[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



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Spielbericht: 28. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Chemnitzer FC


In der Ruhe liegt die Kraft
Ungefährdeter 3:0 Sieg gegen „Sparringspartner“ Chemnitz

Spiele gegen Abstiegskandidaten können sehr unangenehm sein. 90 Minuten lang Existenzkampf pur, bei dem um jeden Meter Boden gekämpft wird und viele angeschlagene Spieler auf dem Feld zurückbleiben. Dabei ist häufig zu beobachten, dass das Kellerkind den vermeintlichen Favoriten in einem Kampfspiel niederringt und verdient die Punkte mit nach Hause nimmt. Dies kann in jeder Liga und in jeder Spielzeit geschehen.

Doch solche Mannschaften stehen nicht ohne Grund in den Niederrungen der Liga. So kann es genauso passieren, dass der haushohe Favorit das Spiel gegen einen total überforderten Gegner zu jeder Zeit dominiert. Ein solches Spiel beobachteten am gestrigen Samstag knapp über 10.000 Zuschauer an der Hafenstrasse. Der sympathische „Ostklub“ aus Chemnitz bot eine Leistung, die nicht annähernd Regionalliganiveau hatte. Rot-Weiss Essen nahm die Gelegenheit war und feierte am Ende den 13. Heimsieg in Folge.

Schon in den ersten Minuten war die Überlegenheit der Essener Mannschaft offensichtlich. Chemnitz verlor fast jeden Zweikampf, die Pässe in die Spitze landeten weit weg vom eigentlichen Ziel und in der Defensive wirkte das Team aus Sachsen völlig überfordert. So rannte Mac Younga Mouhani in der 3. Minute nach einem schönen Zuspiel frei auf das Chemnitzer Tor zu. Doch Mouhani, der etwas überraschend für den zuletzt starken Gorschlüter im Aufgebot zu finden war, scheiterte mit einem schwachen Schuss an Torwart Süßner.

Was allerdings jetzt folgen sollte, war an der Hafenstrasse bis dato selten zu sehen. Während sich Süßner zum Abstoß bereit machte, versteckte sich Mouhani direkt im Rücken des Torwarts. Auf der Osttribüne, wo die Zuschauer diese Aktion genau beobachten konnten, stellte man sich schon die ersten Fragen: „Spürt der Torwart nicht wenigstens Mouhanis Atem?“ oder „Was macht denn der Mouhani da, der Torwart ist doch nicht blöd!“. Anscheinend schon, denn als Süßner den Ball zum Abschlag auf den Boden legte, schnappte sich Mouhani den Ball und schob diesen locker zum 1:0 ein. Genauso verdutzt wie der Chemnitzer Torwart schauten sich auch die Essener Zuschauer an, die in diesem Moment nicht recht wussten, ob sie über diese Aktion lachen oder den ersten Treffer des Spiels bejubeln sollten.

In den nächsten 15 Minuten passierte zunächst sehr wenig. Chemnitz weiter schwach, die Essener ließen es nach dem Führungstreffer ruhig angehen. Michael Bemben hatte kurz nach dem Führungstreffer noch zwei Möglichkeiten. Die erste durch eine verunglückte Flanke, die zweite durch einen Freistoss aus 25 Metern. Beide verfehlten aber knapp das Tor. Für das Foul, welches zum Freistoss führte, sah Aduma die gelbe Karte, welche noch Folgen haben sollte.

In der 22. Minute wurde RWE wieder torgefährlicher. Ein wunderschöner Pass vom erneut überragenden Haeldermans erreichte Boskovic, der aus spitzem Winkel den Ball auf das Gehäuse schoss. Doch Süßner wehrte den Ball ab, welcher direkt den Weg zu van Lent fand. Aries Kopfball landete bei Younga-Mouhani, der zum 2:0 abstaubte. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon so gut wie entschieden, kaum einer auf dem Platz und auf den Rängen glaubte noch an die Rückkehr der desolaten Chemnitzer Mannschaft. Der RWE-Fan ist aber ein gebranntes Kind und weiß aus der Hinrunde, dass auch solche Spiele noch unnötig spannend werden können.

Doch dass diese Sorgen an diesem Tag unbegründet waren, zeigte die erste Chemnitzer „Chance“ im Spiel. Nach einer Flanke kommt ein Chemnitzer Spieler frei zum Kopfball, der aber eher an eine Rückgabe erinnerte. Weiter spielten nur die Essener, die durch van Lent und Boskovic noch höher hätten führen können. Es blieb beim 2:0, beruhigt gingen Essener Spieler und Fans in die Pause.

Die Highlights der zweiten Halbzeit sind schnell erzählt, denn auf dem Platz tat sich herzlich wenig. Einzig der Chemnitzer Adamu sorgte für einen Aufreger, als er nach einem Foul an Lorenzon den Platz verlassen musste. Dies war übrigens die zweite gelbe Karte in einem sehr fairen Spiel, und zwar für denselben Spieler. Bis zum Ende des Spiels erhielt kein weiterer Spieler eine Verwarnung, von einem Kampfspiel der Chemnitzer kann also keine Rede sein.

Auch Trainer Neuhaus bemerkte die fehlende Spannung im Spiel und wechselte daher kräftig aus, um wichtige Spieler für die nächsten schweren Aufgaben in Jena und gegen Kiel zu schonen. Van Lent, Nikol und Bilgin verließen den Platz für Calik, Neuzugang Stefulj und Kiskanc. Chancen blieben jetzt Mangelware, nur Michael Bemben zog aus halbrechter Position einfach mal ab, aber Süßner vereitelte die bis dato beste Chance.

Wo war eigentlich Chemnitz? Auch wenn die Essener mindestens drei Gänge zurückschalteten, war ein Angriffsspiel des FC nicht zu sehen. Überquerte der Ball doch mal die Essener Strafraumlinie, so wurde er gleich von der sicheren Abwehr hinausbefördert. Für die Zuschauer entwickelte sich ein langweiliges Spiel, welches schon längst entschieden war und nur noch durch den Abpfiff beendet werden musste.

Den Schlusspunkt setzte erneut Younga-Mouhani, der heute seine Chancen im Gegensatz zu seinen Kollegen eiskalt nutzte und in der 89. Minute herrlich von Calik bedient wurde. Mouhani brauchte nur noch auf das leere Tor zuzulaufen, den Torwart ausspielen und den Ball zum 3:0 einschieben. Damit bewarb sich Mouhani eindrucksvoll um einen Stammplatz im rot-weissen Team.

Wenn man allerdings ehrlich ist, wäre alles andere als ein Sieg gegen ein schwaches Team aus Chemnitz eine herbe Enttäuschung gewesen. Jetzt kann das Team von der Hafenstrasse gestärkt in die Spitzenbegegnungen gegen Jena und Kiel gehen, die beide ihre Aufgaben erfolgreich bewältigen konnten (Jena 3:0 in Wattenscheid, Kiel 3:2 in Osnabrück). Die Entscheidung um den Aufstieg wird also in den nächsten Wochen entschieden, die Entscheidung um den Abstieg von Chemnitz scheint hingegen bereits gefallen.



(pd)




Tore

1:0 Mac Younga-Mouhani (03.) / 2:0 Mac Younga-Mouhani (20.) / 3:0 Mac Younga-Mouhani (87.)

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Bemben, Thorwart, S. Lorenz, Nikol (69. Stefulj) - Lorenzon - Bilgin (76. Kiskanc), Younga-Mouhani, Haeldermans - van Lent (56. Calik), Boskovic

Chemnitzer FC

Süßner - Berger, Görke, Baumann, Becker - Kunert, Göhlert, Adamu, Devoli (69. Schumann) - Mayer (76. Lenk), Rolleder (80. Salonen)

Gelb-rote Karten

Adamu (Chemnitz)

Schiedsrichter

Peter Gagelmann

Zuschauer

10.075