[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
-
6
Trier
-
7
Worms
-
8
Kleve
-
9
Cloppenburg
-
10
Dortmund II
-
11
Münster
-
12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

-
15
Mainz II
-
16
Lautern II
-
17
Bochum II
-
18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


Hot Links




Sponsor Link




Spielbericht: 17. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Hamburger SV II


Einen Pflichtsieg gegen Hamburgs zweite Garde…

…konnte Rot-Weiss Essen heute feiern. Nach dem siebten Heimsieg in Folge musste sich die Mannschaft einem gellenden Pfeifkonzert stellen. Gerade Michael Bemben konnte man ansehen, dass er mit den Reaktionen auf den Rängen nicht einverstanden war, doch sind die am Schluss tobenden Ränge mit der turbulenten Schlussphase zu erklären.

Die Bundesliga hat am Wochenende Länderspielpause und daher haben die Zweitvertretungen die Möglichkeit auf Spieler aus dem Profikader zurückzugreifen und davon hat natürlich auch der HSV II gebrauch gemacht. So traten hier, der aus der Aufstiegssaison noch wohlbekannte, Sascha Kirschstein sowie Rene Klingbeil und Mustafa Kocukovic, die beide in dieser Saison schon Einsatzzeiten in der Bundesliga erhielten, für die Hamburger an. Besonders positiv zu vermelden war dagegen das Fanaufkommen des Nordvereins. Die Amateurteams aus Köln und Leverkusen konnten bekanntlich nicht einen Zuschauer aus den eigenen Reihen im Gästeblock platzieren, der HSV aber brachte eine Hand voll Schlachtenbummler mit ins Georg Melches Stadion und ließ den Block nicht ganz so trostlos wirken, wie zuletzt.

Es deutete sich schon in der regionalen Presse an, dass es eine Überraschung in der Mannschaftsaufstellung geben würde und so kam es auch. Beinahe wie von den Fans gefordert, präsentierte Uwe Neuhaus eine sehr offensiv ausgerichtete Mannschaft. Vor Torwart Langerbein spielte eine Dreier-Abwehrkette, die aus Thorwart, Lorenzon und Stefan Lorenz bestand. Im Mittelfeld musste Wehlage weichen und Bemben legte seine rechte Position nun deutlich offensiver aus und Kiskanc fiel verletzungsbedingt aus, was Ronny Nikol zu einem Einsatz im linken Mittelfeld verhalf. Die Mittelfeldzentrale wurde gleich dreifach besetzt, mit Michael Lorenz defensiv, Haeldermans zentral und Younga-Mouhani als hängende Spitze. Boskovic und Löbe liefen erstmals von Anfang an nebeneinander im Sturm auf.

Schlechter als beim Auswärtsspiel in St. Pauli konnte das Team nicht mehr auftreten und das tat es auch nicht. Man hatte gerade in den ersten Minuten das Gefühl, dass die Spieler den Fans zeigen wollten, dass an der Hafenstrasse auch Spitzenfußball gespielt werden kann. Da wurde Pressing gespielt, der ballführende Gegner gedoppelt und ein sicheres Kurzpassspiel gezeigt. Doch dieses Tempo konnte die Mannschaft nicht lange gehen, sich aber trotzdem große Chancen herausspielen. So hatten die Fans schon nach kurzer Zeit den Torschrei auf den Lippen, als der zuletzt enttäuschende Nikol ein hohes Zuspiel mustergültig Volley verwandeln wollte. Der Ball flog knapp am Tor vorbei.

Weitere kleine Chancen wurden erarbeitet und nach einer Viertelstunde war es dann soweit; Freistoss am gegnerischen Strafraum und das Publikum forderte Michael Bemben, welcher sich nicht lange bitten ließ. Er visierte die lange Ecke an und spielte den Ball halbhoch an der Mauer vorbei ins Tor. Er profitierte sicherlich vom Stellungsfehler Kirschsteins, das war ihm und den Anhängern aber egal.

Im folgenden Verlauf wurde weiterhin ansehnlich gespielt, nur der zwingende Angriff blieb aus. Nach der Pause kamen die Rot-Weissen deutlich schwächer aus der Kabine, dominierten jedoch weiterhin das Spielgeschehen. Das zweite Tor war dann auch ein echter Leckerbissen. Haeldermans bewies nach einem Sololauf im Mittelfeld eine gute Spielübersicht und zeigte seine brillante Technik. Er verwirrte den vor ihm stehenden Verteidiger mit einem Übersteiger und spielte ab auf Alexander Löbe, der nun freie Bahn auf das Tor von Sascha Kirschstein hatte. Nun zeigte er warum er einer der Toptorschützen der Regionalliga ist und hämmerte den Ball zum 2:0 in die Maschen.

Nun erfolgte Ergebnisverwaltung, da man selbst nicht mehr aktiv wurde, den Gegner aber auch nicht mehr zu Chancen kommen ließ, bis zur 81. Spielminute. Aus der Spielsituation heraus wurde der Ball in Richtung Strafraum von Torwart Langerbein gespielt und was dann passierte sah vom Rang unglaublich aus. Kein Mensch wird sich von Fehlern frei sprechen können und deswegen hätte man es Torwart Langerbein verzeihen können wenn er am Ball vorbeigetreten hätte, gerade wenn man bedenkt das er durch viele Paraden das Ergebnis festgehalten hatte. Es wird aber wohl ewig sein Geheimnis bleiben, weswegen er an diesem Abend am Ball vorbeilief. Mustafa Kocukovic schaltete am schnellsten und schob den Ball in das verwaiste Tor.

Diese unglückliche Aktion schien die Mannschaft zu verunsichern, da nun die Hamburger eine starke Schlussoffensive starteten. Die heimischen Fans taten ihr übriges, als sie, von der Überraschung erholt, ein gellendes Pfeifkonzert auf die Mannschaft niederprasseln ließ. Auch die mittlerweile üblichen „Neuhaus raus“ Rufe erschallten, doch um einiges heftiger als zuvor.

Man konnte förmlich die Zentnerlasten von den Fanherzen fallen hören, als Schiedsrichter Weiner abpfiff. Es bestand sogar Grund für gedämpfte Freude, da man zwei Punkte auf die Kieler, die ihrerseits unentschieden spielten, gutmachen konnte.

Insgesamt betrachtet war der Sieg verdient, doch wurde wieder einmal gezeigt, warum sich die Essener gegen die „Großen“ der Liga bisher so schwer taten. Die Abwehr wirkte oftmals in eigentlich ungefährlichen Situationen sehr undiszipliniert und machte das Spiel damit spannender als es nötig gewesen wäre. Auch das Umschalten zwischen Abwehr und Angriff fiel gerade zum Schluss viel zu behäbig aus. Das muss dringend verbessert werden, denn nächste Woche trifft RWE auf die befreundeten Bremer. Diese haben gegen Wattenscheid nun schon das zweite Spiel in Folge gewonnen (vorher 5:1 gegen Osnabrück) und werden mit breiter Brust gegen die Essener auflaufen.


(hs)


Tore

1:0 Bemben (16.) / 2:0 Löbe (64.) / 2:1 Kocukovic (81.

Rot-Weiss Essen

Langerbein – Thorwart, Lorenzon, Stefan Lorenz – Nikol, Michael Lorenz, Haeldermans, Younga-Mouhani (89. Ristau), Bemben – Löbe, Boskovic (86. Oezbeck)

Hamburger SV II

Kirschstein, Lauser (72. Adewummi), V. Schmidt, Klingbeil, Ziebig, Karl, Fillinger, Takyi, Laas, Kocukovic (81. Proschwitz), MacDonald

Gelbe Karten

Klingbeil (HSV II) / Lorenzon, M. Lorenz (Essen)

Schiedsrichter

Michael Weiner

Zuschauer

9.023