[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



Tabelle

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Verl
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Leverk. II

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Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Spielbericht: 34. Spieltag | 1. FC Köln II - Rot-Weiss Essen


Kein guter Start

Kein guter Start ins Spiel – kein guter Start in die „Woche der Wahrheit“. Ein Indiz für die persönliche Unzufriedenheit über einen Spielausgang ist die anschließende Analyse, dass „hier mehr drin gewesen ist“. So resultierten wohl fast alle der über 5.000 mitgereisten Anhänger von Rot-Weiss Essen, die abermals das Südstadion zu einem Heimspiel machten.

Sachlich unkorrekt, allerdings subjektiv vorhanden ist das Gefühl, dass RW Essen in diesem Stadion noch nie was gerissen hat. Obwohl der letzte Sieg, damals gegen Fortuna Köln, noch nicht einmal so lange her ist, scheint die Durststrecke ellenlang. Man könnte sogar so weit gehen, dass dieses Stadion das „Angststadion“ der Essener ist. Auch an diesem Apriltag aus dem Lehrbuch, Regen und Sonne wechselten sich ab, hielt sich die Vorfreude auf dieses Spiel in Grenzen. Zu sehr kennt man die negativen Einflüsse einer Tartanbahn auf die Stimmung der Zuschauer, sind die Zweitvertretungen mit ihren wenigen Zuschauern unbeliebt und das beschriebene Unwohlgefühl tut sein Restliches. Außerdem nerven immer wieder die unzähligen Karnevalslieder, die selbst nach mehreren Bieren kaum zum Schunkeln animieren.

Und wenn dann auch noch nach wenigen Spielminuten die Vereinshymne erneut gespielt wird, ist der Tag schon fast gelaufen. So geschehen in der zweiten Minute, als Michael Bemben ziemlich humorlos den Ball in des Gegners Füße spielte. Dieser, scheinbar hoch motiviert, die Sensation „Klassenerhalt“ anzugehen, spielte mit zwei schnellen Pässen den vollkommen überforderten Florian Thorwart sowie den unglücklichen Passgeber Bemben aus und ein nicht wirklich entschlossener Andre Mazckowiak wurde dann auch noch abgezockt überlupft. Wenn vorher eines klar war, dann die Floskel, dass es nach einem Gegentreffer in der Anfangsphase nicht einfacher würde.

Die in diversen Medien beschriebene Selbstsicherheit, die trotz der Wattenscheid-Pleite im Team vorhanden gewesen sein sollte, schien entweder wie weggeblasen oder war erst überhaupt nicht vorhanden. Anders ist es kaum zu erklären, warum sich die Essener, vornehmlich die Abwehrspieler, von den jungen Kölnern, die ohne jegliche Profiverstärkung spielten, in vielen Szenen der ersten 20 Minuten vorführen ließen. Ganz stark und kaum zu bändigen war dabei der stärkste Kölner Chitsulo. Ein sehr interessanter Mann, der immer wieder quirlig versuchte dem Spiel Impulse zu geben und trotz seiner kleinen Körpergröße immer wieder Kopfballduelle für sich entschied. Glücklich durften die Essener Zuschauer nur darüber sein, dass die Kölner ihre starke Druckphase nicht mit einem weiteren Treffer beendeten.

Erst Mitte der ersten Halbzeit nahmen die Essener am Spiel aktiv teil und dies nicht minder gefährlich. Dabei hatten sie sehr viel Pech. Erst traf van Lent mit seinem Kopfball nur die Latte, danach verfehlte er nur sehr knapp das Tor. Schließlich musste er einen der vielen Zweikämpfe mit seiner Auswechselung bezahlen. Nach einem Kopfballduell im Mittelfeld blieb er verletzt auf dem Boden liegen. Ersetzt wurde er von Alexander Löbe. Dieser war es auch, der das erste Essener Tor erzielte. Leider hatten der Schiedsrichter sowie sein Assistent was dagegen und erkannten das Tor per Abseitsentscheidung nicht an.

Besser machte es da Danko Boskovic, der nicht nur das Tor traf, sondern dies auch noch regelkonform tat. Doch noch das 1:1, zum „psychologisch wichtigen Zeitpunkt“, wie die Treffer in der 45. Minute oftmals genannt werden. Die Vorlage kam von Michael Bemben, der sich in dieser Szene endlich einmal bis zur Grundlinie durchackerte und dann sehr gut in die Mitte flankte.

In der zweiten Halbzeit waren es nun die Essener, die das Spiel beherrschten. Dabei blieben sie in der 60. Minute weiterhin ohne positiven Schiedsrichtersupport. Dieser verweigerte den fälligen Pfiff, nachdem Danko Boskovic elfmeterreif gefoult wurde. Umso ärgerlicher, dass er wenige Minuten später pfiff. Dieses Mal sollte Ali Bilgin seinen Gegenspieler im gegnerischen Strafraum gefoult haben. Der anschließende Treffer von Alexander Löbe, aus der Kategorie Tor des Monats, wurde somit aberkannt. Die zweite große Fehleinschätzung des schwachen Schiedsrichtergespanns. In der Folgezeit blieben die Gäste nicht vom Pech verschont. Zweimal Bilgin, einmal Lorenz hätten per Kopfball den Siegtreffer erzielen können.
Erst in den Schlussminuten konnten sich die Kölner befreien, blieben aber ohne weitere Großchance. Nach dreiminütiger Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Lupp ab. Die Enttäuschung im halben Stadionrund sowie auf der Haupttribüne war deutlich zu spüren, auch wenn sich die Lautstärke gegenüber dem Spiel nicht großartige änderte. In diesem war es nämlich fast die gesamte Spieldauer ruhig im Stadion – zu ruhig.

Es lag nicht allein am Schiedsrichtergespann, dass die Essener am Ende nur mit einem Punkt nach Hause fuhren. Chancen waren genügend da, auch wenn spielerisch nicht viel ging. Eine Spitzenmannschaft mit Selbstbewusstsein muss auch die zweifelhaften Entscheidungen des Unparteiischen verdauen und das Spiel am Ende siegreich beenden. Doch was bei all der Enttäuschung doch ein wenig aufbaut ist das Ergebnis der Bremer gegen Kiel. Diese gewannen klar mit 3:0. Der Vorsprung wurde dadurch auf vier Punkte ausgebaut. Die „Was-Wäre-Wenn“-Frage wird an dieser Stelle nicht gestellt. Vielmehr muss nun am Mittwochabend nachgelegt werden und zwar dreifach, damit die „Woche der Wahrheit“ nicht zu einer des Grauens wird!



(tp)




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Tore

1:0 Adil Chihin (02.) / 1:1 Danko Boskovic (44.)

1. FC Köln II

Finke - Schöneberg, Schwellenbach, Nickenig, Volkert - Wunderlich, Tosun (74. Pagano), Zinke, Zeh (81. Schlösser) - Chitsulo (88. Laux), Chihi

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Stefulj - Lorenzon - Bilgin, Gorschlüter (61. Wehlage), Haeldermans - Boskovic, van Lent (28. Löbe)

Gelbe Karten

Nickenig (Köln) / Wehlage (Essen)

Schiedsrichter

Stefan Lupp

Zuschauer

5.900