Vorschau: 17. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Hamburger
SV II
Die Fans wollen Euch endlich wieder feiern
Niederlagen sind nie schön für einen Fußballfan,
manche tun weh und wiederum andere wirken wie ein
Schlag ins Gesicht. Uwe Neuhaus, Übungsleiter
bei Rot-Weiss Essen, bemerkte dies am vergangenen
Spieltag ganz richtig. Nach der desolaten 0:3 Niederlage
beim FC. St. Pauli saß und sitzt der Stachel
bei den Fans tief. Sorge und Angst, man könne
das Saisonziel verfehlen, beherrschen inzwischen die
allgegenwärtige Stimmung im Fanlager.
Mit mulmigen Gefühlen blicken daher die Fans
auf den kommenden Freitag, wenn die Reservemannschaft
des Hamburger SV an der Hafenstraße ihre Visitenkarte
abgibt. Dass man auch in diesem Spiel Favorit ist,
ist jedem klar, doch während man sich früher
gegen solche Gegner die Frage stellte
Wie hoch gewinnen wir heute?, fragt sich
die Anhängerschaft mittlerweile Was wird
uns heute bloß wieder präsentiert?.
In der Tat eine durchaus berechtigte Frage, denn die
Bundesliga hat spielfrei und somit besteht für
Gästetrainer Joachim Philipkowski die Möglichkeit
auf den einen oder anderen gestandenen Akteur aus
dem Profikader zurückzugreifen. Japans Nationalspieler
und Superstar Naohiro Takahara bestritt diese Saison
immerhin schon ein Match für die Amateure aus
der Hansestadt.
Auf bislang einen Einsatz mehr in der laufenden Spielzeit
kommt ein guter alter Bekannter: Ex-RWE-Torwart Sascha
Kirschstein, dem bislang in der Hansestadt das nötige
Quäntchen Glück versagt blieb, um ganz vorne
anzugreifen. Immerhin: Beim 0:3 der Hanseaten gegen
Kickers Emden stand er genauso wie beim 4:0 gegen
den Nachbarn aus Oberhausen zwischen den Pfosten.
Spekulationen, dass er gegen seinen alten Arbeitgeber
unbedingt auflaufen will, verdichten sich. Selbst
wenn aber er nur als Zuschauer die Reise nach Essen
antritt, JWD sagt: Herzlich Willkommen zurück,
Kirsche!
Bei den Essenern hingegen sollte sich die Torwartfrage
allerdings nicht stellen. Dirk Langerbein wird wohl
wieder das Tor hüten, während der mittlerweile
genesene Andre Maczkowiak auf der Bank Platz nehmen
darf. Sollte Kapitän Ali Bilgin nach seiner Verletzung
seinen Trainingsrückstand komplett aufgeholt
haben, wäre er ein Kandidat für die Startelf.
Ob Uwe Neuhaus überhaupt die Mannschaft umkrempelt,
darf bezweifelt werden. So schlecht die Leistung in
St. Pauli auch war, darf man nicht vergessen, dass
dieselbe Formation gegen Köln II vielleicht nicht
schön, aber immerhin mit 3:1 gewonnen hatte.
Spannend wird auch die Frage sein: Wie reagieren die
Fans am Freitag? Gegen Köln wurde im Vorfeld
des Spiels per Spruchbandaktion der Schulterschluss
mit der Mannschaft gesucht und zumindest für
90 Minuten gefunden. Das Team wurde angefeuert und
selbst bei Fehlpässen gab es, wie zuletzt so
häufig, keine Pfiffe. Hat das Pauli-Spiel dies
verändert? Man wird sehen.
Allerdings muss der Mannschaft klar sein, dass es
keine Ausreden mehr gibt, keine Entschuldigungen mehr.
Was die Zuschauer sehen wollen ist Leidenschaft und
unbändiger Kampf und Einsatz. Wird dies auf dem
grünen Rasen umgesetzt, kann man sogar Spiele
verlieren (siehe Lübeckspiel).
Präsentiert man den Fans allerdings erneut eine
Leistung wie gegen St. Pauli, dann brennt der Baum.
Allerdings stehen genug Profis in der Mannschaft um
dieses Szenario verhindern zu können. Man sollte
also davon ausgehen können, dass die rot-weißen
Akteure sich am Freitagabend ganz anders präsentieren
werden. Wie heißt es so schön: neues Spiel,
neues Glück. Die Fans wollen Euch endlich wieder
feiern.
(tz)
Hamburger SV II - Die letzten 10 Jahre
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