Vorschau: 3. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Rot-Weiss Erfurt

RWE gegen RWE. Aufsteiger gegen Aufsteiger. West gegen Ost. Nicht nur aufgrund dieser drei Aspekte dürfte das Spiel Essen gegen Erfurt einiges an Brisanz bieten. Während Erfurt gut aus den Startlöchern gekommen ist und nach 2 Spieltagen schon 4 Punkte auf dem Konto hat, muss Essen sich aufgrund der Heimniederlage gegen Aue mit nur einem Zähler zufrieden geben. Daher ist das Duell als richtungsweisend anzusehen, verliert Essen steht man in Duisburg mit dem Rücken zur Wand.

Das Erfurter Tor dürfte wieder René Twardzik hüten, der es am ersten Spieltag gegen Saarbrücken prompt in die Kicker-Elf des Tages geschafft hat. Dabei bleibt anzumerken, dass mit dem 40 jährigen Claus Reitmaier (zuletzt Borussia Mönchengladbach) der mit Abstand bundesligaerfahrenste Spieler im Erfurter Kader zu finden ist. Ein Platz in der Viererkette wird für den Ex-Frankfurter Henning Bürger reserviert sein, der es immerhin auf 99 Bundesliga- und 152 Zweitligaeinsätze gebracht hat. Neben ihm werden wahrscheinlich der gegen Oberhausen starke Torsten Traub sowie Richter und Fall spielen. Unser Vorteil dürfte in der Kopfballschwäche der Abwehr liegen, schließlich sind alle Verteidiger bis auf Andreas Richter unter 1,80 Meter. Dabei stellt sich die Frage, ob der 1,90 Meter große Sebastian Schoof endlich zu seiner alten Stärke, die ihn in der Regionalliga ausgezeichnet hat, zurück findet. Sollte Trainer Gelsdorf sich endlich wieder für einen Zwei Mann Sturm entscheiden, so hätte er die Wahl, Texeira oder Thomson stürmen zu lassen. Für Texeira spricht sein allseits bekannter Torriecher, Thomson, dessen Spielerlaubnis kurz vor dem Aachenspiel eingetroffen war, wird sich dem Essener Publikum beweisen wollen.

Im defensiven Mittelfeld der Erfurter werden wir den Ex-Essener Rudolf Zedi antreffen, der in der Saison 93/94 aus der eigenen Jugend kam, zwei Jahre im Seniorenbereich von Essen spielte, dann allerdings nach Schwarz Weiss Essen wechselte. Auffallen wird ebenfalls Oliver Glöden, der mit 2,03 Meter der größte Spieler im deutschen Profifußball ist. Um ihn wenigstens auf dem Platz klein zu halten, muss Sandro Schwarz energisch in die Zweikämpfe und Kopfballduelle gehen. Von Frankfurt nach Erfurt wechselte Markus Kreuz, der auf der linken Außenbahn für viel Dampf sorgen wird. Ramazan Yildirim muss es gelingen, seine zuletzt schwache Leistung zu relativieren und zu alter Form zurück zu finden. Sollte der Magen-Darmvirus von Ronny Ernst bis Freitag ausgeheilt sein, wird er den Platz von Yildirim einnehmen, der dann zunächst auf der Bank Platz nehmen müsste. Definitiv ausfallen wird Marcus Wedau. Für ihn wäre Philipp Haarstrup eine Alternative, der neben den gesetzten Bjarne Goldbaek und Erwin Koen gegen Aachen eine relativ gute Leistung bot.

Im Erfurter Angriff stehen Trainer Rene Müller einige Alternativen zur Auswahl, unter ihnen der dienstälteste Rot-Weisse, Ronny Hebestreit. Seit 1994 trägt er das Erfurter Trikot, ausgenommen der Zeit zwischen 1999 und 2001, in der er sein Glück bei Bayern München versuchte, über die Amateurauswahl allerdings nicht hinaus kam. Neben ihm könnte George Koumantarakis angreifen, der für Südafrika schon 12 Länderspiele bestritten hat und für den FC Basel unter anderem in der Champions League eingesetzt wurde. Zuletzt spielte er in der englischen First Division bei Preston North End. Hebestreit und Koumantarakis werden mit den Essener Innenverteidigern Ristau und Nascimento kein leichtes Spiel haben, sollten die Essener Verteidiger ihre gute Form vom Auftritt in Trier auf das Spiel gegen Erfurt übertragen können. (mk)