[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      

 





Tabelle

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Essen
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Oggersheim
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3
Elversberg
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4
Verl
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5
Lotte
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Trier
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Worms
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Kleve
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Cloppenburg
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Dortmund II
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11
Münster
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Köln II
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Gladbach II
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14

Leverk. II

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15
Mainz II
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16
Lautern II
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17
Bochum II
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18
Schalke II
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Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Vorschau: 22. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Fortuna Düsseldorf


Die Zeit des Wartens ist vorbei

Die Winterpause gilt als natürlicher Feind eines jeden Fußballfans. Hat er sich gerade an den wöchentlichen Rhythmus der Spieltage gewöhnt, bricht der Anbeginn der spielfreien Zeit über ihn hinein. Bedauerlicherweise muss er dabei feststellen, dass weder Entscheidungen über Auf- und Abstieg getroffen wurden noch eine Welt- oder Europameisterschaft in der bitterkalten Phase des Jahres auf ihn wartet.

Gerade für die hartgesottenen RWE-Fans hätte der Beginn der Winterpause nicht ungünstiger sein können: Eine Serie von 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen bedeutete nicht nur den 2. Platz in der Regionalliga Nord, sondern sorgte zudem für eine Euphoriewelle, wie sie zuletzt bei der erfolgreichen Rückrunde der Aufstiegssaison 2003/04 zu spüren war.

Dabei war erst ein Monat nach dem enttäuschenden Auftritt der Essener beim Mitkonkurrenten FC St. Pauli (0:3) vergangen, der die gesamte Fanszene in tiefe Depression stürzte. Erstmals wurde eine mögliche Entlassung des Trainers Uwe Neuhaus von einer breiteren Masse gefordert. Mitte Dezember schien es so, als ob die Einheit zwischen Fans, Trainer und Mannschaft völlig wieder hergestellt war. Aber, wie alle wissen, so ist es halt im Fußball. Doch die Winterpause ersetzt Euphorie, Begeisterung und Jubel durch Trostlosigkeit, Tristesse und… genau: Spekulationen. Die ganze Fanszene beschäftigt sich mit den Fragen, ob der Aufstieg in die 2. Liga erreicht werden kann, wer die größten Konkurrenten sein werden und ob der Rasen im Georg- Melches- Stadion immer noch grün sein wird. Manche aberwitzige Diskussion lässt allerdings die Vermutung zu, dass bei einigen der konsumierte Alkohol auf diversen Silvesterpartys immer noch nachwirkt. Aber, auch das wissen alle, gehört dies genauso zum Fußball dazu.

Dass die Winterpause jedoch keine Zeit der kompletten Untätigkeit ist, zeigen vor allem die Aktivitäten auf dem Transfermarkt. Hier konnten die RWE-Verantwortlichen gleich zweimal erfolgreich zuschlagen. Schon vor dem Jahreswechsel wurde Daniel Stefulj vom Zweitligisten Paderborn 07 verpflichtet. Auch wenn einige Fans anderes vermuteten, ist Stefulj nicht der große „Unbekannte“. Er absolvierte insgesamt 35 Erst- und 112 Zweitligaspiele für Hannover 96, 1. FC Nürnberg und Paderborn 07 und erzielte dabei 17 Tore. Weiter spielte er zweimal für die kroatische Nationalmannschaft. Wegen Differenzen mit Paderborns Trainer Jos Luhukay konnte er beim SC kaum Fuß fassen. Da der derzeitige Erfolg des SC Paderborn in der 2. Liga dem Trainer am Ende doch Recht gab, blieb dem gebürtigen Kroaten nur der Wechsel in die Ruhrmetropole. Er soll vor allem eine Alternative zu Abwehrspieler Ronny Nikol sein, der seine spielerischen Qualitäten aufgrund regelmäßiger Verletzungen kaum unter Beweis stellen konnte. Ansonsten gilt Stefulj als Defenisvallrounder, was der gesamten Mannschaft sicherlich sehr zu Gute kommt.

Wesentlich spektakulärer erwies sich die Verpflichtung von Stürmer Arie van Lent, der von Frankfurt aus seinen Weg nach Essen fand. Neben den starken Konkurrenten aus Siegen und Offenbach, die mit RWE um seine Verpflichtung buhlten, gab es Ungewissheit, ob Frankfurt den 35-Jährigen trotz fehlendem Ersatz die Freigabe erteilen würde. Doch Frankfurts Trainer Funkel gab der Bitte van Lents nach, der einen Wechsel nach Essen aus persönlichen Gründen dem Kampf um einen Platz in der Startelf vorzog. Warum diese Personalie die Fans euphorisierte, ist einfach zu erklären. In 120 Bundesligaspieler erzielte van Lent 27 Tore, in Liga 2 65 Tore bei 135 Spielen. Mit 16 Toren in der letzten Saison trug er wesentlich zum Aufstieg der Eintracht in das Fußballoberhaus bei. Beim RWE soll van Lent den am Kreuzband verletzten Alex Löbe ersetzen und für mehr Flexibilität im Sturm sorgen. Die Rolle des „Knipsers“ sollte er trotz seines hohen Fußballalters erfüllen. Beiden Neuzugängen bleibt zu wünschen, dass sie sich schnell in Essen einleben und einen gelungenen Einstand an der Hafenstrasse feiern können.

Nicht nur die hochkarätigen Neuverpflichtungen sorgen für eine elektrisierende Vorfreude, sondern auch der Gegner aus Düsseldorf verspricht einen heißen Start in die restliche Rückrunde. Fortuna Düsseldorf wurde in den letzten Jahren zu einer Art „Ersatzrivalen“. Das liegt zum einen an der geographischen Nähe zur Landeshauptstadt, zum anderen an den sportlichen Wegen beider Mannschaften, die sich trotz zeitweise unterschiedlicher Ligazugehörigkeit immer wieder kreuzten. Ein weiterer Punkt ist die zweipolige Einteilung der beiden Fanszenen in politische Extremgruppen, welche bei beiden Vereinen nicht zutreffend ist und eher dem jeweils anderen Fanlager als Provokation dient. Doch dieses Duell bietet auch wieder eine sportliche Brisanz, die beiden Traditionsvereinen gerecht wird.

Während der RWE an die Tür zur 2. Liga klopft, sorgte Fortuna Düsseldorf mit einer beeindruckenden Serie in der gesamten Liga für Aufsehen. Nach einem verpatzten Start von 4 verlorenen Spielen sah es zunächst so aus, als ob der Kampf gegen den Abstieg die sportliche Realität bestimmen sollte. Mit dem Sieg gegen RW Oberhausen und der einsetzenden Serie von acht Spielen ohne Niederlage konnte das Saisonziel nach oben korrigiert werden. Ein Höhepunkt war der Auftritt beim Tabellenführer Holstein Kiel, der erst in der Nachspielzeit gegen zehn Düsseldorfer den Ausgleich erzielen konnte. In dieser Phase rechneten Fußballexperten sogar mit der Möglichkeit, dass Fortuna den Sprung nach ganz oben schaffen könnte. Doch durch eine 0:5 Klatsche in Osnabrück am 20. Spieltag muss dies wohl ausgeschlossen werden. So bleiben der Fortuna ein sicherer Platz im oberen Mittelfeld und die Rolle als „Favoritenschreck“. Zudem sorgte die positive Serie für einen Optimismus im gesamten Umfeld.

Die gleiche Brisanz und Spannung wie in der Hinrunde (4:2 für RWE nach 0:2 Rückstand) erhoffen sich beide Lager auch für das Rückspiel an der Hafenstraße. Die Grundlage hierfür ist allemal gegeben. So erwarten die Verantwortlichen des RWE neben 2.500 Düsseldorfer Gästen über 15.000 eigene Fans. Es erging in den letzten Tagen ein Aufruf durch die Presse, dass sich alle Zuschauer möglichst früh für dieses Spiel eine Karte sichern sollen. Die Haupttribüne wurde bereits als ausverkauft gemeldet. Dazu kommt noch die unvergleichbare Atmosphäre eines Flutlichtspiels, welche die Temperatur im Stadion zum Siedepunkt ansteigen lässt. Auch aus dem Trainingslager wurden fast ausschließlich positive Nachrichten vermeldet. Keines der Testspiele wurden verloren, bis auf die Verletzten Stefulj und Bilgin, die dennoch regelmäßig Trainingseinheiten absolvieren konnten, sind alle Spieler an Bord. Zudem konnte am letzten Sonntag das ARAG- Pokalspiel beim Oberligisten Bocholt 2:1 entschieden werden.

Wie wichtig ein Sieg gegen Düsseldorf wäre, ist jedem im Umfeld von RWE klar. Nur mit einem guten Auftakt kann die Euphorie rund um die Hafenstrasse erhalten und das Saisonziel „Aufstieg“ in Sichtweite bleiben. Jetzt bleibt es bei dem Team zu zeigen, dass aus der oft kritisierten Mannschaft der Hinrunde eine echte Spitzentruppe geworden ist. Damit wäre nicht nur die Zeit des Wartens beendet, sondern vermutlich auch die Zeit der Spekulationen.


(pd)


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Wann?

Wer spielte?









Tore?




Zuschauer?


05. August 2005

Fortuna Düsseldorf:
Nulle - Heeren (75. Kizilaslan), Eraslan (80. Wolf), Cakir, Bürk (72. Steegmann) - Lambertz, Scharpenberg, Kruse, Albertz - Podszus, Melunovic

Rot-Weiss Essen:
Langerbein - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Nikol - Wehlage, M. Lorenz (46. Horz), Haeldermans, Kiskanc - Younga-Mouhani (85. Ristau), Boskovic

1:0 Jörg Albertz (11.) / 2:0 Marcel Podszus (17.) / 2:1 Michael Bemben (35.) / 2:2 Michael Bemben (47. / FE) / 2:3 Holger Wehlage (53. / FE) / 2:4 Michael Bemben (87.)


18.749