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17.01.2005 - Vorschau: Das wird das rot-weiße Jahr 2005

Januar:

Trotz des Kaluzny-Transfers wird der schon länger in der Kritik stehende Frank Kontny gefeuert. Grund: Massive Fan-Proteste vor der Geschäftsstelle. Die randalierenden Fans werfen Kontny vor, den Polen nur verpflichtet zu haben, weil er mit ihm verwandt sei. Stichhaltige Beweise gibt es auch: Die Buchstaben K, N, und Y, die in beiden Nachnamen vorkommen.


Februar:

Nach der 0:6 Heimklatsche gegen Trier und dem 5:5 nach 5:0 Führung gegen Duisburg nimmt Jürgen Gelsdorf seinen Hut. Den Fans ist das nicht genug: Sie fordern auch noch das Abtreten von Hempelmann, Schäfer und Gerhard Schröder. Nur Schröder kommt dieser Aufforderung nicht nach.


März:

Das Interimspräsidium um Prof. h.c. Höllenland engagiert Michael Scheike als Sportlichen Leiter und Mathias Jack als Übergangstrainer. Die Fans sind zufrieden gestellt. Beim ersten Training verletzen sich Foldgast und Kioyo, als sie über die ausgestreckten Beine des neuen Übungsleiters "stolpern".


April:

"Wo kommt bloß unsere Verletztenmisere her", wundert sich der neue Coach, während inzwischen auch Bilgin und Koen mit Knochenbrüchen ausfallen. In der Not verpflichtet Michael Scheike die Dortmunder Konkursmasse Koller und Rosicky. "Wenn so Leute aus der 1. Liga zum Tabellenletzten der 2. Liga wechseln, können sie gar nicht gut sein", mokiert sich das entrüstete Publikum.


Mai:

Nach einem Trainingsunfall muss Übungsleiter Mathias Jack vorübergehend in die Notaufnahme. Er hatte die Widerstandsfähigkeit seines neuen tschechischen Stürmers Koller schlicht unterschätzt. Michael Scheike setzt sich kurzerhand selbst auf die Bank. Nach Siegen gegen Aachen und Fürth kratzt RWE tatsächlich an einem Nichtabstiegsplatz. Im letzten Saisonspiel gegen Unterhaching macht der eingewechselte Schoof in der 93. Minute das entscheidende Siegtor. Schoof wird gefeiert und präsentiert stolz sein Unterhemd - das Originaltrikot von Sascha Wolf aus dem legendären Spiel gegen Braunschweig 2001. Ab sofort haben ihn die RWE-Fans genau so lieb wie früher den Sascha.


Juni:

Das Trainingslager findet diesmal in der Nähe von Scheikes Heimatstadt Mannheim statt. Trainer Jack kommt erst nach der Vorbereitung aus dem Krankenhaus und wird von Scheike kurzerhand als Scout auf die Tribüne verbannt.


Juli:

Die ersten Spiele gehen katastrophal in die Hose. Die Neuzugänge scheinen sich noch nicht akklimatisiert zu haben. Aber im Umfeld wusste man es schon vorher: Dat sind alles Würste! In Düsseldorf stürzt Ministerpräsident Steinbrück über mysteriöse Abrechnungen einer Textilreinigungsfirma. "Sie lassen sich ihre Kleider bei der 'RAG Kohlenwäsche' reinigen?", fragt der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses verblüfft.


August:

Die Abwehr um die neuverpflichteten Metzelder, Wörns, Demel und Madouni gleicht einem Hühnerhaufen. Auf der Suche nach Verstärkungen trifft Manatrainer Scheike zwei folgenschwere Entscheidungen: Er entlässt den inzwischen zum Co-Trainer beförderten Jack und holt als neuen Chefcoach Holger Fach an die Hafenstraße. Als er als neuen Abwehrchef seinen Landsmann Christian Fickert präsentiert, ist das Maß voll: Aufgebrachte Rot-Weiße verwüsten die Haupttribüne. Kommentar des Vereinspräsidenten: "Mir doch egal, ich wollte eh grad mit dem Neubau anfangen..."
Gemäßigtere Fangruppen planen einen Bußgang nach Santiago de Compostela. Der Weg dorthin führt zufällig über Leichlingen, dem Wohnsitz des Ex-Trainers Jürgen G. Andere rutschen auf Knien vom Krayer Markt nach Wattenscheid, um den erfolgreichen Manager des dortigen Regionalliga-Aufsteigers, einen gewissen Herrn Kontny, zur Rückkehr an die Hafenstraße zu bewegen.


September:

Nachdem der vermeintliche Professor Höllenland in die Fänge der Staatsanwaltschaft geraten ist, kehrt Rolf Hempelmann an die Spitze des Vereins zurück. Erste Amtshandlung: Er holt sein altes Team zurück und lässt die verwüstete Haupt endgültig abreißen. Mit dem neuen CDU- Ministerpräsidenten Dr. Wolfgang Reiniger einigt er sich auf eine sofort zu genehmigende Bankbürgschaft für den Bau der RWE-Arena.


Oktober:

Peter Foldgast und Francis Kioyo sind in der Form ihres Lebens: Tore fallen am Fließband, Rot-Weiß arbeitet sich immer mehr ins gesicherte Mitelfeld vor. Parallel dazu werden die ehemaligen Dortmunder nach und nach in die Bundesliga abgegeben - mit horrenden Gewinnen und ohne großen spielerischen Substanzverlust. "Datt der Frank und der Jürgen watt können, datt habbich ja schon immer gesacht", ist die einhellige Meinung unter den Fans.


November:

Die Bagger rollen an. Auf der Baustelle an der Hafenstraße blamiert sich Zwangsabsteiger Dortmund mit 0:9. Für die Fans aus der Bierstadt haben die Essener nicht mal mehr Spott, nur noch Mitleid.


Dezember:

Endlich Winterpause. Das gesteckte Ziel von 20 Punkten ist dummerweise acht Punkte entfernt. Allerdings von oben betrachtet. Die Zukunft sieht rosig aus. Der Weltpokalsieg 2010 ist nicht mehr fern... (thm)



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