[ Jawattdenn.de - Saison 2004/05 ]      
 



Tabelle

1
Essen
-
2
Oggersheim
-
3
Elversberg
-
4
Verl
-
5
Lotte
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6
Trier
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7
Worms
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8
Kleve
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9
Cloppenburg
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10
Dortmund II
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11
Münster
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12
Köln II
-
13
Gladbach II
-
14

Leverk. II

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15
Mainz II
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16
Lautern II
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17
Bochum II
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18
Schalke II
-


Letztes Spiel


09.08.08 - 1:3 (1:1)


Nächstes Spiel


15.08.08 - 18:30 Uhr
PGW Arena Lotte


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Vorbericht: 29. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Rot-Weiß Oberhausen

Die jüngere Derby-Geschichte

Eine Erklärung ist naheliegend, es handelt sich um eines dieser vielbeschworenen und legendenumworbenen Matches, welches man in unseren Gefilden unter dem Schlagwort �Revier-Derby� zusammenfasst, was in seiner schnöden Einfachheit nur schwerlich die ihm innewohnenden Emotionen darzustellen vermag. Treffen Revier-Nachbarn aufeinander, so kracht es im Karton. Ausnahmen sind lediglich die Familien-Picknicks zwischen den schwarz-gelben Pleitegeiern und den blau-weißen Zuständen. Und spielt RWO auch ansonsten keine Rolle im Leben eines Esseners , auf die Derbys gegen den kleinen Namensvetter freut man sich auch dort. Denn ja, selbst Oberhausen löst mehr Spannung und Nervenkitzel aus als Unterhaching oder Burghausen, denn schließlich gehts mal wieder um die Vorherrschaft in einem der vielen Mikrokosmen des Reviers.

Spiele zwischen RWE und RWO, die ich selber erlebt habe, waren ebenfalls immer von einigem Unterhaltungswert, sieht man von der jüngsten Auflage dieses immergrünen oder immer-rot-weiss(ß)en Duells ab. In der Saison 1986/87 unterlag RWE im Hinspiel im Niederrheinstadion mit 0:2, was den Oberhausener Anhängern, damals durchaus zahlreich erschienen, diebische Freude bereitete. Im Rückspiel drehte RWE in einem stimmungsvollen und mitreißendem Match mit 3:1 den Spieß um, damals traf Dirk Heitkamp schon in der ersten Minute per Flugkopfball zum Essener 1:0. Der Sieg war einer von 12 Heimerfolgen in Serie, die das RWE-Team nach schwachem Saisonstart unter Trainer-Neuling Horst Hrubesch hinlegte.
Der Erwähnung wert waren auch die beiden Duelle in der Folgesaison 1987/88. Wie im Vorjahr traf man sich zunächst in Oberhausen und erneut behielten die Kleeblätter die Oberhand. Nach einem deftigen 0:3 Pausenrückstand unterlag RWE schließlich mit 1:3. Besonders erwähnenswert dabei ist, dass alle drei RWO-Treffer auf das Konto von Detlef Dezelak gingen, der in der Saison zuvor noch durchaus erfolgreich für RWE auf Torejagd ging und dann im Unfrieden geschieden war. Dieses Match war eine besondere Genugtuung für ihn, was ihn allerdings nicht davon abhielt, später gleich noch zweimal zu RWE zurückzukehren. Im Rückspiel landete RWE einen eminent wichtigen 2:1 Sieg, der erst ganz kurz vor Schluss durch einen Kopfballtreffer von Volker Abramczik sichergestellt wurde. Wichtig deshalb, weil man sich mal wieder mitten im Abstiegskampf befand und das, obwohl vor Saisonbeginn einmal ganz andere Ziele ausgegeben worden waren. Die Essener Führung hatte fast mit dem Pausenpfiff Florian Gothe egalisiert, der später als Sprecher der Spielergewerkschaft häufiger in die Schlagzeilen kam. Alle Duelle erfreuten sich großen Zuschauerzuspruchs, damals wie heute dominierten Essener Anhänger auf den Rängen.


Gedränge am Eingang, über 6.000 Essener wollten
das Spiel in Oberhausen sehen


Das war's dann aber auch schon mit der rot-weiss(ß)en Derbyherrlichkeit. Die sportlichen Wege trennten sich für 7 Jahre. Wie schon erwähnt trat RWO zwangsweise den Weg in die Amateurliga an, obwohl die Essener bald folgen sollten, traf man sich bis zur Spielzeit 1995/96 nicht mehr. Oberhausen war aus der Oberliga wieder in die damalige Regionalliga -Süd/Südwest aufgestiegen, Essen war unter Trainer Rudi Gores heißer Aufstiegsanwärter. Ausnahmsweise gab es beim Duell im Niederrheinstadion einen rot-weissen Sieger aus Essen. Auf Traumflanke von Putsche Helmig nickte Wolfram Klein zum 1:0 Siegtreffer ein. Die gut 11.000 Zuschauer bedeuteten für den Gastgeber erstmals nach langen Jahren, in denen man über die Kuhdörfer gezogen war, wieder eine stattliche Kulisse. Nachdem es erstmals seit Längerem für Essen in Oberhausen etwas zu ernten gab, bedienten sich auch die Gäste im Rückspiel, wenn auch nicht dreifach. Oberhausen hatte kräftig Beton angerührt und in einem über weite Strecken langweiligem Nachbarschaftsduell gab es am Ende ein torloses 0:0. Am Ende hielt RWO die Klasse, RWE stieg auf in Liga zwei, was ein einjähriges Intermezzo blieb.
Zwei Spielzeiten später sah man sich unter geänderten Vorzeichen wieder. RWO ging als Favorit auf den Zweitliga-Aufstieg in die Saison, bei RWE wusste man nach dem Abstieg aus Liga zwei und riesigem personellen Schnitt zunächst nicht, wohin der Weg führen würde. Bereits am zweiten Spieltag traf man sich nach alter Gewohnheit zunächst in Oberhausen, beide Teams mit einem Auftakt-Remis auf der Habenseite. Der WDR lieferte dabei sogar eine Live-Übertragung des Traditions-Derbys, was nur die Gastgeber in guter Erinnerung behalten sollten. Nachdem die Essener die erste Hälfte nach halbwegs ausgeglichen gestalten konnten, fanden sie sich unmittelbar nach dem Pausentee in Unterzahl wieder, weil Abwehr-Stratege Elvis Hjradinovic nach wiederholtem überharten Einsteigen zu Recht die Ampelkarte sah. Unsere Fan-Kurve durfte sich bei Elvis Gang in die Kabine wenigstens noch eines geworfenen Kuss-Händchens erfreuen. Kurz darauf traf ein gewisser Achim Weber für RWO im Doppelpack.
Beim Rückspiel im GMS gab es klare Vorzeichen. Die Gäste aus Oberhausen waren ihrer Favoritenrolle absolut gerecht geworden und reisten als Tabellenführer an, Gastgeber RWE lungerte im Abstiegskeller herum und bereitete den treuen Anhängern eine schlimme Saison. Teilweise derbe Klatschen hatte sich das Team von Noch-Trainer Dieter Brei eingefangen, so dass man nicht viel auf einen Essener Derby-Sieg setzte. Immerhin konnte man nach langer Zeit mal wieder eine fünfstellige Kulisse begrüßen, die sportliche Talfahrt hatte auch die leidensfähigen RWE-Anhänger zuletzt aus dem GMS getrieben. Diese erfreuten sich an diesem Tag allerdings an einer der besseren Saisonleistungen. Durch Treffer von Richard Cyron und Markus Laib führte RWE überraschend mit 2:0. In der 72. Minute verkürzte Markus Anfang für RWO und kurz darauf egalisierte mal wieder Achim Weber zum 2:2. Dabei blieb es, RWO stieg am Ende in Liga zwei auf, wo der Verein bis heute heimisch geblieben ist. Für RWE bedeutete der Gang in die Oberliga den Tiefpunkt der Vereinsgeschichte. Am Ende dieses Jahres fand sich immerhin ein gewisser Rolf Hempelmann bereit, das Präsidenten-Amt zu übernehmen und auch in Essen begann nun wieder eine langsame aber wirksame Revitalisierung.

Wenn sich beide Vereine nun am Wochenende endlich wieder gegenüberstehen, darf man gespannt sein, was die Derby-Time der beiden Teams mit dem Vornamen Rot-Weiss und Rot-Weiß diesmal zu bieten hat.
Glück auf!


Essener Fanblock im Hinspiel in Oberhausen


RWE vs. RWO - Die Bilanz seit 1965

Bundesliga

Heim: 2 Spiele, 1 Sieg, 1 Remis, 0 Niederlagen - 4:3 Tore
Auswärts: 2 Spiele, 0 Siege, 2 Remis, 0 Niederlagen - 1:1 Tore


2.Bundesliga

Heim: 5 Spiele, 4 Siege, 1 Remis, 0 Niederlagen - 14:6 Tore
Auswärts: 6 Spiele, 1 Sieg, 3 Remis, 2 Niederlagen - 7:10 Tore


Regionalliga West/Südwest

Heim: 2 Spiele, 0 Siege, 2 Remis, 0 Niederlagen - 2:2 Tore
Auswärts: 2 Spiele, 1 Sieg, 0 Remis, 1 Niederlage - 1:2 Tore


DFB-Pokal

Auswärts: 1 Spiel, 1 Niederlage - 3:4 Tore


Gesamt

Heim: 9 Spiele, 5 Siege, 4 Remis, 0 Niederlagen - 20:11 Tore
Auswärts: 11 Spiele, 2 Siege, 5 Remis, 4 Niederlagen - 12:17 Tore


Höchster Sieg für RWE: 5:2 - Saison 80/81 - 2.Bundesliga Nord
Höchster Sieg für RWO: 3:1 - Saison 87/88 - 2. Bundesliga
Torreichstes Remis: 3:3 - Saison 70/71 - Bundesliga

Höchste Zuschauerzahl in Essen: 26.000 - Saison 70/71 (Erg: 3:3)
Höchster Zuschauerzahl in Oberhausen: 28.000 - Saison 69/70 (Erg: 1:1)

(Anmerkung von mir: Zuschauerzahlen liegen nur aus der BL-Zeit vor, also mit Vorsicht geniessen )

Tordurchschnitt RWE: 1,6 Tore pro Derby
Tordurchschnitt RWO: 1,4 Tore pro Derby

Tordurchschnitt Hafenstraße: 3,4 Tore pro Derby
Tordurchschnitt Niederrheinstadion: 2,6 Tore pro Derby

Tordurchschnitt RWE - Hafenstraße: 2,2 Tore pro Heimspiel
Tordurchschnitt RWE - Niederrheinstadion: 1,1 Tore Auswärtsspiel

Tordurchschnitt RWO - Niederrheinstadion: 1,5 Tore pro Heimspiel
Tordurchschnitt RWO - Hafenstraße: 1,2 Tore pro Auswärtsspiel

(Aufsteiger2004)

 

         

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