[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
-
17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


Hot Links




Sponsor Link




Spielbericht: 29. Spieltag | FC Carl-Zeiss Jena - Rot-Weiss Essen


Eine Serie musste reißen...

...doch musste es unbedingt die rot-weisse Serie sein? Was war passiert?

Vor dem ersten Spitzenspiel für unsere Rot-Weissen in diesem Jahr wurde kräftig gerechnet, diskutiert und darüber philosophiert, wie oder wo man den Aufstieg nun feiern könnte. Nach klaren Siegen in Münster und gegen Chemnitz sollte nun auch der erste „große“ Gegner dieses Jahres geschlagen werden. Die Vorzeichen standen auch nicht schlecht. Trotz der kleinen „Auswärtsschwäche“ hätte das Selbstbewusstsein reichen sollen, um auch bei den Thüringern gewinnen zu können. Dazu spielte die scheinbar vorhandene Jenenser Heimschwäche den Essenern in die Karten.

So war es nur selbstverständlich, dass die Essener in der Anfangsphase dieses Spieles den Ball sicher und durchdacht durch ihre Reihen spielten. Von einer Anfangsphase des „Abtastens“ war nichts zu vernehmen. Vielmehr bemühten sich beide Teams schnell den Führungstreffer zu erzielen, da dieser die andere Mannschaft aufgrund der aktuellen Tabellensituation zum offensiven Reagieren animieren und Räume zum Kontern eröffnen würde. Die größte Möglichkeit dazu hatte der TV-Total-gefeierte Younga-Mouhani, als er alleine auf Torhüter Person zulief, doch leider einmal mehr seinen Killerinstinkt vergebens suchte. Schade, es wäre sicherlich der wichtigste Treffer der bisherigen Saison gewesen.

Younga-Mouhani, ein Rätsel im Rot-Weissen Trikot. So ausgefuchst, so überraschend er vergangenes Wochenende noch drei Treffer erzielte und mit seinem Auftritt bei Stefan Raab etwas fürs Vereinsimage tat, so unverständlich seine Leistung an diesem Spieltag. Nach seiner vergebenen Chance verlor er im Mittelkreis die Contenance. Bei einem Spielstand von 0:0 in der Fremde und nach 20 gespielten Minuten gibt es eigentlich keinen Grund, einen Ball für einen Freistoß, den er nicht einmal selber ausführen würde, aus der Hand des Gegenspielers zu entreißen. Dabei war es vom schwachen Schiedsrichter Schmidt richtig, die Art und Weise Mouhanis zu bestrafen. Sekunden später hätte Younga-Mouhani sogar die gelb-rote Karte verdient gehabt, als er einen stürmenden Jenenser erneut an der Mittellinie foulte. Eine der wenigen guten Szenen des Schiedsrichters: Er zückte nicht die Karte, sondern "bat" bei Essens Trainer Neuhaus um die Auswechslung Younga-Mouhanis.

Doch kurz vor der Auswechselung die totale Ernüchterung: Inmitten der Unordnung in der Essener Mannschaft reagierten die Jenenser mit einem Traumangriff und erzielten das 1:0 durch Schlitte. Erst mit dem Wiederanstoß kam Torjäger Boskovic für Younga-Mouhani aufs Feld. Doch auch in der Folgezeit war nichts mehr von Selbstsicherheit im Essener Spiel zu spüren. Die anfängliche Euphorie auf Feld und Rang war wie weggeblasen. Nach einem zweifelhaften Pfiff des Schiedsrichters wegen eines angeblichen Fouls von Stefan Lorenz bekam Jena die Chance auf die vorzeitige Entscheidung. Und wie vorhergesagt passte der Freistoß an der Strafraumgrenze von Ziegner. 2:0, unglaublich.

Vor allem, weil die Mannschaft es nicht verstand, sich zu finden. Natürlich musste die Hintermannschaft nach der Verletzung von Nikol neu formiert werden, doch darf dies kein Alibi für diese schwachen Minuten sein. Wenigstens überstanden die Essener die letzten Minuten bis zur Halbzeit, ohne ein 0:3 zu kassieren. Auffällig, so dürfte das Halbzeitresümee lauten, waren Kiskanc und Bemben, die mit ihren Abwehraufgaben total überfordert waren. Bei Kiskanc sicherlich zu verstehen, da er ein Offensivspieler ist. Vom bundesligaerfahrenen Bemben, der schon Qualitäten in der Abwehr bewiesen hat, muss man mehr erwarten können.

Irgendwie schafften es die Essener Fans die 15 Minuten Spielpause zu nutzen, um sich Mut und Hoffnung einzureden. Doch diese Hoffnung war nur acht Minuten nach Wiederanpfiff gänzlich verflogen. Den Abpraller von Maczkowiak, der einen Weitschuss nicht festhalten konnte, nutzte Sykora zum 3:0 aus spitzem Winkel. Leider verhinderte die Werbebande die genaue Sicht auf Torwart Mazckowiak, der allerdings schon beim Weitschuss auf die Mitarbeit der Abwehrspieler verzichten musste. Die beiden Außenverteidiger machten indes dort weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten. Sie „schwammen“ und ließen zahlreiche gefährliche Chancen zu. Mit solchen Leistungen dürfte es ganz schwer werden, egal gegen welchen Gegner es gehen wird.

Jena verstand es im weiteren Spielverlauf, das Spiel zu kontrollieren. Sie setzten ein paar Konter und versuchten, die Essener Spieler laufen zu lassen, ohne selbst viel dabei tun zu müssen. Die Essener Mannschaft dagegen wirkte gefrustet und verkrampft. Erst kurz vor Schluss kam sie zum Ehrentreffer, als Calik freistehend Younga-Mouhani lehrte, wie es funktioniert. Kurios, kaum einer im Stadion überhaupt verstand, dass es ein Tor war. Kaum ein Spieler jubelte, die Fans im Stadion blieben ruhig und nur die Bewegungen des Schiedsrichters verrieten: Tor.

Dann war (endlich) Schluss. Die Enttäuschung auf der Essener Tribüne war groß, dennoch wurde die Mannschaft freundlich verabschiedet. Nach einer stolzen Serie ohne Niederlage und guten Leistungen in der jüngeren Vergangenheit hatte sie diese Reaktion verdient.

Dass sie sich mit dieser Niederlage keinen Gefallen getan hat, dürfte klar sein. Nun folgen mit Kiel und Osnabrück zwei weitere „Hausnummern“. Der Druck wird nach einem solchen Auftritt nicht geringer. Hoffentlich wird das Resümee in zwei Wochen nach dem Spiel in Osnabrück nicht erneut heißen: Osnabrück – das Ende eines Aufstiegstraumes. Doch bis dahin sind es noch einige Spiele. Schon am Dienstag treffen Kiel und Jena aufeinander. Aus Essener Sicht ein sehr wichtiges Spiel. Auch die Ergebnisse auf den anderen Spielplätzen der Regionalliga Nord an diesem Wochenende waren mildernd für die auswärtsstrapazierte Fanseele. So konnten Lübeck und Kiel nicht gewinnen. Bei all den Blicken auf die Anderen muss das Motto nun lauten, aus den Fehlern zu lernen und bloß gegen Kiel zu gewinnen. Man wird’s sehen!


(tp)




Tore

1:0 Kevin Schlitte (25.) / 2:0 Torsten Zieger (36.) / 3:0 Fiete Sykora (52.) / 3:1 Serkan Calik (87.)

FC Carl-Zeiss Jena

Person - Maul, Hasse, R. Schmidt - Schlitte (72. Erfen), Thielemann (41. Zimmermann), Kühne, Werner - Ziegner (68. Kunze), Sykora - Hähnge

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Thorwart, S. Lorenz - Bemben, M. Lorenz, Lorenzon, Kiskanc (65. Stefulj) - Bilgin (56. Calik), Younga-Mouhani (27. Boskovic), Haeldermans - van Lent

Gelbe Karten

Thielemann, Schmidt (Jena) / Younga-Mouhani, Lorenzon , Bemben, Thorwart (Essen)

Schiedsrichter

Markus Schmidt

Zuschauer

6.810