Wartestand befindet, konnte RWE bereits in 2 Spielen
Wettkampfpraxis und Selbstvertrauen sammeln.
Nach den 2 Siegen über Bocholt und Düsseldorf
wird Uwe Neuhaus aufgrund der Gelbsperre von Holger
Wehlage die bisher erfolgreiche Mannschaft (sieht
man einmal vom Wechsel Langerbein-Maczkowiak vor dem
Spiel gegen die Fortuna ab) aber erstmals in diesem
Jahr verändern müssen.
Neben dem Einsatz von Wehlage ist aufgrund einer Hüftprellung
auch der von Mac Younga-Mouhani gefährdet, weswegen
die beiden Youngster Moritz Stoppelkamp und Serkan
Calik wahrscheinlich erstmals zusammen von Beginn
an in der 1. Mannschaft auflaufen werden.
Ein Einsatz Caliks wäre aber auch anstelle von
Ferhat Kiskanc auf der linken Aussenbahn möglich,
sollte Mac am Freitag doch auflaufen können und
vom Trainer wieder in die Startelf beordert werden.
Stellt sich nur die Frage, ob das Spiel überhaupt
angepfiffen werden wird. Ein gefrorener Platz, der
unter Umständen wieder aufgetaut ist, dann ordentlich
Regen ausgesetzt war und wohl noch mal mit Frost,
Schnee oder zumindest jeder Menge Regen überzogen
werden wird, lässt nichts gutes für Freitag
erahnen. In Essen wäre das Spiel aufgrund der
schlechten Drainage an der Hafenstraße wohl
jetzt schon sprichwörtlich ins Wasser gefallen.
Darauf, dass das Niederrheinstadion am Freitag oder
bei einem möglichen Nachholtermin wieder fest
in Essener Hand sein dürfte, braucht eigentlich
nur noch am Rande eingegangen zu werden.
Davon abgesehen, dass für so manchen Frintroper
oder Dellwiger der Weg nach Oberhausen nicht weiter
ist als der ins Georg Melches-Stadion, wird alleine
die Tatsache, dass mal wieder zwei bis drei mal mehr
RWE- als RWO-Anhänger im Stadion sein werden,
das eigentliche Auswärtsspiel zu einem weiterem
Heimspiel auf dem hoffentlich erfolgreichen Weg zum
Aufstieg machen.
Und ab Samstag im jawattdenn.de-Shop: Das jawattdenn.de-Dreck-Pack
bestehend aus:
Weltpokalsiegerbesiegernachmacherbesieger-Shirt,
exklusivem Hermann Schulz-Replika-Schnäuzer -
zum Ankleben für die nahende Karnevalssaison
(alternativ auch als Harry Pless-Gedächtnis-Schnurri
zu verwenden).
(hh)
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Tore
1:0 Younga-Mouhani (03.) / 2:0 Bemben (43.) / 2:1
Bella (52.)
Rot-Weiss Essen
Maczkowiak - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Nikol (46.
Kiskanc) - Wehlage, Horz, Bilgin (60. M. Lorenz),
Haeldermans - Younga-Mouhani, Löbe (82. Boskovic)
Rot-Weiß Oberhausen
Masuch - Ernst, Uster, Heller, Schäper - Dan.
Gataric (77. Dal. Gataric), Saur, Scherbe (81. Mutschler)
- Schwarz (63. Sirin), Bella, Mehic
Gelbe Karten
Mehic, Schwarz, Dan. Gataric, Scherbe (Oberhausen)
Schiedsrichter
Rafati (Hannover)
Zuschauer
13.250
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