Vorschau: 21. Spieltag | VfB Lübeck - Rot-Weiss
Essen
Vorweihnachtliche Bescherung an der Lohmühle?
Nachdem durch vier Siege in Serie ein wenig Ruhe
rund um die Hafenstraße eingekehrt ist und die
Mannschaft endlich das dringend benötigte Selbstvertrauen
getankt hat, kann RWE mit breiter Brust zu den zur
Zeit leicht in der Krise steckenden Lübeckern
fahren. Der Ausgang des Spiels wird wohl entscheidend
dazu beitragen, wie die Stimmung im Umfeld der Hafenstraße
in der Winterpause ausfällt. Eine weitere Niederlage
gegen einen direkten Konkurrenten würde die inzwischen
weitgehend verstummten Neuhaus-Kritiker wieder auf
den Plan rufen, wohingegen ein rosarotes Weihnachtsfest
winkt, falls unsere Rot-Weißen Weihnachtsmänner
einen gefüllten Punktesack von der Ostsee mit
zurück nach Essen brächten.
Sicher ist jedoch, dass RWE im worst case mit maximal
zwei Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz
überwintern wird viel mehr konnte man
von der neuformierten Mannschaft in der Hinrunde nicht
erwarten. Die vorsichtige Neuhaus´sche Prognose
im Jawattdenn-Interview vor dem Bremen-Spiel, dass
man auf Platz 3 überwintern könne, wenn
es günstig läuft, ist also schon vor dem
letzten Vorrundenspiel ohne viel Glück benötigt
zu haben wahr geworden.
Der VfB Lübeck, der unter diesem Namen seit 1947
existiert, kann vornehmlich auf eine Historie in den
oberen Amateurliegen zurückblicken. Nach zahlreichen
Jahren in der Oberliga Nord erlebte der Club 1969
den bislang größten Erfolg der Vereinsgeschichte:
der zweite Platz in der damals zweitklassigen Regionalliga
Nord berechtigte zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde
zur Bundesliga, in der man allerdings chancenlos scheiterte.
1974 folgte der bittere Gang in die Landesliga Schleswig-Holstein
und auch die 80er Jahre erlebten die Lübecker
zum Großteil in der viertklassigen Verbandsliga.
Erst 1993 trat der Club von der Lohmühle wieder
überregional in Erscheinung, als man sich zunächst
den Aufstieg in die Oberliga und anschließend
die Qualifikation für die neugegründete
Regionalliga sichern konnte. Aus dieser stieg man
1995 prompt als Meister in die zweite Bundesliga auf.
Nach einem zweijährigen Gastspiel stieg der VfB
gemeinsam mit unseren Rot-Weißen wieder in die
Drittklassigkeit ab, in der man fünf Anläufe
bis zum Wiederaufstieg im Jahre 2003 benötigte.
Allerdings konnte man sich erneut nicht dauerhaft
in der zweiten Liga etablieren, diesmal war das Gastspiel
im Profifußball trotz herausragender Akteure
wie Jens Scharping und Ferydoon Zandi schon nach einer
Saison wieder beendet. Im Vorjahr scheiterte die direkte
Rückkehr in den Profifußball in einem Fotofinish
nur denkbar knapp. Eine 0:1-Niederlage im letzten
Heimspiel gegen Düsseldorf kostete am Ende den
schon sicher geglaubten Aufstieg.
Der Stamm der im letzten Jahr neu formierten Mannschaft
konnte bis auf Florian Thorwart komplett gehalten
und gezielt verstärkt werden, sodass die Rückkehr
in die 2. Bundesliga das erklärte Ziel des VfB
Lübeck für die laufende Saison ist. Dementsprechend
startete der VfB zu Saisonbeginn auch mächtig
durch und blieb bis zum 13. Spieltag mit Glück
und Geschick ungeschlagen, wodurch nicht wenige Experten
den Lübeckern schon einen Durchmarsch in Richtung
Profifußball prophezeiten. Die erste Niederlage
fiel dafür mit 2:6 bei den kleinen Leverkusenern
recht heftig aus und stellte einen kleinen Wendepunkt
im bisherigen Saisonverlauf dar. Weitere Niederlagen
gegen Kiel und Osnabrück sowie Punktverluste
in Emden, Münster, Jena und Wattenscheid sorgten
dafür, dass Lübeck mit drei Punkten Rückstand
auf Platz zwei inzwischen nur noch die Rolle des Jägers
innehat und Freitag gegen RWE schon unter Druck steht.
Das Prunkstück der Lübecker Mannschaft ist
sicherlich die Defensive, aus der Mbidzo als Staubsauger
vor der Abwehr durch konstant starke Leistungen herausragt.
Als Neuzugang konnte zudem Oldie Dietmar Hirsch, der
mit sieben Vorlagen und einem Tor zusammen mit Stürmer
Enrico Neitzel Top-Scorer der Mannschaft ist, vollauf
überzeugen. Schwerwiegend ist der Ausfall von
Tobias Schweinsteiger, der sich gerade in Topform
spielend einen Kreuzbandriss zuzog.
Bei RWE fallen neben dem Langzeitverletzten Alexander
Löbe (Kreuzbandriss) noch Ronny Nikol (Muskelfaserriss),
Lennart Lynge Larsen (Muskelverhärtung) und Ali
Bilgin (Rekonvaleszenz) aus. Vermutlich wird der wiedergenesene
Kiskanc für Nikol auf der linken Seite zum Einsatz
kommen. Zudem könnte der nach seiner Einwechslung
gegen Emden stark spielende Younga-Mouhani für
Calik oder Gorschlüter in die Startelf rücken,
ansonsten wird es wohl keine Umstellungen in der zuletzt
auch spielerisch überzeugenden Mannschaft geben.
Zu beachten für alle Lübeck-Fahrer: Das
Spiel wird aufgrund der WM-Auslosung nicht wie ursprünglich
vorgesehen um 19:30 Uhr, sondern bereits um 19 Uhr
angepfiffen!
(mj)
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2004/2005:
2003/2004:
2002/2003:
2001/2002:
2000/2001
:
1999/2000:
1998/1999:
1997/1998:
1996/1997:
1995/1996:
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3.RLN - 62:40 Tore - 69 Punkte
15.2 BL - 47:57 Tore - 39 Punkte
11.2 BL - 51:50 Tore - 44 Punkte
1.RLN - 70:46 Tore - 65 Punkte
3.RLN - 69:43 Tore - 62 Punkte
2.RLN - 74:34 Tore - 70 Punkte
2.RLN - 73:33 Tore - 73 Punkte
7.RLN - 60:45 Tore - 54 Punkte
16.2 BL - 32:53 Tore - 36 Punkte
13.2 BL - 40:45 Tore - 44 Punkte |
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Wann?
Wer spielte?
Tore?
Zuschauer?
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02. August 2005
Rot-Weiss Essen
Langerbein - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Nikol - Wehlage,
M. Lorenz, Haeldermans (83. Ristau), Gorschlüter
(65. Calik) - Younga-Mouhani, Boskovic
VfB Lübeck
Frech - Schröder, Hirsch, Dogan - Kullig, Mbidzo,
Türkmen (46. Laaser) - Möckel - Neitzel (62.
Streit), Kampf (65. Schweinsteiger), Bärwolf
0:1 Enrico Neitzel (20.) / 1:1 Danko Boskovic (36.)
/ 1:2 Daniel Bärwolf (37.)
14.400
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