[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



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Spielbericht: 19. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Rot-Weiß Erfurt


Neuhaus: „Haben stürmisches Spiel gesehen“

Stürmische Zeiten erlebt man zurzeit an der Hafenstraße – und dies im wahrsten Sinne des Wortes. Wer hätte nach den Vorstellungen der letzten Wochen gedacht, dass die Mannschaft uns so ein Festival präsentieren würde? Die Bilanz des heutigen Abends: Minustemperaturen, Schneefall, Sturm, drei verschiedene Bälle, fünf Essener Tore und eine ganze Menge guter Laune.

Bisher gab es zwei Pflichtspielduelle zwischen Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Erfurt. Beide fanden in der Vorsaison in der 2. Bundesliga statt und beide endeten Remis (0:0 und 1:1). Diesmal zeigte die Essener Mannschaft von Beginn an, dass diese Miniserie nicht fortgesetzt werden soll und legte los wie die Feuerwehr.

Anstoß zur ersten Hälfte für Rot-Weiß Erfurt, welcher direkt von einem unserer Rot-Weissen abgefangen wird. Ronny Nikol bekam den Ball, legte am 16er mustergültig auf Danko Boskovic ab und schon stand es 1:0 für die Hausherren. Gespielt waren da gerade einmal 54 Sekunden.

Doch zunächst zeigte sich Erfurt nicht geschockt und versuchte postwendend den Ausgleich zu erzielen, was auch beinahe gelang. Direkt nach der Essener Führung brachte Pavel David die Essener Abwehr gehörig ins Schwitzen, als er frei vor Maczkowiak auftauchte, jedoch am Keeper scheiterte. Und auch bei der nachfolgenden Ecke sah die Essener Hintermannschaft alles andere als sattelfest aus, doch mit vereinten Kräften gelang es, die Situation zu entschärfen. Diese Chance sollte – und ich nehme es mal vorweg – die einzige nennenswerte Chance der Thüringer sein.

Anders Rot-Weiss. Bei diesen Platzverhältnissen und dem dazugehörigen Sturm, der die Bälle oft unkontrollierbar werden ließ, wollte sich die Truppe von Uwe Neuhaus auf dem knappen 1:0 nicht ausruhen und tat alles, um die Führung möglichst rasch auszubauen. So hatten Danko Boskovic (frei aus fünf Metern) und Stefan Lorenz (per Kopf) nach acht Minuten die Möglichkeit, weitere Tore zu erzielen.

Ein wenig mehr Farbe in diese ohnehin schon turbulente Anfangsphase, wurde dann ab der 25. Minute ins Spiel gebracht. Da der grüne Rasen durch den anhaltenden Schneefall immer mehr zu einem hellgrün wurde, wechselte man von einem weißen auf einen gelb/blauen Ball.

Doch auch mit dem neuen Spielgerät kam unsere Mannschaft gut zurecht. Als sich das Spiel anfing zu beruhigen, schlug Essen das zweite Mal zu. Nach einem kapitalen Bock in der Erfurter Hintermannschaft schnappte sich Serkan Calik in der 31. Spielminute das Leder und hatte keine Mühe, seinen ersten Saisontreffer zu markieren.

Der Torjubel war kaum abgeebbt, da ging die Party an der Hafenstraße direkt weiter. Danko Boskovic schlug vier Minuten nach dem 2:0 eine lehrbuchhafte Flanke auf Holger Wehlage, der gegen die Laufrichtung des Keepers per Kopf einnetzte. Damit sollte auch der größte Pessimist langsam vom ersten Sieg über Rot-Weiß Erfurt überzeugt gewesen sein.

Doch auch das sollte noch nicht alles sein. Essen wollte mehr - viel mehr. In der 39. Spielminute versuchte Erfurt auf Abseits zu spielen, was aber gründlich in die Hose ging. Die Konsequenz: Boskovic und Haeldermans waren durch. Boskovic stürmte in Ballbesitz auf das gegnerische Tor zu. In Höhe des Elfmeterpunktes rechnete Erfurts Keeper Orlishausen mit einem Querpass auf Haeldermans, doch Boskovic blieb „eigensinnig“ und hatte somit keine Probleme, am überraschten Erfurter Torhüter vorbeizulaufen und den Ball ins leere Tor zu schieben.

Neben den bis dahin vier Treffern kam es dann erneut zu einer Abwechslung im Spiel. Der Platz änderte seine Farbe nun von hellgrün auf weiß und der Ball von blau/gelb auf rot. Doch auch mit dieser Farbkombination kam Essen bestens zurecht.

So war es dann erneut Danko Boskovic, der in der 79. Spielminute den 5:0-Endstand herstellte, nachdem Essen noch zahlreiche Möglichkeiten besaß, etwas für das Torverhältnis zu tun.

Heute haben wir endlich den RWE gesehen, den wir schon die ganze Zeit sehen wollten. Kämpferisch stark, läuferisch stark, spielerisch stark und von einem unbändigen Torhunger getrieben. Essen war den Gästen über die komplette Distanz weit überlegen und ließ - bis auf die Chance aus der dritten Minute - keine Möglichkeit zu. Des weiteren fiel sehr positiv auf, dass die Tore dieses Mal keine Zufallsprodukte oder Standards, sondern spielerisch erarbeitete Treffer waren. So kann es nicht nur weiter gehen, so muss es einfach weitergehen.

Einzig die Verwertung der Möglichkeiten - auch wenn wir fünf Tore gesehen haben - ließ ein wenig zu wünschen übrig: „Die Chancenauswertung muss man heute kritisieren, auch wenn ich natürlich nicht das Haar in der Suppe suchen will“, analysierte Essens Trainer Uwe Neuhaus, der morgen seinen 46. Geburtstag feiern wird, nach der Partie.
Komplimente gab es auch vom Gäste-Trainer Pavel Dotchev: „Wir haben heute nur eine Mannschaft auf dem Platz gesehen und das war Rot-Weiss Essen. Der Sieg war, auch in der Höhe, absolut verdient. Ich wünsche Rot-Weiss den Aufstieg in die zweite Bundesliga, denn dieser Verein gehört einfach in den bezahlten Fußball“. Wie Recht er doch hat...



(sp)


Tore

1:0 Danko Boskovic (01.) / 2:0 Serkan Calik (31.) / 3:0 Holger Wehlage (34.) / 4:0 Danko Boskovic (39.) / 5:0 Danko Boskovic (79.)

Rot-Weiss Essen

Maczkowiak - Thorwart, S. Lorenz, Nikol - Lorenzon - Bemben (70. Özbek), Wehlage, Haeldermans, Gorschlüter (82. Stoppelkamp)- Boskovic, Calik (73. M. Lorenz)

Rot-Weiß Erfurt

Orlishausen - Nowak, Bertram, Holst, Six - Brunnemann (18. Scherer), Schnetzler, Pätz, Kühne - Hebestreit, David

Gelbe Karten

Gorschlüter (Essen) / Nowak, Holst (Erfurt)

Schiedsrichter

Thomas Frank

Zuschauer

9.229