Vorschau: 25. Spieltag | Rot-Weiss Essen - Karlsruher SC

Keine Panik!

Diese Worte stehen bekanntlich auf dem Reiseführer �Per Anhalter durch die Galaxis�. Und wirklich, es gibt keinen Grund zur Panik. Dreimal hat RWE in dieser Saison an einem Sonntag zu Hause gespielt und dreimal gewonnen. Was soll da schon schief gehen?

Das hängt vom Gesicht ab. Welches Gesicht wird RWE am Sonntag zeigen? Das Wir-machen-den-Tabellenführer-platt-Gesicht wie gegen Duisburg? Das Wir-sind-ganz-schön-platt-Gesicht wie gegen Burghausen? Oder das Wir-machen-jede-Torchance-platt-Gesicht wie gegen Frankfurt?

Auch der Karlsruher SC ist in diesem Jahr eine Mannschaft mit vielen Gesichtern. Erst wird Frankfurt mit 3:0 aus dem Wildpark-Stadion gefegt, nur um im nächsten Heimspiel der in der Rückrunde punktlosen Alemannia einen Dreier zu spendieren. Dann holt man in Köln einen Punkt, nur um anschließend zu Hause die Dresdner Auswärtsungeheuer mit ihrem zweiten Auswärtsremis zu bescheren.

Der Trainerwechsel Anfang des Jahres von Lorenz Günther Köstner zu Edmund Becker hat nicht wirklich Fortschritte gebracht. Unter Köstner holte Karlsruhe in der Hinrunde 17 Punkte aus 17 Spielen, unter Becker 6 Punkte aus 5 Spielen. Das reicht auf die Dauer nicht für den Klassenerhalt.

Dazu kommt die kleine Extra-Winterpause. Der KSC hat drei Wochen lang kein Punktspiel mehr bestritten. Sowohl in Saarbrücken als auch gegen RWO konnte nicht gespielt werden. Wie wird sich diese unerwartete Pause auswirken? Fehlt die Spielpraxis? Oder geht man die Partie gegen RWE mit neuem Schwung an? Das 2:2 gegen Regionalligist Darmstadt 98 im kurzfristig angesetzten Testspiel am Dienstag gibt auf Karlsruher Seite nicht viel Anlass zu Optimismus.

Dieser hält sich bei den KSC-Fans ebenfalls in Grenzen. In der aktuellen Umfrage auf der Vereins-Website sehen 40 % ihre Mannschaft am Saisonende auf einem Abstiegsplatz. Auch die Begeisterung für ein Spiel an der Hafenstraße ist nicht gerade groß. Mit etwa 500 Auswärtsfahrern rechnet man in Karlsruher Fankreisen.

Was sicher auch daran liegt, dass die KSC-Fans den Rot-Weißen unbestritten eins voraus haben: Von denen, die wirklich große Zeiten bei ihrem Verein erlebt haben, leben die meisten noch. Deshalb erscheint der Abstiegskampf in der zweiten Liga nicht besonders attraktiv.

Da ist man auf Essener Seite wesentlich hungriger. Nach langen Jahren der Drittklassigkeit soll der Verbleib in Liga zwo der Grundstein sein für ein neues Stadion und höhere Ziele. Etwas anderes als drei Punkte zählen für RWE am Sonntag nicht.

Vielleicht ist der entscheidende Vorteil für Rot-Weiß, dass die Karlsruher noch zwei Spiele nachzuholen haben. Mit diesem scheinbaren Trumpf in der Hinterhand könnte nach drei Wochen Pause der letzte Biss fehlen. Und den braucht man im Abstiegskampf, um den notwendigen Straßenköterfußball durchzuziehen: beißen, spielen, alle machen.

Auch die RWE-Fans werden wieder bis zum Äußersten gehen müssen. Wie schon einige Male in dieser Saison sind auf den Rängen vor allem zwei Dinge gefragt: Nerven wie Drahtseile und Stimmen aus Stahl. Dann klappt's auch wieder mit dem Sonntag.

(Hape)

Wann?

Wer spielte?







Tore?


Zuschauer?

(tz)

Freitag - 15. Oktober 2004 - 19.00 Uhr

Karlsruher SC: Miller, Oswald (46. Kies), Kritzer, Eggimann (K), Hassa, Dundee (83. Mladenov), Männer, Stoll, Masmanidis, Dick, Freis (88. Rothenbach)

Rot-Weiss Essen: Renno - Sidney, Ristau (56. Haastrup), Nascimento, Ernst - Yildirim, Wedau (42. Schwarz), Goldbaek (K), Bilgin - Kioyo, Foldgast (78. Koen)

0:1 Francis Kioyo (06.) / 1:1 Sebastian Freis (16.) / 2:1 Sebastian Freis (17.) / 3:1 Sebastian Freis (52.) / 4:1 Sean Dundee (55.)

10.200