[ Jawattdenn.de - Saison 2005/06 ]      
 



Tabelle

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Oggersheim
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Elversberg
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4
Verl
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5
Lotte
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Leverk. II

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Spielbericht: 11. Spieltag | Kieler SV Holstein von 1900 - Rot-Weiss Essen


Vom Pott bis an die See - immer wieder RWE

Mit 7.000 Zuschauern rechneten die Vereinsverantwortlichen von Holstein Kiel beim Heimspiel gegen den RWE. Am Ende waren es 4.580 Zuschauer. Mit mindestens einem Punkt rechnete der RWE-Trainerstab, aber am Ende musste man trotz optischer Überlegenheit in Durchgang Eins mit leeren Händen die Heimreise antreten.

Trainer Neuhaus ereilte kurz vor Anpfiff eine Hiobsbotschaft. Andre Mackowiak verletzte sich im Abschlusstraining und stand somit nicht zur Verfügung. Allerdings verpflichtete man zu Saisonbeginn zwei gleich starke Torhüter, so dass man mit Dirk Langerbein einen erfahrenen Mann ins Rennen schicken konnte. Weiterhin ersetzte Löbe Danko Boskovic und Kiskanc kam für Ronny Nikol. Löbe bekam damit nach seinen guten Ansätzen in den letzten 10 Minuten beim Heimspiel gegen Jena erstmals nach längerer Zeit wieder die Gelegenheit, sich von Anfang an zu zeigen. Nikol dagegen hatte erneut muskuläre Probleme und fiel deshalb für dieses Spiel aus.

In der ersten Halbzeit konnte der Zuschauer keinen Unterschied zum Spiel gegen Jena erkennen. Die Kieler Gastgeber standen wie die Jenaer unter der Woche in der Defensive stark und schienen sich nur aufs Kontern zu konzentrieren. Anders die Gäste. Rot-Weiss versuchte mit spielerischen Mitteln das Tor zu erzwingen und hatten durch Younga-Mouhani und Haeldermans auch gute Möglichkeiten, scheiterten aber am starken Keeper Preuß. Ansonsten gab es in Halbzeit Eins nicht viel Positives zu sehen.

Positiv allerdings diesmal das Umfeld. Gab es in Chemnitz noch chaotische Zustände mit der örtlichen Polizei, so wurde gestern in Kiel bewiesen, dass man auch mit dutzenden Ordnern und massivem Polizeiaufgebot absolut friedlich mit Gästefans umgehen kann. Es kam zu keinerlei Problemen mit Polizei und Ordnungsdienst. Unsere Choreo wurde problemlos genehmigt. Mitgereiste Ordner waren federführend im Gästeblock und obwohl sich die Polizei im Block aufhielt, war die Stimmung absolut entspannt, ohne dass die Ordnungshüter dabei an Autorität verloren.

Außerdem ist aus der drittklassigen Bruchbude ein richtig schönes kleines Stadion geworden. In Kiel hat man scheinbar zuerst Parkplatz und Tribünenrückbereich ausgebaut, wenn aber das Stadion folgt, ist Kiel auf jeden Fall zweitliga-tauglich, zumindest was das Umfeld angeht. Wie schon im Vorbericht beschrieben, scheint der Fußball im hohen Norden nicht wirklich zu locken. Unverständlich, wenn man bedenkt, auf welchem Tabellenplatz sich die Mannschaft aufhält und wenn man die Alternativen in dieser Gegend betrachtet.

Einen weiteren Schritt in Richtung Zweitklassigkeit konnten die Kieler dann in der zweiten Halbzeit unternehmen. Zwar dominierten ihre Bemühungen stets der Verhinderung eines Gegentores, doch durch gefährliche Konter, meistens aus Fehlern im Essener Spielaufbau, konnten die „Störche“ das 1:0 markieren. Nach einem guten Kieler Angriff gelang es Lindemann in der 61. Minute relativ überraschend den Ball über die Linie zu schieben.

Der nur schwach vorhandene Spielfluss der Bergeborbecker war nun komplett dahin. Die mehrmals in dieser Saison beobachtete Schwäche im Passspiel ermöglichte immer wieder gefährliche Angriffe der Kieler. In der 71. Minute nutzte Dobry nach einem Traumpass den freien Raum und konnte leicht am herausstürmenden Langerbein zum 2:0 einschieben. Das Spiel schien gelaufen.

RWE versuchten zwar weiterhin nach vorne zu spielen, doch mit der 2:0-Führung im Nacken konnten die Kieler alle wütende Angriffe der Ruhrpottler abwehren. Erst in der 90. Minute gelang dem besten Essener Spieler, Alexander Löbe, der Anschlusstreffer. Diesem wird dieses Erfolgserlebnis gut getan haben, hat er noch gegen Jena und auch in der ersten Halbzeit dieses Spiels Großchancen ungenutzt gelassen.

Der Jubel war allerdings nur von kurzer Dauer. Nur wenige Sekunden nach dem Anschlusstreffer verlor der schwach spielende Ali Bilgin unnötigerweise den Ball an der Mittellinie und einen letzten Konter schloss Paulus mit Hilfe des Innenpfostens erfolgreich ab. Die Entscheidung war gefallen und die Enttäuschung riesengroß. Verlieren im hohen Norden ist nicht das Problem. Die Gewissheit, dass Essen die bessere Mannschaft war und erneut gegen einen direkten Konkurrenten nicht das nötige Glück sowie die perfekte Torchancenverwertung fand, wurmt enorm.

Doch schon nächstes Wochenende dürfen sie es wieder versuchen. Denn dann kommt mit dem VfL Osnabrück der nächste Konkurrent im Aufstiegskampf an die Hafenstraße. Im dritten Versuch sollte dann auch der erste Sieg gegen einen solchen gelingen, denn sonst, ja sonst…

…glauben wir lieber an einen Sieg!

(jwd)


Tore

1:0 Björn Lindemann (61.) / 2:0 Pavel Dobry (71.) / 2:1 Alexander Löbe (89.) / 3:1 Frank Paulus (90.)

Kieler SV Holstein

Preuß - Sandmann, Molata, Rohwer, Spasskow - Lindemann, Niedrig, Breitenreiter, Grieneisen (55. Paulus) - Dobry, Coiner (55. Würll)

Rot-Weiss Essen

Langerbein - Bemben (79. Calik), Ristau, S. Lorenz, Kiskanc - Wehlage, M. Lorenz (65. Boskovic), Haeldermans, Bilgin - Younga-Mouhani (46. Lorenzon), Löbe

Gelbe Karten

Spasskov, Breitenreiter (Kiel) /
Younga-Mouhani, Wehlage, S. Lorenz (Essen)

Schiedsrichter

Manuel Gräfe (Berlin)

Zuschauer

4.580